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Interview

Jorge Martin im Interview: Johann Zarco als "einer der Stärksten" die Referenz

Im exklusiven Interview spricht Jorge Martin über seinen MotoGP-Aufstieg, die Trainingseinheiten mit der Panigale V4 R und seine Ziele für die Rookie-Saison

Jorge Martin wird in dieser Saison sein MotoGP-Debüt geben. Ducati hat den Spanier für sein Satellitenteam Pramac verpflichtet, wo er eine Desmosedici GP 2020 pilotieren wird. Er ist einer von insgesamt drei Rookies, die in die Königsklasse aufsteigen - neben Moto2-Champion Enea Bastianini und Luca Marini.

Vor dem lang ersehnten Debüt, das nach der Absage des Sepang-Tests erst im März in Katar stattfinden wird, hat Martin zur Saisonvorbereitung mit dem Training auf einer Ducati Panigale V4 R begonnen, die er vier Tage lang testete. Mit 'Motorsport-Total.com' hat er über seine Eindrücke und Erwartungen gesprochen.

Frage: "Wie waren Ihre ersten Empfindungen am Lenker einer Ducati, auch wenn es nicht um das MotoGP-Bike handelte?"

Jorge Martin: "Die Empfindungen waren sehr gut. Ich bin mit viel Respekt herangegangen, weil ich noch nie ein Superbike gefahren bin."

"Ich wusste nicht, wie es sein würde, es ist sehr groß und hat viel Power. Ich musste mich erst an das Motorrad gewöhnen und da hatte ich meine Zeit, um mich nach und nach einzuarbeiten und anzupassen."

"Als ich ein bisschen gelernt hatte, wie ich fahren muss, habe ich konkurrenzfähige Zeiten hingelegt und es ist sehr gut gelaufen, wirklich. In diesen Tagen konnte ich auch einige Systeme verstehen, die ich in der Moto2 nicht hatte, wie Anti-Wheelie oder Traktionskontrolle. Ich bin sehr glücklich und freue mich darauf, weiter zu arbeiten."

Training mit Ducati-Superbike als Vorbereitung

Frage: "Woher kam die Idee, nach einer Panigale V4 zu fragen und auf der Rennstrecke zu trainieren?"

Martin: "In dem Moment, als ich bei Ducati unterschrieb, habe ich ihnen gesagt, dass ich ein Motorrad zum Trainieren brauche."

"Es war wichtig, einen Mittelweg zwischen Moto2 und MotoGP zu haben, vor allem was die Leistung angeht. Mit der Ducati V4 R habe ich die perfekte Kombination zum Lernen. Sie hat viel Power, aber das Chassis ist nicht sehr steif. Es ist ein Motorrad, das dir viele Informationen und Empfindungen gibt."

 

 

Frage: "Zu welchen Erkenntnissen sind Sie gekommen?"

 

Martin: "Die Mentalität ändert sich. Wenn du auf dieses Motorrad steigst, siehst du, dass alles viel schneller geht und du verstehst, dass du einige Dinge in der Art des Trainings ändern musst, dich auf andere Details konzentrieren musst, über die ich bis jetzt nicht nachgedacht habe. Und mir wurde in diesen Tagen klar, dass der Traum Wirklichkeit wird und Katar nicht mehr weit weg ist."

Frage: "Ab wann war Ihnen klar, dass Sie in diesem Jahr mit den großen Namen des Motorradrennsports fahren würden?"

Martin: "Seit Anfang 2020 gab es Hersteller, die mich haben wollten. Da konnte ich bereits sehen, dass die Schritte zur Verwirklichung des Traums gemacht werden."

"Als ich mich für Ducati entschied, war das der Zeitpunkt, an dem es mir so richtig bewusst wurde. Aber schon zuvor erwartete ich, in diesem Jahr aufzusteigen. Ich hatte ja Optionen. Der Tag, an dem ich den Deal mit Ducati abgeschlossen habe, war der glücklichste Moment meines Lebens."

Nach zwei Jahren Moto2 bereit für die MotoGP

Frage: "Glauben Sie, dass dieser entscheidende Moment in Ihrer Karriere zum richtigen Zeitpunkt kommt?"

Martin: "Ich denke schon. Die Wahrheit ist, dass ich meiner Meinung nach das nötige Level habe."

"In der Moto2 habe ich bewiesen, dass ich sehr konkurrenzfähig bin. Vielleicht fehlte mir in einigen Rennen ein bisschen Erfahrung mit dem Motorrad, aber wenn ich das Motorrad unter Kontrolle hatte, habe ich um Podestplätze und Siege gekämpft. Also bin ich sehr entspannt mit mir selbst und zuversichtlich für das, was kommen wird."

Frage: "Was bedeutet es für einen Rennfahrer, für eine Marke wie Ducati anzutreten?"

Martin: "Für mich ist Ducati Leidenschaft - zu fühlen, was man fährt. Dieses Motorrad und dieser Hersteller bedeuten mir sehr viel. Ich erinnere mich daran, wie mein Vater vor vielen Jahren mit der 748 in Jarama gefahren ist und es ist ein tolles Gefühl."

"Außerdem denke ich, dass es das schönste Motorrad ist, nicht nur in der MotoGP, auch die Straßenmodelle. Ich denke, die Panigale ist ein wunderschönes Motorrad. Die Beziehung zum Management ist auch sehr gut und mit Pramac wird es wie in einer Familie sein, und das zählt für mich sehr viel."

Ducati hatte es gegen Marc Marquez oft schwer

Frage: "Ducati hat einige großartige Fahrer gehabt, aber nur Casey Stoner hat es geschafft, den Titel zu gewinnen, und das ist schon einige Zeit her (2007). Was denken Sie woran das liegt?"

Martin: "Das kann ich Ihnen nicht sagen, weil ich drinstecke. Von außen betrachtet, selbst wenn man denkt, dass man es weiß, weiß man nicht mal 20 Prozent von dem, was vor sich geht. Also kann ich keine Meinung haben."

"Ich denke, dass große Fahrer bei Ducati waren, aber sie sind auch all die Jahre auf (Marc) Marquez getroffen und obwohl das Motorrad meiner Meinung nach auf dem richtigen Level war, war das Schwierigste, Marquez zu schlagen, mehr als alles andere."

"Persönlich hoffe ich, mittelfristig meine Chance zu bekommen. Ich denke, ich muss nichts überstürzen, ich lerne nach und nach und hoffentlich bekomme ich die Gelegenheit, um den Titel zu kämpfen."

Pramac-Teamkollege Zarco als Referenzpilot

Frage: "Von all den großen Piloten, die Ducati durchlaufen haben, werden Sie einen von ihnen als Referenz nehmen, entweder von der Methode oder vom Fahrstil her?"

Martin: "Es ist schwierig. Im Moment ist der Referenzpilot, der bei Ducati war, (Andrea) Dovizioso und sicherlich werden seine Informationen auf vielen Strecken verwendet."

"Aber jedes Jahr sind die Dinge anders, auch die Reifen, und alles ändert sich. Ich hoffe, dass ich viel von meinem Partner lernen kann. Ich denke, (Johann) Zarco ist einer der stärksten Piloten in der Startaufstellung, er hat großes Potenzial. Also freue ich mich darauf, von ihm zu lernen und mich zu verbessern."

Frage: "Die Weltmeisterschaft war im Vorjahr aufgrund der Corona-Beschränkungen völlig untypisch und in diesem Jahr deutet sich Ähnliches an. Wird das wieder einmal für Überraschungen sorgen oder für Rookies von Vorteil sein?"

Martin: "Ich glaube nicht. Was für einen Rookie, der seine Zeit braucht, von Vorteil ist, ist eine normale Saison, mit seinen 19 oder 20 Rennen, seinen Tests während des Jahres."

"Mal sehen, wie es dieses Jahr läuft und wann wir trainieren können, im Moment haben wir drei Testtage verloren und das ist schade. Ich muss jede Gelegenheit nutzen, um zu trainieren, so wie ich es in diesen Tagen mit meiner Panigale getan habe."

Ziel für das MotoGP-Debüt: Rookie des Jahres

Frage: "Im Moment sind Sie, soweit wir wissen, die GP20 noch nicht gefahren. Was für ein Motorrad erwarten Sie, wenn Sie in Katar ankommen?

Martin: "Nein, ich habe noch nicht darauf gesessen, ich habe also keine Ahnung. Von Ducati wurde mir gesagt, dass ich aufgeschlossen an die Sache herangehen soll, dass das Motorrad ganz anders ist als das, das ich in letzter Zeit gefahren bin."

"Also erwarte ich ein steifes Motorrad, ein Rennmotorrad, das ist das, was ich gewohnt bin. Jetzt, wo ich mich mit diesem Motorrad ausprobieren konnte, habe ich nicht mehr so viel Respekt davor, in die MotoGP zu kommen wie früher. Sicherlich wird es ein Biest an Leistung und Bremsen sein, aber ich bin ein Fahrer, der ein steifes Motorrad braucht, um schnell zu fahren, und ich denke, ich werde mich mit der Ducati wohlfühlen."

Frage: "Was sind Ihre Ziele für 2021? Wovon träumen Sie in Bezug auf Ihr Debüt in der Königsklasse?"

Antwort: "Mal sehen, ich träume langfristig, nicht für dieses Jahr. Am Ende möchte ich realistische Ziele, die ich erreichen kann."

"Das logischste Ziel ist es, Rookie des Jahres zu werden. Schließlich sind das die einzigen Fahrern, die unter gleichen Bedingungen, ohne Erfahrung und mit dem gleichen Motorrad in dieser Klasse ankommen. Mit ihnen muss ich mich vergleichen."

"Ein realistisches, wenn auch kompliziertes Ziel ist es, die Weltmeisterschaft unter den Top 10 zu beenden. Es ist machbar, auch wenn wir dafür hart arbeiten müssen. Ich denke, dass es das Ziel ist, von dem ich träumen muss."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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