Holpriges MotoGP-Heimspiel: KTM erster Ducati-Verfolger, aber zu weit weg
Keine Chance gegen Ducati: KTM liegt beim MotoGP-Heimrennen mehr als 18 Sekunden zurück - Pedro Acosta hofft nach P13 auf Updates von KTM
Brad Binder fuhr in die Top 5, doch die Ducatis waren außer Sichtweite
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Die erhofften KTM-Festspiele beim Österreich-Grand-Prix auf dem Red-Bull-Ring blieben in diesem Jahr aus. Ducati gab erneut das Tempo vor und setzte die Siegesserie fort. Brad Binder war am Sonntag als Fünfter bester Nicht-Ducati-Pilot. Doch mehr als 18 Sekunden Rückstand trüben die Laune deutlich.
Unzufrieden war Binder nicht, denn der Südafrikaner weiß, dass nicht mehr drin war gegen die starken Ducatis an der Spitze. "Ich kann mich eigentlich nicht beschweren, auch wenn ich gern mehr erreicht hätte. Doch uns fehlte das Renntempo der Top 3 oder Top 4", stellt der KTM-Werkspilot fest.
"Es lief ziemlich gut, ich kann mich wirklich nicht beschweren. Ich fuhr gab vom Start bis zum Ende mein Bestes. Mein Start war richtig gut. Mir war nach dem Sprint klar, dass es schwierig wird, das Rennen bis zum Ende durchzustehen", bemerkt Binder mit Blick auf die Reifensituation. "Ich gab mein Bestes, um die Situation zu kontrollieren."
KTM-Pilot Brad Binder weiß, dass der Rückstand auf Ducati viel zu groß ist
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"Mein Team hat tolle Arbeit geleistet, um die Leistung zu reduzieren und alles zusammenzubringen", bedankt sich Binder bei seinen Ingenieuren und Mechanikern und stellt fest: "Die Position ist besser als der Rückstand auf die Spitze. 18 Sekunden ist ein massiver Rückstand. Wir haben also etwas Arbeit vor uns."
Jack Miller: Sturz eine Folge des Reifen-Managements
In den ersten sechs Rennrunden behauptete sich Jack Miller in den Top 4 und hatte lediglich die drei 2024er-Ducatis von Francesco Bagnaia, Jorge Martin und Enea Bastianini vor sich. In Runde sieben schob sich Teamkollege Brad Binder vorbei. Danach verlor er eine weitere Position an Marco Bezzecchi, lag aber immer noch in den Top 6.
Jack Miller lag vor dem Sturz in den Top 6 und traute sich ein Top-5-Finish zu
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Ein Sturz in Runde elf ruinierte die Hoffnungen auf eine Wiederholung des Sprint-Resultats vom Samstag, als Miller auf P5 gewertet wurde. Der Australier fragt sich, was ohne den Fehler in der Schikane möglich gewesen wäre. "Das Renntempo war gut. Wir waren in der Lage, die Reifen bis ins Ziel zu kontrollieren", ist Miller überzeugt.
In der Vergangenheit erarbeitete sich Miller nicht gerade den Ruf des Reifenflüsterers. Doch in Spielberg schaute der KTM-Pilot sehr penibel auf das Reifenmanagement. "Ich habe in den Beschleunigungszonen bewusst etwas geopfert, um es bis ins Ziel zu schaffen", bemerkt er.
Doch die reifenschonende Fahrweise provozierte den Sturz. "Das ist das Risiko, das man eingeht, wenn man am Ausgang der Kurven etwas opfert. Dann muss man am Kurveneingang mehr pushen", begründet Miller und ärgert sich über den Sturz: "Ich hatte große Zuversicht, dass ich erneut um P5 kämpfen konnte."
Jack Miller versuchte, seinen Hinterreifen für die finale Phase des Rennens zu schonen
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Nach einer schwierigen Phase zeigt Millers Formkurve wieder nach oben. "Das Motorrad war das gesamte Wochenende über konkurrenzfähig und deshalb ärgere ich mich über meinen Fehler", kommentiert der Australier.
Miller erkennt seit Barcelona kontinuierliche Verbesserungen. "Nach Katalonien haben wir uns Schritt für Schritt entwickelt. Wir haben Selbstvertrauen aufgebaut und eine Basis geschaffen, mit der ich mich wohl fühle", freut sich der MotoGP-Laufsieger, der 2025 voraussichtlich für Pramac-Yamaha antreten wird.
Außerhalb der Top 10: Pedro Acosta mit über 30 Sekunden Rückstand
Für MotoGP-Rookie Pedro Acosta begann das Wochenende bereits am Freitag holprig. Der Spanier kam gleich drei Mal zu Sturz und hatte großes Glück, dass er dabei unverletzt blieb. Den Grand Prix beendete Acosta auf P13 und lag 33,7 Sekunden zurück.
"Das war sicher eines der härtesten Rennen, die ich bisher hatte", stellt der GasGas-Pilot fest. Im Laufe des Rennens kämpfte er mit verschiedenen Problemen. In seiner Medienrunde konnte der 20-Jährige nicht ins Detail gehen.
Pedro Acosta erlebte eines seiner schwierigsten MotoGP-Wochenenden bisher
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Für die enttäuschende Performance im Vergleich zu Ducati findet Acosta klare Worte. "Es war für jeden KTM-Pilot, -Mechaniker und -Mitarbeiter ein Stich in die Brust", stellt Acosta fest. "Es war hart, das zu schlucken", gesteht der Spanier, bei dem Erinnerungen an das verlorene Moto2-Duell gegen Celestino Vietti im Vorjahr geweckt wurden.
Dennoch hat Acosta keine Zweifel, was die Zukunft angeht. "Gut ist, dass wir 120 Prozent von den KTM-Bossen erhalten", freut sich der zukünftige KTM-Werkspilot und prophezeit: "Früher oder später werden wir schnell sein."
Etwas Mut macht der Wildcard-Start von KTM-Testpilot Pol Espargaro, der sich beim Auftakt am Freitag stark in Szene setzen konnte. Doch an der Entwicklungsversion der KTM RC16 gab es einige technische Probleme, die Espargaros Wochenende beeinflussten. Das Hauptrennen beendete der Spanier mit 30,5 Sekunden Rückstand auf P11.
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