Diesmal keine Chance gegen Bagnaia: Martin hatte sich mehr erhofft als P2
"Pecco" Bagnaia am Österreich-Wochenende "einen Tick besser" als Jorge Martin, der ihn lobt und seine Daumenverletzung nicht als Ausrede gelten lässt
Francesco Bagnaia und Jorge Martin duellierten sich am Sonntag nur kurz
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Am Österreich-Wochenende im Rennkalender der Motorrad-WM war in der Königsklasse MotoGP der Grand Prix am Sonntag verglichen mit dem Sprint vom Samstag nicht gerade ein Knaller, was die Unterhaltung betrifft. Francesco Bagnaia freilich ist das herzlich egal.
Mit einem erneuten Doppelsieg - nämlich Triumph im Sprint und im Grand Prix wie es ihm schon in Mugello und in Assen gelungen ist - hat der zweimalige und amtierende Weltmeister nun auch in der aktuellen MotoGP-Gesamtwertung 2024 wieder die alleinige Spitze übernommen.
Pramac-Ducati-Pilot Jorge Martin, der als Tabellenführer nach Österreich gekommen war, belegte in den beiden Spielberg-Rennen trotz Qualifying-Bestzeit "nur" den zweiten Platz. Dazu sei gesagt, dass sich Martin am Freitag eine Verletzung am linken Daumen zugezogen hat.
Die Verletzung rührte nicht etwa von einem Sturz auf der Rennstrecke, sondern von einem Missgeschick unter der Dusche. Als Ausrede dafür, dass er insbesondere im langen Rennen am Sonntag keine Chance gegen Bagnaia hatte, lässt Martin die Daumenverletzung aber nicht gelten.
Mit Verband am linken Daumen: Jorge Martin in Spielberg zweimal Zweiter
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"Das war kein Problem", sagt Martin über die Verletzung. "Heute vor dem Rennen wurden mir Schmerzmittel verabreicht. Ehrlich gesagt war die Spritze schmerzhafter als der Daumen. Es war einfach ein weiterer Aspekt, der an diesem Wochenende nicht geholfen hat, aber ein Problem war es nicht."
"Pecco" Bagnaia fasst das für ihn perfekt gelaufene Wochenende nach dem Grand Prix am Sonntag so zusammen: "Gestern hatte ich ein bisschen Glück, weil Jorge die Strafe bekommen hat. Von der Pace waren wir beide fantastisch unterwegs. Heute habe ich einfach versucht, einen Tick schneller zu sein als Jorge, um in der Schlussphase bei nachlassendem Grip am Hinterrad ein Polster zu haben, das ich verwalten kann."
Erster Sieg nach Hochzeit: "Pecco" Bagnaia mit Ehefrau Domizia, Schwester Carola (li.) und Mutter Stefania (re.)
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Den Sieg im Grand Prix von Österreich fuhr Bagnaia nach 28 Runden, von denen er 27 anführte, mit 3,2 Sekunden Vorsprung auf Martin ein. Ganz so bequem, wie es den Anschein hatte, war die Schlussphase für den Sieger aber nicht.
"In den letzten fünf Runden war ich in einer kritischen Situation, denn der Hinterreifen war komplett am Ende und auch der Vorderreifen bot kaum noch Grip. Über eine Veränderung des Mappings habe ich einfach versucht, es so gut es ging zu managen", sagt Bagnaia. In diesem Zusammenhang bedankt sich der Ducati-Werkspilot bei seinem Dateningenieur: "Es war eine große Hilfe, dass wir uns nach dem Sprint die Daten genau angesehen haben."
Der auf dem Red-Bull-Ring zweimal unterlegene Jorge Martin sagt mit Verweis auf seine Daumenverletzung und seine Strafe im Sprint: "Unter Berücksichtigung all dessen, was an diesem Wochenende passiert ist, muss ich zufrieden sein. Auf dem Papier fehlt uns nichts für Rennsiege, doch 'Pecco' war einfach einen Tick stärker. Es ist aber kein Weltuntergang, wenn ich an schlechten Tagen noch Zweiter werde. Ich habe mein Bestes gegeben."
Allerdings macht Martin kein Hehl daraus, dass er sich zu Beginn des Wochenendes mehr ausgerechnet hatte als zweimal P2: "Ich bin schon ziemlich frustriert, denn das Potenzial für den Sieg hatte ich auch heute. Aber wie schon gesagt, 'Pecco' scheint im Moment einfach einen Tick besser zu sein."
"Mein Rennen war gut, aber als die Führung mal verloren hatte, da ging es auch mit meinen Siegchancen dahin. Hoffentlich kann ich im Aragon-Rennen wieder ein besseres Ergebnis einfahren", so Martin.
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