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Interview

Dorna-Boss Carmelo Ezpeleta: „Das Buhen ist mir egal!“

Carmelo Ezpeleta hat im Interview mit Motorsport.com Klarschiff gemacht: Der Dorna-Boss sprach offen über die Situation in der MotoGP, das Saisonende vom letzten Jahr, das Ausbuhen von Fahrern...

Carmelo Ezpeleta, CEO von Dorna Sports

Foto: Gold and Goose / Motorsport Images

2. Valentino Rossi, Yamaha Factory Racing
2. Valentino Rossi, Yamaha Factory Racing
Marc Marquez, Repsol Honda Team, schreibt Autogramme für die Fans
Podium: 1. Jorge Lorenzo, 2. Valentino Rossi, 3. Maverick Vinales
Marc Marquez, Repsol Honda Team
2. Valentino Rossi, Yamaha Factory Racing
1. Jorge Lorenzo, Yamaha Factory Racing
Marc Marquez, Repsol Honda Team mit kaputten Motorrad
1. Jorge Lorenzo, Yamaha Factory Racing
Valentino Rossi, Yamaha Factory Racing, Andrea Dovizioso, Ducati Team, und Marc Marquez, Repsol Hond
Jorge Lorenzo, Yamaha Factory Racing
Pole-Position für Jorge Lorenzo, Yamaha Factory Racing; 2. Marc Marquez, Repsol Honda Team; 3. Andre
Jorge Lorenzo, Yamaha Factory Racing
Marc Marquez, Repsol Honda Team
Marc Marquez, Repsol Honda Team
Valentino Rossi, Yamaha Factory Racing
1. Jorge Lorenzo, Yamaha Factory Racing

Carmelo Ezpeleta ist der Chef von Dorna Sports und damit dem Promoter und Vermarkter der Motorrad-Weltmeisterschaft. Die letzten Monate brachten auf der Strecke zwar großen Sport, spannende Rennen und harte Fights hervor, aber es gab auch abseits davon einige Turbulenzen, die es zu meistern galt.

Noch immer haben einige Fans, besonders die des Italieners Valentino Rossi, ihre eigenen Verschwörungstheorien zum Ausgang der WM im letzten Jahr. Die Folge ist, dass Marc Marquez und Jorge Lorenzo fleißig ausgebuht werden, wenn sie vor Rossi ins Ziel kommen.

Mit Motorsport.com sprach Ezpeleta über die aktuelle Situation in der Motorrad-Weltmeisterschaft, Ausbuhen im Sport allgemein und wie man diverse Situationen gemeistert bekommen hat.

Glaubst du, dass die MotoGP derzeit am besten Punkt aller Zeiten ist?
„Das würde ich schon denken, aber ich hoffe, dass noch bessere Zeiten kommen. Alle Initiativen, die wir durchgeführt haben, damit diese Serie mehr Spaß macht, konkurrenzfähiger ist und nachhaltiger wird, haben sich ausgezahlt. Nächstes Jahr kommt KTM und eine neue Vertriebsstrategie, damit wird es noch besser.“

Welchen Teil des Erfolges kann man auf das Management zurückführen und welcher Teil liegt an dem, was auf der Strecke passiert?
„Was auf der Strecke passiert ist der wichtigste Teil. Der Erfolg ist der das Ergebnis der Arbeit, die vor langer Zeit gemacht wurde. Jetzt sind es 25 Jahre, dass Dorna, FIM, MSMA und IRTA zusammenarbeiten. Als wir das hier übernommen haben, haben alle Parteien untereinander und miteinander gekämpft, das war eine ganz andere Welt. Die IRTA schimpfte auf die FIM und die wiederrum hat nicht ganz an uns geglaubt. Wir haben dann versucht alle davon zu überzeugen, dass wir neue Methoden einführen müssen. Es ist leichter Erfolg zu haben, wenn alle an einem Strang ziehen.“

Puncto Nachhaltigkeit: Welche Maßnahmen werden noch kommen, abgesehen von der bereits eingeführten Einheitselektronik?
„Es ist eine neue Vertriebsstrategie eingeführt worden. Ab 2017 wird jeder Hersteller, der seine Maschinen anderen Teams zu einem Höchstpreis von 2,2 Millionen Euro zur Verfügung stellt, einen Bonus von 2 Millionen bekommen. Und die Satelliten-Teams bekommen weitere zwei Millionen, sodass sie fast die gesamten Kosten dieses Leasings bezahlen können.“

Ist die USA immer noch ein offenes Business für die MotoGP?
„Unser Handicap in der Hinsicht ist, dass die Rennen zu einem schlechten Zeitpunkt in den USA stattfinden. Als wir ab 1995 nicht mehr dort fuhren und es zehn Jahre dauerte, bis wir nach Laguna Seca zurückkehrten, lag das daran, dass es keine homologierten Strecken gab. Wir haben da gut gearbeitet und haben nun deren drei, dazu eben noch Indianapolis und Austin.“

„Aber die USA ist ein Land, keine Vereinigung von Ländern. Die Hersteller haben einen Vertreter pro Land und im ersten Jahr haben alle ihre Ressourcen auf Laguna Seca konzentriert, das war ein unglaubliches Event was die Nachwirkung angeht. Aber als wir dann nach Indianapolis kamen, mussten sie das Budget teilen und das machte das Event natürlich weniger nachhaltig. Daher glauben wir, dass es besser ist, wenn wir nur einen Grand Prix da haben und all unsere Anstrengungen auf Austin richten, als drei Rennen zu fahren.“

Spanier gegen Italiener? - Stimmt nicht!

Was sagst du zu den Leuten, die die Motorrad-Weltmeisterschaft kritisieren, weil es ein Kampf zwischen Spanier und Italienern sei?
„Die Leute müssen sich mal an ein paar Dinge erinnern. Ich notiere mir immer alles und ich habe mal aufgeschrieben wer hier gewonnen hat, seit wir (1992) übernommen haben. Das waren 20 Italiener, drei Deutsche, sieben Australier, vier Franzosen, ein Schweizer, ein Ungar, vier US-Amerikaner, sieben Japaner, 22 Spanier, zwei San Marinesen und ein Brite. In den 15 Jahren vor uns haben nur Amerikaner und Australier gewonnen. Es dreht sich immer alles weiter und nichts kommt per Zufall.“

"Das waren 20 Italiener, drei Deutsche, sieben Australier, vier Franzosen, ein Schweizer, ein Ungar, vier US-Amerikaner, sieben Japaner, 22 Spanier, zwei San Marinesen und ein Brite. In den 15 Jahren vor uns haben nur Amerikaner und Australier gewonnen." - Carmelo Ezpeleta

„Warum waren da die Amerikaner? Zunächst einmal, weil der Hauptmarkt der japanischen Hersteller der in Amerika ist und sie waren natürlich daran interessiert, Fahrer aus dem Land zu haben. Am Ende geht es darum, dass dein Produkt gut ist und dass deine Jungs, die fahren, sehr gut sind. Es gibt niemanden auf der Welt, der glaubt, besser als Marquez, Lorenzo, Rossi oder Pedrosa zu sein. Woher kommen sie? Sie kommen da her, wo sie her kommen. Athleten sind global, oder nicht? Warum gewinnen Jamaikaner? Gibt es auf Jamaika anderen Joghurt? Nein. Da ist nur einer, der ihnen lehrt, wie man rennt. Und in so einem kleinen Land träumen die Leute davon, wie [Usain] Bolt zu sein.“

Ist die Verlängerung von Rossi auf zwei weitere Jahre die beste News, die du dir vorstellen konntest?
„Nun ja, vielleicht nicht die Beste, denn das würde bedeuten, dass wir ein Problem haben, wenn er aufhört. Valentino ist ein fantastischer Fahrer. Lassen wir sympathisch, beliebt, hoch-gehandelt einmal außen vor. Das Wichtigste ist, dass er sehr schnell ist. Und dann kommt da noch dazu, dass er es liebt, hier zu sein und wir lieben es, dass er hier ist. Wenn er im Alter von 37 Jahren seinen Vertrag um zwei Jahre verlängert, dann bedeutet das, dass er glaubt, dass er konkurrenzfähig bleiben kann.“

„Im Moment sitzt er noch auf dem Motorrad, aber davon abgesehen glaube ich, dass er mit der VR46 Riders Academy involviert bleiben wird. Es ist eine tolle Neuigkeit, dass er weiter fährt, aber wir müssen daran denken, dass hier alles weiter geht, wenn er aufhört, egal, ob er mit einem Team bleibt oder nicht. Der berühmteste Name der Formel 1 ist „Ferrari“ und das ist ein Mann, der nie Rennen gefahren ist.“

Ecclestone glaubt, dass Ferrari und der Monaco Grand Prix genug sind, um eine Meisterschaft zu haben...
„Bernie ist sehr klug. Ich brauche aber etwas mehr als einen Ferrari, um eine Meisterschaft zu fahren.“

Machst du dir Sorgen, wie die Fans reagieren, wenn die #46 nicht mehr da ist?
„Darüber kann ich nicht nachdenken, ich muss mich darauf konzentrieren, den bestmöglichen Job zu machen. Er kann bleiben, so lange er will, er weiß, dass niemand für ewig ist. Solange er da ist, perfekt. An dem Tag, wo er nicht mehr hier ist, müssen wir andere Element finden und die zum Laufen bringen. Es gibt Dinge die man machen kann, egal ob Valentino fährt oder aufhört. Warum sollten die Leute nicht weiter Fans von ihm sein, wenn er aufhört? Ferrari hatte noch kaum Rennen gefahren, aber die Farbe Rot und der Cavallino Rampante sind schon zwei der wichtigsten Symbole der Formel 1gewesen.“

„Ich glaube nicht, dass das, was passiert ist, gut für die MotoGP war. Das hat uns nicht geholfen, wenigstens nicht so, wie wir das gern gehabt hätten.“ - Carmelo Ezpeleta

Bedeutet der Fakt, dass weder Rossi, noch Marquez damit zufrieden waren, wie die Dinge am Ende der letzten Saison gehandhabt wurden, alles richtig gemacht wurde?
„Ich glaube nicht, dass das, was passiert ist, gut für die MotoGP war. In dieser Situation, so wie die Dinge standen, wären die Beliebtheitswerte gleich geblieben. Vielleicht hätte das vom Ort abgehangen. Aber bei denen, die uns normalerweise folgen, hätte sich nicht viel geändert. Das hat uns nicht geholfen, wenigstens nicht so, wie wir das gern gehabt hätten.“

 

Aber du kannst nicht abtreiten, dass die Schock-Welle dann eine Menge Aufmerksamkeit erzeugt hat.
„Ich könnte falsch liegen, aber meiner Meinung nach hat uns das überhaupt nicht geholfen. Wenn ich das hätte vermeiden können, hätte ich es gemacht. Jeder hat gesehen was passiert ist, daraus müssen wir Schlüsse ziehen und auf den Punkt aufbauen. Ich glaube nicht, dass wir diese Art der Aufmerksamkeit brauchen, auch wenn wir für ein paar Tage der Mittelpunkt der Welt waren.“

„Das Buhen interessiert mich überhaupt nicht. Das war eine spontane Reaktion einiger Leute, ein paar gegen und ein paar dafür. Und sie haben das Recht, das zu tun, solange sie gewisse Grenzen nicht überschreiten." - Carmelo Ezpeleta

Was hältst du von den Konsequenzen von dem allem? Zum Beispiel vom Buhen?
„Das Buhen interessiert mich überhaupt nicht. Du kannst nicht den Fehler machen, die Meisterschaft zu managen und die Meinung der Zuschauer zu beeinflussen. Das war eine spontane Reaktion einiger Leute, ein paar gegen und ein paar dafür. Und sie haben das Recht, das zu tun, solange sie gewisse Grenzen nicht überschreiten.

"Wenn sie ausgepfiffen werden – wie schade! In Bernabeu pfeifen sie Messi aus und im Camp Nou Ronaldo, und trotzdem müssen sie weiter machen.“ - Carmelo Ezpeleta

„Ich kann einen Mann nicht vergessen lassen, was für ihn wichtig war und der sich angegriffen und falsch behandelt fühlt. Er und seine Fans treffen Entscheidungen und ich kann nichts tun, um ihre Meinungen zu ändern. Was ich aber nicht will, ist, dass diverse Grenzen nicht überschreiten, oder das diverse Dinge auf der Strecke ausgetragen werden. Aber davon abgesehen, wenn sie ausgepfiffen werden – wie schade! In Bernabeu pfeifen sie Messi aus und im Camp Nou Ronaldo, und trotzdem müssen sie weiter machen.“

Willst du damit sagen, dass Rennfahrer eine sehr dünne Haut haben?
„Ruhm hat Gutes und Schlechtes. Als das Ding mit Valentino passierte, haben mich die Leute aus beiden Richtungen beleidigt und ich musste das akzeptieren. Zunächst weil es Leute gibt die glauben, wir hätten uns auf eine Seite geschlagen und das macht mir Sorgen. Dann haben wir entschieden, dass wir nicht mehr im Sanktionierungsorgan vertreten sein wollen. Es gab Leute die geglaubt haben, wir hätten Rossi unfair bestraft und andere, die das Gegenteil geglaubt haben. Da treten wir beiseite, damit uns die Leute nichts mehr vorwerfen können.“

„Es gibt Menschen die glauben, dass ich mit Valentino dicke Kumpels bin und dass wir ihn bevorzugt haben und da sind die die glauben, dass die Spanier aufgrund ihrer Nationalität bevorzugt wurden. Ich habe keine Wahl, ich muss das einfach hinnehmen, denn ich habe das nicht unter Kontrolle, was die Leute denken und das war schon immer so. Vor 30 Jahren haben sich die Fahrer auch schon gegenseitig gehasst.“

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