"Das wäre fantastisch": Aprilia wünscht sich VR46 als Satellitenteam
Bei Aprilia kann man sich für die MotoGP-Saison 2022 den Einsatz eines Kundenteams sehr gut vorstellen - Deadline steht bevor, Rossis Nachwuchsteam wäre erste Wahl
Unmittelbar vor Beginn der MotoGP-Saison 2021 laufen bei Aprilia die Planungen für die Saison 2022 bereits auf Hochtouren. So plant man in Noale, ab der kommenden Saison als offizielles Werksteam aufzutreten. Zudem kann man sich den Aufbau eines Satellitenteams - und damit zwei weitere Aprilia RS-GP im Feld - sehr gut vorstellen.
"Zunächst einmal müssen wir ein offizielles Werksteam werden", verweist Aprilia-Rennleiter Massimo Rivola darauf, dass man in der Saison 2021 offiziell noch als Gresini-Aprilia antritt. Die Zusammenarbeit mit dem Team des kürzlich verstorbenen Fausto Gresini aber läuft Ende des Jahres aus. Dies wurde bereits vor Gresinis Tod beschlossen.
"Rein formell sind wir derzeit noch kein richtiges Werksteam. In der Realität aber sind wir das bereits", bezieht sich Aprilia-Technikchef Romano Albesiano auf die Terminologie in der offiziellen MotoGP-Meldeliste, in der nach wie vor vom "Aprilia Racing Team Gresini" die Rede ist.
Im Gegensatz dazu tritt beispielsweise Tech 3 in diesem Jahr offiziell als zweites KTM-Werksteam an. In der Meldeliste wird das Team von Herve Poncharal nun als "Tech 3 KTM Factory Racing" bezeichnet, nachdem man in den vergangenen beiden Jahren als "Red Bull KTM Tech 3" firmierte.
Für Aprilia-Rennleiter Massimo Rivola wäre VR46 als Satellitenteam erste Wahl
Foto: LAT
Was Aprilia betrifft, so sind die Planungen für ein Satellitenteam schon weit fortgeschritten. "Carmelo [Ezpeleta] hat uns den Monat Mai als Deadline genannt", verrät Rennleiter Rivola, bis wann man ein Satellitenteam inklusive der Details beim MotoGP-Promoter Dorna angemeldet haben muss.
Bei der Frage, welches Team man sich grundsätzlich für dieses Szenario vorstellen könne, nennt der Aprilia-Rennleiter das VR46-Team von Valentino Rossi. Dieses ist seit Jahren in den Nachwuchsklassen Moto2 und Moto3 am Start und liebäugelt mit einem Aufstieg in die MotoGP-Klasse.
In den Klassen Moto2 und Moto3 ist VR46 seit Jahren aktiv und erfolgreich
Foto: Motorsport Images
"Das wäre fantastisch", skizziert Rivola eine mögliche Zusammenarbeit zwischen Aprilia und VR46 und erinnert: "Schließlich ist Valentinos Name eng mit unserem verbunden. Er hat damals bei uns angefangen [in der 125er- und 250er-Klasse]. So gesehen wäre das eine fantastische Sache."
Technikchef Albesiano meint dazu: "Ganz entscheidend bei einem solchen Projekt ist die Planung. Aus technischer Sicht wäre es natürlich interessant, vier Bikes in der Startaufstellung zu haben, denn wir können es bei anderen Herstellern sehen, welche Vorteile das bringt. Es würde natürlich einen organisatorischen Mehraufwand mit sich bringen. Ich würde aber sagen, es ist möglich."
Aprilia-Technikchef Romano Albesiano sieht im Einsatz von vier Bikes Vorteile
Foto: LAT
Rennleiter Rivola merkt abschließend an: "Früher oder später werden wir ein Satellitenteam haben. Zuerst aber müssen wir Performance bringen." Am letztgenannten Punkt freilich gibt es nach dem starken Katar-Test von Aprilia-Speerspitze Aleix Espargaro kaum noch Zweifel.
Bei der Frage, ob tatsächlich VR46 das Aprilia-Satellitenteam wird, spielen aber auch Yamaha und Ducati eine Rolle. Schließlich ist Rossis Nachwuchsrennstall als mögliches neues Yamaha-Satellitenteam im Gespräch, sollte die Zusammenarbeit zwischen Yamaha und Petronas nicht verlängert werden. Und beim Ducati-Kundenteam Esponsorama (vormals Avintia) schließt man eine Übernahme durch VR46 nicht aus.
Mit Bildmaterial von Piaggio.
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