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Ducati am Freitag Spitze, aber Miller macht sich "ein bisschen Sorgen"

Ducati schon am Trainingstag knapp an den offiziellen Rekorden in puncto Rundenzeit und Topspeed dran: Miller und Zarco trotz Stürzen ganz vorn dabei

In der kombinierten Zeitenliste von FT1 und FT2 mit drei Bikes in den Top 4, in der Topspeed-Wertung des Tages gar mit drei Bikes in den Top 3: Für das Ducati-Lager lief der Trainingstag zum MotoGP-Saisonauftakt 2021, dem Grand Prix von Katar in Losail, auf Papier optimal. Dennoch macht sich ausgerechnet der Tagesschnellste Sorgen.

Jack Miller, der schon vor zwei Wochen beim Vorsaisontest an gleicher Stelle der Schnellste gewesen war, führte die Zeitenliste auch am Freitag an. Mit seiner im FT2 gefahrenen Tagesbestzeit von 1:53.387 Minuten blieb der neue Ducati-Werkspilot denkbar knapp über dem offiziellen Losail-Streckenrekord, den Marc Marquez mit 1:53.380 Minuten vor zwei Jahren ebenfalls im FT2 aufgestellt hat. Die Anfang März von Miller hingelegte Testbestzeit von 1:53.183 Minuten zählt nicht als offizieller Streckenrekord, weil nicht an einem Rennwochenende gefahren.

Ducati-Duo hat Morbidelli ganz oben auf der Liste

Am Freitag schloss Miller mit 0,035 Sekunden Vorsprung auf Ducati-Teamkollege Francesco Bagnaia ab, während sich Pramac-Ducati-Pilot Johann Zarco mit 0,199 Sekunden Rückstand als Vierter knapp hinter Fabio Quartararo (Yamaha; 3.) einreihte. Derjenige, vor dem sich Miller mit Blick auf das weitere Wochenende aber am meisten in Acht nimmt, ist Franco Morbidelli. Der Petronas-Yamaha-Pilot hatte im FT1 die erste Session-Bestzeit der neuen Saison gesetzt und wird nach FT2 mit 0,289 Sekunden Rückstand auf P7 notiert.

"'Franky' war aus dem Stand heraus unglaublich schnell und stark. Er war auf seinem dritten Versuch der Schnellste, ist aber im Gegensatz zu vielen anderen nicht mit frischen Reifen rausgegangen. Deshalb sehe ich persönlich 'Franky' als denjenigen an, den es zu schlagen gilt."

Jack Miller

Mit der neuen Verkleidung fuhr Miller am Vormittag, beschädigte aber eine mit Sturz

Foto: Motorsport Images

Auch Millers Ducati-Teamkollege Bagnaia sieht in Morbidelli die größte Gefahr, insbesondere für das Rennen am Sonntag: "Ich glaube, auf dieser Strecke ist unser Motorrad wohl das stärkste. Die Pace von 'Franky' ist aber richtig stark. Sollte er in den ersten Runden vorne liegen und pushen, dann müssen wir unsere Reifen sicherlich stärker beanspruchen und geraten dann vielleicht in Schwierigkeiten."

Mit P2 und nur 0,035 Sekunden Rückstand auf Miller ist "Pecco" für den Anfang zufrieden. "Das zweite Training war eine richtig gute Session für mich. Mein Gefühl auf dem Bike war besser als beim Test. Meine erste Zeitattacke brachte mich direkt auf die 1:53.4 Minuten. Damit hatte ich nicht gerechnet. Die Rundenzeit ging viel einfacher von der Hand als beim Test. Auf meiner zweiten Zeitattacke war ich sogar noch schneller, hatte aber Pech, weil Gelb geschwenkt wurde", so Bagnaia.

Francesco Bagnaia

"Pecco" Bagnaia war Teamkollege Miller mit 0,035 Sekunden Rückstand auf den Fersen

Foto: Motorsport Images

Auch laut Miller ist das Ende der Fahnenstange in puncto Rundenzeit noch lange nicht erreicht. "Die Zeiten liegen eng beisammen. Zarco war Vierter, aber ihm fehlen weniger als zwei Zehntelsekunden. Und mir selbst fehlen ja nur sieben Tausendstelsekunden auf den offiziellen Streckenrekord. Dabei haben wir gerade mal das zweite Training hinter uns", so der Australier, der zugibt: "Ich mache mir da schon ein bisschen Sorgen, wo das im Qualifying hinführen wird."

Nach Sturz: Miller muss mit Verkleidungen haushalten

Mit der neuen Verkleidung für die Desmosedici GP21, die er eigener Aussage zufolge "klar bevorzugt", war Miller bei seiner Tagesbestzeit übrigens nicht unterwegs. Grund: Am Vormittag hatte er eine der neuen Verkleidungen bei einem Sturz beschädigt, woraufhin er am Abend "einfach auf Nummer sicher gehen wollte, um nicht in Engpässe zu kommen".

Fotostrecke: Technik beim MotoGP-Test 2021 in Losail (Katar)
Die Motorentwicklung ist zwar eingefroren, aber die MotoGP-Ingenieure arbeiten in den Bereichen Chassis, Schwinge und Aerodynamik auf Hochtouren. Wir blicken auf die technischen Details beim Test in Katar.
Aprilia RS-GP
Aprilia hat die RS-GP komplett überarbeitet. Neues Chassis, neue Schwinge, verschiedene Verkleidungen und auch beim V4-Motor sind die Zylinderköpfe neu. Die Auspuffführung ist auch anders.
Aprilia RS-GP
Bezüglich Aerodynamik gibt es einerseits die Version mit dem großen "Frontflügel" für mehr Anpressdruck und eine kleinere für weniger Anpressdruck und mehr Topspeed. In Erinnerung an den verstorbenen Fausto Gresini ist dort nicht mehr Aprilia zu lesen, sondern Fausto.
Aprilia RS-GP
Die Hinterradschwinge aus Carbon ist genauso neu wie das Alu-Chassis. Aleix Espargaro konnte an allen Testtagen mit Topzeiten beeindrucken.
Aprilia RS-GP
Ähnlich wie Yamaha verwendet Aprilia einen kurzen, seitlichen Auspuff von Akrapovic.
Aprilia RS-GP
Die "Salatbox" der RS-GP ist von der Ducati Desmosedici kopiert.
Ducati Desmosedici GP21
Ducati hat Vergleichstests mit der bisherigen Seitenverkleidung und einer neuen durchgeführt. Bei der neuen Variante sind vor allem die Elemente unten hinter dem Vorderrad neu.
Ducati Desmosedici GP21
Diese unten angebrachten Elemente (links und rechts) fangen die Luft auf und ...
Ducati Desmosedici GP21
... leiten sie nach hinten Richtung Boden ab. Ducati widmet sich beim Bereich der Aerodynamik nun der Schräglage und eröffnet damit ein komplett neues Forschungsfeld.
Ducati Desmosedici GP21
"Die neue Verkleidung hilft uns nicht auf der Geraden, sondern am Kurveneingang", verrät Francesco Bagnaia. "Das Motorrad verhält sich am Kurveneingang etwas einfacher." Abzuwarten bleibt, ob das auch in langsameren Kurven wie in Jerez ein Vorteil ist.
Ducati Desmosedici GP21
Außerdem ist die "Salatbox" hinter dem Sitz im Heck wieder größer geworden. Es wird vermutet, dass sich darin ein Massedämpfer befindet, um die Neigung zu Chattering zu verringern. Aprilia hat diese Box bei der neuen RS-GP kopiert.
Honda RC213V
Honda arbeitet an der Aerodynamik und schickte Stefan Bradl und Takaaki Nakagami mit neuen Winglets auf die Strecke. Beide sind mit der neuen Verkleidung allerdings gestürzt.
Honda RC213V
Zum Vergleich Alex Marquez mit einer anderen Variante.
Honda RC213V
Honda konzentriert sich stark auf das Chassis. Eine neue Version wurde aber wieder weggepackt. Hauptsächlich wird jenes Aluminium-Chassis mit Carbon-Verstärkungen (oben auf dem Foto zu sehen) verwendet, das Bradl schon im Vorjahr gefahren ist.
KTM RC16
KTM experimentiert auch mit der Aerodynamik und unterschiedlich großen Winglets. Neuzugang Danilo Petrucci ist der größte Fahrer und hat deshalb auch ein eigenes Windschild erhalten.
KTM RC16
Speziell Testfahrer Dani Pedrosa soll Detailentwicklungen für die Zukunft getestet haben, wobei optisch kaum Unterschiede zu den Einsatzmotorrädern der anderen Fahrer zu erkennen sind.
Suzuki GSX-RR
Die Suzuki GSX-RR hat sich optisch kaum verändert. Joan Mir und Alex Rins testeten ein neues Chassis und eine neue Aluminium-Schwinge. Außerdem war der Motor für 2022 zum ersten Mal auf der Strecke im Einsatz.
Suzuki GSX-RR
Der charakteristische Doppelauspuff von Akrapovic ist weiterhin ein Markenzeichen der GSX-RR
Yamaha YZR-M1
Yamaha hat ein umfangreiches Entwicklungsprogramm angeworfen. Auffällig ist ein Ausschnitt auf der Oberseite des Kotflügels. Durch diese Öffnung ist die Oberseite des Vorderreifens zu sehen. Die Winglets sind auch etwas anders geformt.
Yamaha YZR-M1
Auch die Verkleidung des Dämpfers (mit dem Michelin-Aufkleber) ist deutlich breiter geworden.
Yamaha YZR-M1
Yamaha experimentiert auch mit einer Abdeckung der Vorderbremse. Ducati verwendet so eine Platte bei der unteren Hälfte des Vorderreifens. Yamaha ist aber nicht oft mit diesem Teil gefahren.
Yamaha YZR-M1
Yamaha hat auch das Chassis überarbeitet. Das Gefühl ist zwar nicht so wie mit der 2019er-Version, aber laut Rossi, Vinales und Quartararo ist das Turning etwas besser als im Vorjahr.
Yamaha YZR-M1
Yamaha hat außerdem eine neue Hinterradschwinge aus Carbon ausprobiert. In den vergangenen beiden Jahren wurden schon Carbon-Versionen getestet, aber immer wieder verworfen. Diese neue Schwinge soll in Katar gut funktioniert haben.
Holeshot-Devices
Holeshot-Vorrichtungen: Ducati, Honda, Aprilia und KTM können jetzt Heck UND Vordergabel für den Start zusammenpressen. Suzuki und Yamaha können nur den hinteren Dämpfer stauchen. Ducati zeigte beim Test die konstant besten Startübungen.
Brembo-Bremsscheibe
Brembo hat eine neue Carbon-Bremsscheibe mit Schlitzen entwickelt. Die Bremswirkung und die Hitzebeständigkeit will man damit verbessern. Diese Scheibe ist für Strecken mit vielen harten Bremspunkten gedacht (Spielberg, Motegi, Buriram).
Yamaha-Sonderdesign
Zum Abschluss darf natürlich nicht das Yamaha Retro-Design für Testfahrer Cal Crutchlow fehlen. Mit diesen Farben will Yamaha das 60-jährige Jubiläum im Grand-Prix-Sport feiern.
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Im FT1 hatte Miller den Tag mit Sturz in Kurve 4 begonnen und dabei die neuartigen Winglets im unteren Bereich der Verkleidung beschädigt. Körperlich blieb Miller komplett unversehrt. "Das war halb so wild. Es war einfach eine Kombination aus dem Wind und dem Medium-Reifen, den ich drauf hatte. Ich habe in diesem Moment einfach ein bisschen zu stark gepusht", erklärt er.

 

Auch Zarco mit Sturz, aber wieder P1 beim Topspeed

Wenige Minuten vor Millers FT1-Sturz in Kurve 4 war an exakt derselben Stelle auch Zarco zu Boden gegangen. "Es war dort sehr rutschig", zeigt sich Miller nicht überrascht.

Johann Zarco

Johann Zarco sorgte am Vormittag für den ersten MotoGP-Sturz des Jahres 2021

Foto: Motorsport Images

Zarco selbst kommentiert seinen Sturz, der im MotoGP-Feld der erste des Jahres 2021 war, mit den Worten: "Das war frustrierend, denn ich wollte mich gerade richtig konzentrieren, als ich mit dem Medium-Reifen aufgrund der Bedingungen weggerutscht bin. Wahrscheinlich lag einfach noch nicht genügend Michelin-Gummi auf der Strecke."

 

 

In der Topspeed-Wertung war es übrigens Zarco, der am Freitag vor seinem Pramac-Teamkollegen Jorge Martin und vor Miller den ersten Platz belegte. Mit 354,0 km/h blieb Zarco aber unter seinem eigenen inoffiziellen Topspeed-Rekord, den er vor zwei Wochen beim Test mit 357,6 km/h aufgestellt hat.

Aber genau wie Falle der Rundenbestzeiten von Miller gilt auch in puncto Topspeed: Der offizielle Rekord steht noch, denn der wurde am Mugello-Wochenende 2019 vom damaligen Ducati-Werkspiloten Andrea Dovizioso mit 356,7 km/h aufgestellt.

Weiterer Co-Autor: Matteo Nugnes, Léna Buffa. Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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