Honda RC213V: 2022er-Update "größte Veränderung der aktuellen Regelperiode"
Bei Honda fand von 2021 zu 2022 ein großer Umbruch statt: Das Konzept der RC213V wurde für die MotoGP-bevorstehende Saison komplett verändert

Die Honda RC213V war in den Händen von Marc Marquez das dominante Motorrad der 2010er-Jahre. Von 2013 bis 2019 holte Marquez mit Ausnahme der Saison 2015 alle WM-Titel. Doch durch die Verletzung der Honda-Speerspitze im Sommer 2020 kam der größte Motorradhersteller der Welt in der MotoGP vom Kurs ab. Die 2022er-Maschine soll Honda wieder ganz an die Spitze bringen.
Um das zu realisieren hat HRC im Winter hart getüftelt. "Ich denke, es ist die größte Veränderung, die wir während der aktuellen Regelperiode gesehen haben", kommentiert HRC-Direktor Tetsuhiro Kuwata im Rahmen der Teampräsentation (zum Bericht).
Nach zwei durchwachsenen Jahren strebt Honda in der Saison 2022 wieder den Titel an. "Unser Ziel ist immer das gleiche: die Meisterschaft zu gewinnen. In dieser Meisterschaft versuchen wir immer, Erster und Zweiter zu werden, das ist unser Ziel mit den Honda-Fahrern", nennt Tetsuhiro Kuwata die ambitionierte Zielsetzung.
Ohne Erfolge ist die Teilnahme an der MotoGP für Honda sinnlos
HRC-Technikdirektor Takeo Yokoyama geht ebenfalls mit großen Erwartungen in die neue Saison: "Wir müssen wieder an der Spitze sein. Das ist ganz klar. Wie ich immer sage: Wir sind Honda und wir müssen an der Spitze sein, sonst ergibt es keinen Sinn, weiter an der MotoGP-WM teilzunehmen."

HRC-Technikdirektor Takeo Yokoyama bei den Feierlichkeiten in Misano
Foto: Motorsport Images
"Das Ziel ist natürlich, an der Spitze zu sein, aber wenn wir das Motorrad so radikal verändern, vor allem, wenn wir das Konzept ändern, wird es nicht einfach sein, besonders zu Beginn der Saison, denke ich", bemerkt der HRC-Technikdirektor.
Neues Motorkonzept und komplett neue Philosophie
Doch was wurde alles an der Honda RC213V geändert? "Lassen Sie mich mit dem Motorkonzept oder der Philosophie beginnen, denn die Entwicklung dauerte eigentlich zwei Jahre", schildert Takeo Yokoyama. "Dazu gehörte auch die erste Phase, die mehr dem Studium diente, da die praktische Arbeit in der Werkstatt aufgrund der Covid-Situation eingeschränkt war."

Honda bleibt dem V4-Konzept treu, doch die Charakteristik wurde geändert
Foto: Repsol Honda
"Trotzdem konnten wir mit einigen Studien beginnen, für die wir normalerweise nicht viel Zeit haben, aber dieses Mal hatten wir aufgrund der Umstände mehr Zeit für eine intensivere Analyse. Wir haben beschlossen, mehr als sonst zu ändern, aber ich spreche nicht von der Leistung sondern eher von der Charakteristik des Motors, der Leistungsentfaltung", berichtet der HRC-Technikdirektor.
"Am Ende sind wir zu dem Schluss gekommen, dass wir tatsächlich viel mehr ändern müssen als sonst. Das wirkt sich auch auf die Art und Weise aus, wie der Motor am Chassis befestigt ist, und das hat natürlich auch mit dem gesamten Motorrad zu tun und letztlich auch mit seinem Aussehen", erklärt der Japaner.
"Aufgrund der Umstände durch Covid hatten wir eine längere Entwicklungszeit, deshalb hat sich das Motorrad ein bisschen mehr verändert als beim sonst üblichen jährlichen Update", berichtet der HRC-Technikdirektor.
Honda sucht nach Lösungen für die Michelin-Reifen
Eine Rolle spielten auch die MotoGP-Einheitsreifen. "Michelin hat 2020 einen neuen Hinterreifentyp eingeführt. Wir haben sehr lange gebraucht, um zu verstehen, wie wir den maximalen Grip und die maximale Performance aus ihm herausholen können", gesteht Takeo Yokoyama.

Marc Marquez beim Test der 2022er-Honda in Sepang
Foto: Motorsport Images
"Bei der Konzeption des Motorrads für 2022 haben wir beschlossen, uns darauf zu konzentrieren, wie wir die maximale Performance aus dem Michelin-Hinterreifen herausholen können", berichtet der HRC-Technikdirektor.
Optisch unterscheidet sich die 2022er-Honda sehr stark vom 2021er-Modell. Die Aerodynamik wurde verändert. Der Lufteinlass und die Winglets unterscheiden sich vom Vorgängermodell. Aber auch das Heck sieht anders aus. Entscheidend werden aber die Änderungen unter der Verkleidung sein.
Mit Bildmaterial von Repsol Honda.
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