Crutchlow und Michelin im Clinch über das Loch im Mugello-Reifen
Nach dem MotoGP-Rennen in Italien stellte LCR-Pilot Cal Crutchlow ein großes Loch in seinem Hinterreifen fest - Mit Michelins Erklärung ist er alles anders als zufrieden
Noch bevor LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow beim jüngsten MotoGP-Wochenende in Barcelona einen Nuller verzeichnen musste, hatte er sich in Mugello zwei Wochen zuvor als Achter ins Ziel gerettet. Danach klagte er über ein großes Loch im Hinterreifen und leitete das Problem an Michelin weiter, um es untersuchen zu lassen.
Am Rande des Katalonien-GPs darauf angesprochen, betonte Pierro Taramasso, Motorradsport-Chef bei Michelin: "Es gibt kein Sicherheitsproblem, denn die Struktur ist sehr robust. Wir haben den Reifen untersucht, aber nichts Auffälliges entdeckt." Gleiches gilt für den Reifen von Crutchlows Teamkollege Takaaki Nakagami, den man ebenfalls analysierte.
"Er hatte die Seriennummer direkt nach der von Cal", weiß Taramasso. "Auch die von Rins und Petrucci wurden untersucht. Sie kamen aus der gleiche Charge. Bei keinem dieser Reifen haben wir etwas Seltsames gefunden." Eine Gefahr sei von dem Loch in Crutchlows Reifen daher nicht ausgegangen. Es habe lediglich zu "Vibrationen" geführt, so Taramasso weiter.
Der betroffene LCR-Pilot widersprach vehement: "Ich denke, sie machen einen guten Job, aber jetzt streiten sie quasi ab, was passiert ist. Mit dem Loch im Reifen war es unmöglich zu fahren. Ich glaube kaum, dass jemand die lange Gerade elf Runden lang bei 350 km/h mit einem Loch von der Größe eines Mobiltelefons im Reifen hinunter brettern will."
Der Brite war sich sicher, nichts auf der Strecke getroffen zu haben, das den Reifenschaden potenziell erklären könnte. "Ich habe alles auf der Strecke vermeiden, was in den Scheitelpunkten lag", sagt Crutchlow. "Aber das ist typisch für sie, alles zu leugnen." Dass Trümmerteile auf der Strecke das Loch womöglich verursacht haben, hält er für Unsinn.
Pierro Taramasso von Michelin sieht trotz des Schadens kein Sicherheitsproblem Foto: LAT
"Wenn wir dieses Stück bekommen könnten, wäre es vielleicht anhand der Rückstände möglich festzustellen, ob es Carbon, Metall oder ein Stein war. Am Reifen selbst haben wir nichts dergleichen gesehen", erklärt Taramasso abschließend. Was den Reifenschaden bei Crutchlow tatsächlich verursacht hat, bleibt somit weiter ungeklärt.
Weitere Co-Autoren: Valentin Khorounzhiy. Mit Bildmaterial von LAT.
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