Crewchief sauer: 0,01 bar Reifendruck kosten Di Giannantonio den Podestplatz
Fabio Di Giannantonio verliert in Valencia den zweiten Platz aufgrund einer Reifendruckstrafe - Frankie Carchedi ärgert die minimale Unterschreitung
Fabio Di Giannantonio jubelte beim Saisonfinale in Valencia über seinen dritten Podestplatz in der Königsklasse. Nach seinem Premierensieg in Katar raste der Italiener mit seiner Pramac-Ducati beim Finale als Zweiter über die Ziellinie.
Aber mehr als eine Stunde später stand fest, dass er sich zu früh gefreut hatte. Di Giannantonio hatte gegen die neue Reifendruckregel verstoßen. Der Druck im Vorderreifen muss mindestens 50 Prozent der Renndistanz über dem vorgegebenen Mindestdruck sein.
Da es sein zweites Vergehen war, erhielt "Diggia" eine Zeitstrafe von drei Sekunden. Dadurch fiel er vom zweiten auf den vierten Platz zurück. "Ich möchte mich bei meinem Jungen entschuldigen", schreibt sein Crewchief Frankie Carchedi bei X.
"Am Vortag waren wir beim Reifendruck korrekt. Um sicherzugehen, habe ich den Druck um 0,2 bar erhöht. Aber in zwei Runden war der Druck im Vorderreifen um 0,01 bar zu niedrig. Sehr ärgerlich."
Ganz richtig liegt Carchedi mit seiner Aussage nicht. Denn schon im Sprint am Samstag ist Di Giannantonio für die Unterschreitung der Reifendruckbestimmungen verwarnt worden. Das zweite Vergehen am Sonntag hatte schließlich die Zeitstrafe zur Folge.
Trotzdem überwiegt bei Di Giannantonio die Freude über seine Performance, denn nach der ersten Runde ist er nur auf Platz zehn gewesen: "Es war ein unglaubliches Rennen. Gegen Rennmitte bekam ich große Probleme und dachte mir, dass es nicht wie erwartet läuft."
Mehr als eine Stunde nach dem Rennen verlor der Italiener den zweiten Platz
Foto: Motorsport Images
"Aber dann fand ich einen guten Rhythmus. Ich habe den Sieg gerochen, weil ich wirklich schnell zu Johann [Zarco] und 'Pecco' [Bagnaia] aufgeschlossen habe. In der letzten Runde habe ich alles probiert, aber 'Pecco' ist auch deshalb Weltmeister."
"Er ist sehr gut defensive Linien gefahren. Er war besser als ich", gratuliert Di Giannantonio dem alten und neuen Weltmeister. "Er hat mich auch im Sprint geschlagen. Ich war in den Kurven 4 und 11 etwas besser, aber er konnte als einziger Fahrer sehr gut aus Kurve 3 beschleunigen."
"Deshalb habe ich keine Meter gutgemacht. Dadurch war es schwierig, für Kurve 4 innen zu sein. In Kurve 11 hat er die Linien immer zugemacht. Deshalb hatte ich keine Chance. Ich wollte für mein Team gewinnen, denn es war unser letztes gemeinsames Rennen."
Frankie Carchedi betreut im nächsten Jahr Marc Marquez bei Gresini
Foto: Motorsport Images
In der letzten Runde klebte Di Giannantonio am Hinterreifen von Bagnaia. Ein Manöver mit der Brechstange wollte er dann doch nicht riskieren: "In der letzten Runde wäre es möglich gewesen, aber dort hatte ich in der vierten Runde einen großen Moment mit Alex [Marquez]."
"Dabei habe ich mir fast in die Hose gemacht", lacht der Italiener. "Deshalb habe ich mir am Ende gedacht, ich lasse die Situation lieber so wie sie ist." Seine zweite MotoGP-Saison beendete er auf dem zwölften Platz.
Nach wochenlanger Ungewissheit ist auch die Zukunft von Di Giannantonio geklärt. Der 25-Jährige wird im kommenden Jahr für das VR46-Team von Valentino Rossi eine Ducati GP23 fahren.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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