Casey Stoner verrät: Angstzustände erst vor Kurzem diagnostiziert
Der zweimalige MotoGP-Weltmeister schildert, dass man erst jüngst festgestellt hat, dass er während seiner Karriere an Angstzuständen gelitten hat
Gesundheitliche Probleme haben Casey Stoners sportlich erfolgreiche MotoGP-Karriere begleitet und zu seinem Rücktritt im Alter von 27 Jahren geführt. Auch nach dem Ende seiner Zeit als Motorsportler hat der Australier körperliche und psychische Probleme, wie er jüngst ausführlich geschildert hat.
Nun hat der zweimalige MotoGP-Weltmeister verraten, dass er während seiner aktiven Zeit Angstzustände hatte. Im 'Gipsy Tales Podcast' sagt Stoner, dass er "krank wie ein Hund war", und dass "je besser das Wochenende lief, desto mehr wollte ich sterben".
Der Australier merkt an, dass ihm das gar nicht bewusst gewesen ist. "Es wurde erst vor Kurzem diagnostiziert, dass ich Angstzustände habe. Ich wusste gar nicht, dass es das gibt. Ehrlich gesagt, ich habe gedacht, dass das eine Sache ist, die sich Leute einbilden. Jeder hat Stress."
"Selbst mein Rücken verspannt von diesen Angstzuständen - zwischen den Schulterblättern. Ich kann das in bestimmten Situationen spüren, wenn ich mich nicht wohlfühle. Meine Karriere hätte einfacher sein können, wenn ich darüber Bescheid gewusst hätte."
Casey Stoner
Foto: Gold and Goose / Motorsport Images
"Vielleicht hätte ich die Situation etwas besser managen können. Ich bekam einen schlechten Ruf, weil ich mich vor den Leuten und den Medien etwas verschlossen hatte, weil ich mich ihnen gegenüber nie wohlfühlte."
"In Menschenmengen und all dem fühlte ich mich nie wohl", schildert der 45-fache Grand-Prix-Sieger. "Und dann kam der Renntag. Jahrelang - zumindest bis zu meinen letzten beiden MotoGP-Jahren - war es so, dass je besser das Wochenende lief, desto mehr wollte ich sterben."
"Ich bin buchstäblich im Motorhome am Boden zusammengerollt gelegen, krank wie ein Hund, mit Knoten im Magen. Ich wollte nicht Rennfahren. Ich konnte mich nicht schlimmer fühlen. Ich spürte den Druck vom Team und von allen, die mir geholfen haben."
"Da gibt es ein Team von 70 Leuten. Wenn du der Nummer-1-Fahrer bist und jeder erwartet, dass du jedes Wochenende gewinnst - das hat mich belastet. Ich habe erst nach meiner Karriere realisiert, warum ich damit so große Probleme hatte."
Schließlich ist Stoner zu dem Schluss gekommen, dass er seine persönliche Einstellung im Leben ändern musste: "Man kann nur das tun, was man tun kann. Mehr kann man nicht machen." Während seiner Karriere hatte er auch mit chronischen Erschöpfungserscheinungen zu kämpfen.
Deshalb musste Stoner 2009, als er noch für Ducati fuhr, drei Rennen auslassen. Es stellte sich später heraus, dass auch eine Laktoseintoleranz dazu beigetragen hat.
Mit Bildmaterial von Dorna Sports.
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