Das sagen Rossi, Marquez und Co. zum umstrittenen Ducati-Bauteil
Die Fahrer der Konkurrenz glauben nicht, dass das Ducati-Teil viele Zehntelsekunden bringt - Trotzdem "ist man clever", wenn man den Weg von Ducati versteht
Das umstrittene Bauteil vor dem Hinterreifen der Ducati wurde vom FIM-Berufungsgericht als legal eingestuft. Ducati darf diesen Flügel, der zur Kühlung des Hinterreifens dient, weiterhin benutzen. Die logische Konsequenz im Motorsport lautet, dass auch die Konkurrenz nachziehen wird und es früher oder später ähnliche Lösungen an den anderen Motorrädern geben wird.
"In den vergangenen Jahren war Ducati immer stark und konkurrenzfähig", lobt Valentino Rossi die Gegner aus Bologna. "Deshalb ist es clever, wenn man ihren Weg versteht. Dieser Spoiler ist vielleicht ein Element davon. Ich weiß aber nicht, was in Zukunft bei uns passieren wird." Auch die von Ducati vor wenigen Jahren eingeführten Winglets auf der Verkleidung wurden rasch von der Konkurrenz adaptiert.
Wie viel das Bauteil vor dem Hinterreifen tatsächlich bringt, ist im Detail nicht bekannt. Wenn Ducati damit den Hinterreifen über die Renndistanz kühlen kann, sollte das in der Theorie der Reifenperformance gegen Rennende helfen. "Ich glaube aber nicht", hält MotoGP-Weltmeister Marc Marquez fest, "dass dieser Spoiler viele Zehntelsekunden bringt." Trotzdem ist er sich sicher, dass Honda dieses Thema analysieren wird.
Wann werden die anderen Hersteller ein ähnliches Bauteil verwenden Foto: LAT
Dafür können die Hersteller bei der Aerodynamik reagieren. Die Winglets auf der Seite der Verkleidung wurden vor dem ersten Rennen in Katar von Technikdirektor Danny Aldridge gecheckt und homologiert. Pro Fahrer ist in diesem als "Aero-Body" definiertem Bereich ein Update im Laufe des Jahres erlaubt. Ducati darf das Teil vor dem Hinterreifen jederzeit ab- und anmontieren, da dieser Bereich nicht zum "Aero-Body" zählt.
Hinter den Kulissen wurde seit Katar viel darüber diskutiert. Die Fahrer hielten sich dabei heraus. "Ehrlich gesagt, ich habe das nicht so genau verfolgt", winkt Rossi ab. Er verweist auf das Teammanagement und die Ingenieure: "Man muss mit Yamaha darüber sprechen. Wir müssen uns auf uns konzentrieren, hart arbeiten und versuchen stärker zu sein. Das ist das Wichtigste." Yamaha protestierte im Gegensatz zu Aprilia, Honda, Suzuki und KTM nicht gegen Ducati. Nun bleibt abzuwarten, wann ein anderer Hersteller eine ähnliche Vorrichtung vor dem Hinterreifen anbringt.
Mit Bildmaterial von LAT.
Diese Story teilen oder speichern
Registrieren und Motorsport.com mit Adblocker genießen!
Von Formel 1 bis MotoGP berichten wir direkt aus dem Fahrerlager, denn wir lieben unseren Sport genau wie Du. Damit wir dir unseren Fachjournalismus weiterhin bieten können, verwendet unsere Website Cookies. Dadurch wird Dein Nutzererlebnis optimiert und die Werbung auf Deine Interessen zugeschnitten. Wir wollen dir aber natürlich trotzdem die Möglichkeit geben, eine werbefreie Website zu genießen.