Honda und die MotoGP-Elektronik: "Meistens liegen wir daneben..."
Marc Marquez und HRC-Boss Shuhei Nakamoto sind sich einig: Was das Honda-Werksteam in der MotoGP momentan zurückhält, ist die komplizierte Elektronik.
Foto: Repsol Media
Dies äußere sich vor allem darin, dass es den Piloten nicht gelinge, die Leistung des zur Saison 2016 neu eingeführten Motors auf den Boden zu bringen. Und so sind Marquez und sein Stallgefährte im Honda-Werksteam, Dani Pedrosa, häufiger bei Wheelies zu beobachten als andere MotoGP-Piloten.
"Ich muss auf der Geraden die Hinterradbremse betätigen, damit das Bike vorn nicht abhebt", erklärt Marquez. Eine Maßnahme, die im Rennsport nur bedingt zielführend ist.
Die Schwierigkeiten am Vorderrad manifestieren sich zusätzlich in kleinen Winglets, die für extra Abtrieb sorgen und ebenfalls Wheelies verhindern sollen.
Mit der eigenen Software war vieles anders
Schuld an der Misere sei die MotoGP-Einheitselektronik, sagt Nakamoto. "Vergangenes Jahr hatten wir unsere eigene Software. Aber bei der neuen Software musst du die entsprechenden Werte wirklich ganz genau treffen."
"Manchmal gelingt uns das, aber meistens liegen wir daneben", sagt der Japaner ganz offen. "Die Fahrer beschweren sich, dass das Bike nicht beschleunigt, also ändern wir die Einstellungen. Aber dann bekommen wir zu viele Wheelies."
Die Einheitssoftware mache es Honda schwierig, die eigene Leistung zu optimieren. "Unser System war da einfacher gehalten", sagt Nakamoto. "Die Ingenieure nahmen Änderungen vor und das Bike hat genau so darauf reagiert, wie wir das erwartet hatten."
"Mit dem jetzigen System geht unsere Rechnung mal auf, mal aber auch nicht. Und wir wissen nicht, warum das so ist. Vielleicht", meint Nakamoto, "fehlt unseren Ingenieuren einfach noch die Erfahrung mit dieser Elektronik."
Marquez führt jedoch trotz allem derzeit überlegen die WM-Gesamtwertung an.
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