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Historie

Hondas Zweitakt-Waffe: Die Evolution der NSR500

Von 1984 bis 2001 war die NSR500 das Flaggschiff von Honda und prägte die Zweitakt-Ära der MotoGP maßgeblich mit, unermüdlicher Entwicklungsarbeit sei Dank

Die Honda NSR500 zählt bis heute zu den erfolgreichsten Bikes in der Geschichte der Motorrad-WM. Mehr als 130 Siege, zehn Fahrer- und elf Herstellertitel wurden auf ihr errungen, bis sie das Ende der Zweitakter im Jahr 2002 in den Ruhestand schickte. Hinter diesen Erfolgen steckt jedoch ein langer Entwicklungsprozess.

Der Vorgänger von Hondas Allzweckwaffe war die NS500, eine Maschine mit V-förmigem Motor und drei Zylinder. Freddie Spencer sicherte sich damit 1983 den Weltmeistertitel. Ein Jahr später erweiterte man den Motor um einen zusätzlichen Zylinder, so entstand die NSR500. Das erste Modell zeichnete sich durch eine Reihe einzigartiger Eigenschaften aus.

So befanden sich bei der Konstruktion des Fahrgestells die Abgasrohre im oberen Teil und der Tank unter dem Motor. Man stellte das Motorrad quasi auf den Kopf. Um die erhöhte Leistung des V4-Motors optimal zu nutzen, wurde er mit einer einzigen anstelle von zwei gegenläufigen Kurbelwellen ausgestattet, was die Reibungsverluste minimierte.

Maß der Dinge: Hondas MotoGP-Rakete

Nur ein Jahr nach ihrem Debüt gelang Spencer auf der NSR500 der WM-Sieg. Das war vor allem Fortschritten am Chassis zu verdanken: Das im Vorjahr vorgestellte Originalchassis wurde verworfen. Abgasrohre und Tank wanderten an ihre gewohnte Stelle. Die Leistung des Motors verbesserte Honda durch ein neues Ventilsystem im Abgastrakt.

In den folgenden Jahren ging die Entwicklung weiter. 1987 wurde das Motorrad grundlegend umgebaut: Man erweiterte den Zylinderwinkel, um mehr Platz für den Vergaser zu schaffen, passte die Drehrichtung der Kurbelwelle an und fügte eine zusätzliche Welle hinzu. Das Bike wurde wendiger und verhalf Wayne Gardner in dem Jahr zum Titelerfolg.

1989 konnte Honda diesen Erfolg mit Eddie Lawson wiederholen. Zu dem Zeitpunkt hatte die NSR500 dank eines verstärkten Fahrwerks und einer speziellen Schwinge einen erneuten Leistungsschub erfahren. Kein anderes Motorrad kam an seine Beschleunigungsrate oder Geschwindigkeit heran, was jedoch zu Lasten der Stabilität und Fahrbarkeit ging.

Motorkonzept: Screamer vs. "Big Bang"

Zwar experimentierte Honda daraufhin mit der Zündfolge: Statt wie zuvor je einen Zylinder im Abstand von 90 Kurbelwellengrad zu zünden, feuerten die Zylinder nun paarweise im Abstand von 180 Grad. Doch erst 1992 ging man beim Motor vom sogenannten Screamer zum Big-Bang-Prinzip über, um eine sanftere Leistungsentfaltung zu erreichen.

NSR500

Anfang der 1990er Jahre experimentierte Honda mit der Zündfolge des Motors

Foto: Repsol Honda

Der Zündzeitpunkt wurde angepasst, sodass alle vier Zylinder fast gleichzeitig oder kurz hintereinander im Bereich zwischen 70 und 90 Grad zündeten. Die Vorteile: Der Motor hatte eine längere Ruhezeit zwischen den einzelnen Zyklen, was für eine bessere Traktion und weniger Verschleiß der Reifen bei nur geringer Leistungsabnahme sorgte.

Mit dieser neuen Konfiguration gelang es Mick Doohan, bereits seit 1989 mit der NSR500 in der Motorrad-WM unterwegs, im Jahr 1994 eine unglaubliche Siegesserie in Gang zu setzen. Der Australier sicherte sich und Honda fünf Titel in Folge. 1997 entschied der Hersteller sogar alle 15 Saisonrennen für sich, zwölf davon gewann Weltmeister Doohan.

Letzter WM-Titel 2001 mit Valentino Rossi

NSR500

Absolute Honda-Dominanz: 1997 gewann der Hersteller alle 15 Saisonrennen

Foto: Repsol Honda

Das Besondere: Im gleichen Jahr war er auf eigenen Wunsch zum Screamer zurückgekehrt. Doohan bevorzugte anders als seine Honda-Kollegen das aggressivere Verhalten des Motors trotz der damit verbundenen Probleme in der Handhabung. Als die Verwendung von bleifreiem Benzin zur Pflicht wurde, rüstete man schließlich alle NSR500 um.

Ihr goldenes Zeitalter ging trotzdem weiter: Mit Doohan 1998, Alex Crivillé ein Jahr später und Valentino Rossi im Jahr 2001 konnte sich Hondas Allzweckwaffe drei weitere Weltmeisterschaften sichern. Zum Ende der Zweitakt-Ära wurde die NSR500 durch die RC211V ersetzt, mit der Rossi die Erfolgsserie fortsetzte und auch 2002/2003 die WM gewann.

Mit Bildmaterial von Repsol Honda.

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