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Das Punktesystem der MotoGP: Geschichte und Entwicklung

Nicht immer zählten alle Rennergebnisse für die WM und die Anzahl der Fahrer, die Punkte erhielten, schwankte - Wir blicken auf die Geschichte des Punktesystems

Das Punktesystem der MotoGP: Geschichte und Entwicklung

Bis zum heutigen Punktesystem hat es über die Jahre einige Anpassungen gegeben

Foto: Motorsport Motorsport

Das Punktesystem in der MotoGP, ehemals bekannt als die 500ccm-Weltmeisterschaft, hat sich im Laufe der Jahre erheblich verändert. Seit dem ersten WM-Lauf im Jahr 1949 gab es neun verschiedene Punktesysteme. Mit der Einführung der Sprintrennen 2023 wurde die letzte große Änderung vorgenommen.

Wir erklären, wie das aktuelle Punktesystem der MotoGP funktioniert, und skizzieren, welche Entwicklung es im Laufe der Saisons bis hierhin gemacht hat.

Wie sieht das aktuelle Punktesystem der MotoGP aus?

Das derzeitige Punktesystem geht auf das Jahr 1993 zurück und ist damit das am längsten geltende in der Geschichte der Weltmeisterschaft. Es sieht vor, dass bei jedem Grand Prix Punkte an die besten 15 Fahrer des Rennens vergeben werden. Der Fahrer mit den meisten Punkten am Ende der Saison wird Weltmeister.

Neu seit 2023 ist: Die Fahrer können nicht nur im Rennen über die volle Distanz am Sonntag WM-Punkte sammeln, sondern bereits am Samstag im verkürzten Sprintrennen.

Die dort gesammelten Punkte gehen ebenfalls in die Endwertung ein. Ihre Vergabe weicht aber von der im Hauptrennen ab, denn nicht die besten 15 Fahrer, sondern nur die besten Neun erhalten Punkte. Das ist der kürzeren Distanz geschuldet.

Wie genau werden die Punkte in der MotoGP vergeben?

Der Gewinner eines MotoGP-Sonntagrennens erhält 25 Punkte. Dahinter verringert sich die Punktzahl schrittweise nach folgendem Schema bis zum 15. Platz: 20-16-13-11-10-9-8-7-6-5-4-3-2-1. Dieses Punktesystem gilt auch für die Moto2 und Moto3.

Bei den Sprintrennen werden nur die ersten neun Positionen mit Punkten berücksichtigt. Der Gewinner erhält zwölf Punkte, der Zweite neun, der Dritte 7 Punkte, der vierte Platz sechs Punkte und so weiter bis zu einem Punkt für den neunten Platz.

Wie viele Punkte kann ein MotoGP-Fahrer pro Wochenende sammeln?

Durch zwei Rennen pro Wochenende hat sich die Anzahl der Punkte, die ein MotoGP-Fahrer pro Rennen sammeln kann, erhöht. Wenn er beide Rennen, das Sprintrennen am Samstag und das Hauptrennen am Sonntag, gewinnt, kann ein Fahrer insgesamt 37 Punkte an einem einzigen Wochenende sammeln.

Das entspricht dem Maximum, das ein Fahrer pro Wochenende gewinnen kann. Auf der anderen Seite bietet das System dem Fahrer im Falle eines Sturzes in einem der beiden Rennen immer noch die Chance, an diesem Wochenende Punkte zu sammeln.

Nicht uninteressant ist die Tatsache, dass sich der Abstand zwischen dem Sieger und dem Zweitplatzierten im Sprint und im Hauptrennen unterscheidet. Im langen Rennen liegt der Unterschied zwischen Platz eins und zwei bei 20 Prozent (25 Punkte gegenüber 20), während ein Sieg im Sprint mehr belohnt wird, da der Sieger hier 25 Prozent mehr Punkte (12 gegenüber 9) als der Zweitplatzierte erhält.

Die Geschichte des MotoGP-Punktesystems im Detail

Bis 1993, als das bis heute geltende Punktesystem eingeführt wurde, befand es sich in ständigem Wandel. Wäre das heutige System (ohne Sprintrennen) seit Beginn der Weltmeisterschaft in Kraft gewesen, hätte das nicht weniger als 46 Titel verändert.

1949-1968: Die ersten Jahre der Weltmeisterschaft

Als die Weltmeisterschaft 1949 ins Leben gerufen wurde, gab es Punkte für die besten fünf Fahrer (10-8-7-6-5) und einen zusätzlichen Punkt für den Fahrer mit der schnellsten Runde, sofern er das Rennen beendete. Allerdings gingen in der 500ccm-Klasse nicht alle Ergebnisse auch in die Endwertung ein.

Hier kam ein Netto-Punktesystem zur Anwendung, in dem nur die drei besten Ergebnisse zählten. Das galt auch für die 250ccm- und die 350ccm-Klasse, obwohl jede der Klassen eine unterschiedliche Anzahl von Rennen im Kalender hatte: vier bei den 250ern, fünf bei 350ern und sechs in der 500ccm-Klasse.

Ab 1950 wurden die besten sechs Fahrer jedes Rennens mit Punkten belohnt (8-6-4-3-2-1). Der Bonuspunkt für die schnellste Runde entfiel, doch das Netto-Punktesystem blieb bestehen - mit Ausnahme der Klassen, die weniger als drei Rennen hatten.

Um es fair anzuwenden, wurde eine Formel verwendet, um die Anzahl der zu zählenden Ergebnisse zu bestimmen. Bei gerader Anzahl der Rennen wurde diese Zahl halbiert und eins hinzugefügt, also 6:2+1=4. Die vier besten Ergebnisse wurden gezählt.

War die Anzahl der Rennen ungerade, wurde eins zur Zahl der Rennen hinzugefügt und durch zwei geteilt, also (5+1):2=3. Die drei besten Ergebnisse gingen in die Endwertung ein. Dieses System blieb bis einschließlich 1968 bestehen.

1969-1987: Anpassungen und Konsolidierung

1969 erfolgte eine Anpassung des Punktesystems. Nun konnten die zehn besten Fahrer Punkte für die Endwertung zu sammeln. Das Schema lautete 15-12-10-8-6-5-4-3-2-1.

Die Netto-Punkte-Formel blieb bis 1976 in Kraft, obwohl diese Saison einen eigenen, neuen Ansatz verfolgte: Sie wurde in zwei Teile geteilt, mit jeweils sechs Rennen, und die drei besten Ergebnisse jedes Teils zählten für die Endwertung.

Es war die letzte Saison, in der nicht alle Ergebnisse berücksichtigt wurden. Ab 1977 gingen alle Ergebnisse in die Endwertung ein. Die Punkteverteilung blieb bis 1988 gleich.

1988-1992: Einführung des modernen Systems

1988 wurden die Punkteränge auf die besten 15 Fahrer eines Rennens ausgeweitet: 20-17-15-13-11-10-9-8-7-6-5-4-3-2-1. Mit der steigenden Anzahl der Rennen im Kalender im Jahr 1987 auf 15 Rennen für die 250ccm- und 500ccm-Klassen gewann die Beständigkeit über eine Saison hinweg weiter an Bedeutung.

1991 blieb das gleiche Punktesystem erhalten, aber es wurde den Fahrern erlaubt, zwei Ergebnisse aus der Wertung zu streichen - eine Änderung, die mit Blick auf die 500ccm-Klasse vorgenommen wurde, da Fahrer sich häufig verletzten und einige der Favoriten deshalb aus dem Rennen um den Titel vorzeitig ausschieden.

Dieses System wurde jedoch nicht weiter verwendet und 1992 erneut geändert. Nur die besten zehn Fahrer erhielten Punkte (20-15-12-10-8-6-4-3-2-1) und es gab keine Streichergebnisse mehr. Doch auch dieses System war nur von kurzer Dauer.

Das heutige Punktesystem in der MotoGP

1993 wurde das aktuelle Punktsystem eingeführt. Es berücksichtigt die besten 15 Fahrer, jedoch mit einer anderen Verteilung als zwischen 1988 und 1991. Dabei werden die ersten drei Fahrern mit mehr Punkten belohnt, um dem Erreichen des Podiums im Rennen mehr Gewicht zu geben: 25-20-16-13-11-10-9-8-7-6-5-4-3-2-1.

Die Einführung der Sprintrennen in der Saison 2023 markierte die größte Veränderung des Punktesystems in den letzten 30 Jahren. Sie werden an jedem Grand-Prix-Wochenende über die Hälfte der Renndistanz am Samstag ausgetragen.

Punkte gibt es bis Rang neun nach folgender Verteilung: 12-9-7-6-5-4-3-2-1. Sie gehen wie die im Hauptrennen eingefahrenen Punkte vollständig in die Gesamtwertung ein und geben den Fahrern so die Gelegenheit, ihr Konto aufzubessern.

Fazit

Das Punktesystem der MotoGP hat sich seit 1949 kontinuierlich weiterentwickelt. Von anfänglichen Systemen, bei denen nur die besten Ergebnisse zählten, bis hin zu einem stabilen System seit 1993, das alle Rennen berücksichtigt, spiegelt die Entwicklung den Fortschritt und die Professionalisierung des Sports wider.

Die Einführung von Sprintrennen markiert die bedeutendste Änderung seit Jahrzehnten und zeigt, dass die MotoGP weiterhin bestrebt ist, Spannung in der Meisterschaft zu fördern.
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