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"Ich will da raus": Johann Zarco erklärt Trennung von KTM

Nach der vorzeitigen Vertragsauflösung mit KTM ergreift Johann Zarco das Wort und erklärt, wie es zu der Entscheidung kam und was er für die Zukunft plant

Bisher hatte sich MotoGP-Pilot Johann Zarco nur über die sozialen Medien kurz und knapp zur vorzeitigen Trennung von KTM geäußert, die am Montag öffentlich wurde. Nun sprach der 29-Jährige mit dem französischen Radiosender RMC ausführlich über seine Entscheidung und die Optionen für seine Zukunft im Motorradrennsport.

Seinen Entschluss, die Reißleine zu ziehen, erklärt Zarco so: "Seit Anfang des Jahres habe ich damit zu kämpfen, mich an dieses Motorrad anzupassen. Nachdem ich von Tag zu Tag, von Rennen zu Rennen dachte, es wird bestimmt besser, bewertete ich die Situation nach acht Monaten und erkannte, wenn ich das, was ich liebe, nicht mit einem Lächeln mache und vorankomme, steige ich unglücklich oder frustriert vom Motorrad."

Irgendwann habe er sich gesagt: "Ich will da raus", verrät der Franzose weiter. "Also habe ich KTM gebeten, nächstes Jahr nicht weitermachen zu können, und wir haben sehr offen gesprochen." Ganz allein habe er die Entscheidung aber dann doch nicht gefällt, sondern seine Familie zu Rate gezogen. Gedrängt worden sei er jedoch zu nichts.

Lob für Oliveira: "Macht es besser als ich"

"Weil es bedeutet, ein gutes Gehalt aufzugeben, eine Brücke einzureißen, wo noch keine neue ist. Aber irgendwann musst du auch erkennen, wie dein Geisteszustand ist und wie du dich fühlst. Mit einem Motorrad unzufrieden zu sein, nein, das ist nicht der Grund, warum ich weggehe. Ich denke, ich habe den besten Job der Welt in meinen Händen, ich fahre Motorrad, das ist es, was mir gefällt", betont der zweifache Moto2-Weltmeister.

Und das ist es auch, womit Zarco erfolgreich sein will. Ein Ziel, dass er sich bei KTM nicht erfüllen konnte. "Einige Fahrer schaffen es, es besser zu machen als ich", weiß er. "Da ist auch Miguel Oliveira, der Anfänger ist und mit der MotoGP weniger vertraut ist als ich, und der es geschafft hat, etwas konstanter bessere Ergebnisse zu erzielen."

In der WM liegt Oliveira nach elf Saisonrennen vier Punkte vor Zarco, der nur auf Platz 17 rangiert und damit weit hinter seinen eigenen Ansprüchen zurückliegt. "Ich will um einen Titel zu kämpfen, und im Moment habe ich das Gefühl, dass ich auch in den nächsten zwei Jahren keine Gelegenheit dazu haben werde", zumindest nicht bei KTM. Aber wo dann? Mit der vorzeitigen Trennung bleiben ihm wenig Optionen.

MotoGP 2020: Optionen für Zarco gleich null

"Auf dem Papier ist jeder für 2020 unter Vertrag. Es sind viele Leute um mich herum, wir denken darüber nach. Dank meiner Erfahrung habe ich auch recht gute Kontakte im Fahrerlager. Es gibt vielleicht Lösungen", sagt der Franzose und visiert trotz der schwierigen Ausgangssituation ganz klar einen Verbleib in der Königsklasse für 2020 an.

Miguel Oliveira, Johann Zarco

Zuletzt war sogar KTM-Kundenpilot Miguel Oliveira schneller als Werkskollege Zarco

Foto: LAT

"Das Ziel für 2020 ist es, in der MotoGP zu fahren, auf einem guten Niveau zu sein und nicht etwa ein neues Fahrniveau zu finden, denn es ist immer noch da, es ist nicht in acht Monaten verloren gegangen", beschwichtigt der Noch-KTM-Pilot. Sollte sich das partout nicht bewerkstelligen lassen, wäre Zarco auch zu einer Rückkehr in die Moto2 bereit: "Es ist eine Option. Es gibt, sagen wir, einen Plan A, B, C, vielleicht sogar D."

Doch noch sei es einfach zu früh, um konkret zu planen. Zumal sich Zarco parallel auf seine verbleibende Saison mit KTM konzentrieren will. "Ich war sehr ehrlich zu KTM, ich werde die Saison beenden, weil ich ein professioneller Fahrer bin. Selbst für mich wäre es kein Vorteil, jetzt aufzuhören." Insgesamt acht Rennen stehen aus.

"Weniger Druck" für das Ende der Saison

In denen will der Franzose noch einmal alles geben und hofft, dass ihm seine jüngste Entscheidung dabei hilft, befreit aufzufahren. "Jedenfalls hatte ich ein Gefühl des Friedens mit mir selbst, indem ich diesen Schritt machen konnte, indem ich offen mit den KTM-Bossen sprechen konnte. Auch das kann mir helfen, weniger Druck auf mich auszuüben in der Arbeit, die ich mit KTM bis zum Saisonende noch machen werde", sagt er.

Mit Spannungen im Team rechnet Zarco nicht: "Ich denke, es wird eine beruhigte Beziehung werden, weil ich ihnen gesagt habe, dass ich nichts gegen sie habe, überhaupt nichts. Es ist einfach so, dass ich es nicht hinnehme, fast auf die letzten Plätze zurückgestuft zu werden, während ich es besser kann. Ich konnte es schon vorher beweisen, aber ich will mich nicht nur auf dem ausruhen, wozu ich einmal in der Lage war."

"Einfach gesagt, dieser Wunsch, an der Spitze zu stehen, brennt tief in mir und solange ich in diesem Rhythmus bin, mit der Motivation, an die Spitze zu gehen, setze ich alles daran, nicht zu versuchen, Ende 2020 wieder auf die Beine zu kommen und mich auf 2021 vorzubereiten, sondern bereits 2020 wieder auf die Beine zu kommen."

Zarco erteilt Burnout-Gerüchten eine Absage

Von Burnout-Gerüchten, die mit Bekanntwerden seiner Trennung von KTM die Runde machten, will Zarco nichts wissen. Firmenchef Stefan Pierer hatte entsprechende Andeutungen gemacht, sei aber sicher nur falsch zitiert worden, mutmaßt der MotoGP-Pilot: "Ich glaube nicht, dass er das wirklich gesagt hat. Dieser Journalist erzählt, was er will und mag es, mit starken Worten für Aufregung zu sorgen."

Auch zur Frage, ob er es im Nachhinein bereut, bei KTM unterschrieben zu haben, positioniert sich der Franzose klar. "Nein, ich bereue es nicht, denn es ist nicht gut, Dinge zu bereuen. Es ist nur eine weitere Erfahrung. Was die Unterschrift betrifft... Das ist eine ganz andere Geschichte, es liegt in der Vergangenheit. Ich denke nicht einmal daran, aber nein, ich bereue nichts. Man muss es leben, um zu wissen, wie es ist."

Mit Bildmaterial von LAT.

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