Dovizioso nach Freitagsbestzeit happy: "Viel besser als in den letzten Jahren"
Andrea Dovizioso und Jack Miller loben die Fortschritte von Ducati in Termas de Rio Hondo - Danilo Petrucci den "schlechtesten Tag" seit er im Werksteam ist
Für Katar-Sieger Andrea Dovizioso begann das zweite Rennwochenende der MotoGP-Saison 2019 optimal. Im Freitagstraining stellte der Italiener mit 1:39.181 Minuten die Tagesbestzeit auf. Und das, obwohl Termas de Rio Hondo in Argentinien bisher keine Paradestrecke für Ducati war. Doviziosos zweiter Platz im Jahr 2015 ist auf dieser Strecke der einzige Podestplatz für die italienische Marke. "Ja, ich bin sehr zufrieden", strahlt "Desmo Dovi" nach seiner Trainingsbestzeit.
In Euphorie will er aber nicht verfallen: "Ich war überrascht, aber der erste Platz ist nicht wichtig, wenn alles so eng ist. Es ist gut, dass ich in den Top 10 bin." Die Bestzeit fuhr er nämlich zum Schluss mit einem frischen weichen Hinterreifen, während Honda-Konkurrent Marc Marquez keinen neuen Reifen aufzog und auf eine Zeitattacke verzichtete. In das Ergebnis will Dovizioso ohnehin nicht zu viel hineinlesen, denn vor dem Qualifying gibt es noch die Zeitenjagd im dritten Freien Training: "Morgen könnte die Strecke schneller sein. Ich weiß nicht, ob meine Rundenzeit für die Top 10 reichen wird."
Fortschritte von der zweiten Saisonhälfte 2018 bestätigt
Trotzdem machte die GP19 einen starken Eindruck. Auch Pramac-Pilot Jack Miller zeigte Topzeiten und klassierte sich als Zweiter. "Wir haben ein sehr gutes Motorrad", lobt der Australier. "Vor allem in Kurve 3 absorbiert die GP19 die Bodenwellen sehr gut. Dort wird ein Motorrad normalerweise nervös, aber unseres bleibt ruhig. Außerdem findet es den Grip sehr gut. In den langgezogenen Kurven muss ich nur mit Halbgas warten, bis ich auf den Teil mit Grip komme. Dann kann ich aggressiv beschleunigen und das Motorrad wird nicht nervös, sondern bleibt stabil."
Beste Stimmung: Dovizioso und sein Crew-Chief Alberto Giribuola Foto: LAT
Jack Miller stürzt bei Überholversuch an Valentino Rossi
Wichtig ist für Dovizioso, dass er relativ einfach gute Rundenzeiten fahren konnte, denn Ducati ist in Argentinien besser aufgestellt als in der Vergangenheit: "Voriges Jahr und vor zwei Jahren hatte ich auf dieser Strecke große Mühe. Unsere Basis ist jetzt besser. Im Vergleich zum Vorjahr ist unser Motorrad etwas anders und ich bin froh, dass wir das hier bestätigen konnten. Mit dem Gefühl bin ich sehr zufrieden. Ich konnte sofort konstant sein, wenn der Reifen nachlässt. Das ist sehr wichtig." Dass es auf dieser Strecke besser läuft als vor zwölf Monaten führt Dovizioso auf Fortschritte ab dem Sommer des Vorjahres zurück.
Von der GP19 profitiert auch Miller, der vor einem Jahr in Termas auf der Pole-Position stand. Sein Tag war mit einer Ausnahme fast perfekt. In FT2 wollte er Valentino Rossi innen in Kurve 13 überholen, aber Miller rutschte aus und stürzte. "Ich wollte Valentino überholen, doch das Überholen ist hier richtig schwierig. Sobald man die Ideallinie verlässt, ist es richtig schmutzig", schildert "Jackass", dass es Abseits der Ideallinie wie auf Eis ist. "Ich fuhr auf dem dreckigen Teil der Strecke zu viel Schräglage und stürzte."
"Schlechtester Tag" für Danilo Petrucci
Während Dovizioso und Miller stark unterwegs waren, lief es für Danilo Petrucci auf der dritten GP19 gar nicht gut. "Das war der schlechteste Tag seit ich im Ducati-Team bin", nimmt er sich nach Platz 13 kein Blatt vor den Mund. "Im ersten Training habe ich einen Fehler gemacht, weil ich gleich attackiert habe. Die Strecke hatte aber noch wenig Grip und ich bin gestürzt. Als ich nach dem Sturz in die Box gekommen bin und auf das zweite Motorrad gewechselt habe, gab es ein Problem. Deshalb konnte ich die letzten Runden nicht fahren. Im Prinzip habe ich das erste Training verloren, was ein Problem ist."
Danilo Petrucci war mit seiner Vorstellung am Freitag gar nicht zufrieden Foto: LAT
Am Nachmittag lief es für Petrucci dann etwas besser: "Ich bin aber nicht zufrieden. Trotzdem bin ich zuversichtlich, dass ich der Spitze näherkommen kann." Mut macht ihm die gute Leistung von Dovizioso und Miller. "Ich habe mir ihre Daten angesehen. Der Unterschied ist nicht so groß, aber in einigen Bereichen schon. In meiner schnellsten Runde habe ich Fehler gemacht, die mich zwei Zehntelsekunden gekostet haben. Morgen werde ich versuchen, es in die Top 10 zu schaffen. Im zweiten Training kam ich näher. Deshalb bin ich für morgen positiv."
Alle drei Ducati GP19 waren am Freitag mit dem umstrittenen Bauteil vor dem Hinterreifen ausgestattet.
Weitere Co-Autoren: Federico Faturos. Mit Bildmaterial von LAT.
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