Keine Triple-Header: MotoGP-Kalender 2025 kommt überwiegend gut an
Der am Donnerstag herausgegebene Rennkalender für die MotoGP-Saison 2025 erntet im Fahrerlager viele positive Reaktionen und bis jetzt nur wenig Kritik
In der Saison 2025 wird es 22 MotoGP-Wochenenden geben
Foto: LAT Images
Die Verantwortlichen der Motorrad-WM haben den Beginn der diesjährigen Asien-Tournee zum Anlass genommen, um den MotoGP-Kalender 2025 zu veröffentlichen. Am Donnerstag des Indonesien-Wochenendes in Mandalika wurde der nächstjährige Rennkalender mit 22 Terminen herausgegeben.
Neben den Neuerungen, Verschiebungen und Absagen fällt bei genauerer Betrachtung auf, dass es im MotoGP-Kalender 2025 keine Triple-Header gibt. Stattdessen gibt es sieben Double-Header, also sieben Mal die Situation, dass zwei Grands Prix an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden stattfinden.
Drei Grands Prix an drei aufeinanderfolgenden Wochenenden aber, wie es auf der Asien-Tournee 2024 sogar gleich doppelt der Fall ist, das hat man für die MotoGP-Saison 2025 ganz bewusst vermieden.
Kalender ohne Triple-Header: Neuer Trend oder Ausnahme?
"In der Vergangenheit, als es weniger Übersee-Rennen gab, war es tatsächlich so, dass sich die Teams im Sinne der Logistik den klassischen Triple-Header gegen Saisonende gewünscht haben", sagt Dorna-Sportdirektor Carlos Ezpeleta im Interview mit MotoGP.com.
Nun, da der Kalender auf 22 Stationen (für die MotoGP-Klasse jeweils Grand Prix und Sprint) angewachsen ist, hat sich die Situation geändert.
Carlos Ezpeleta ist nicht sicher, ob Triple-Header dauerhaft vermieden werden
Foto: Motorsport Images
"Ein großer Teil dieses Sports sind natürlich die Fahrer. Aber nicht nur für sie, sondern auch für ihre Familien und für das Fahrerlager im Ganzen wird es ohne Triple-Header einfacher. Das war für dieses Jahr [2025] ganz klar eines unserer Ziele", erklärt Ezpeleta.
Allerdings räumt der Sohn von Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta bei dieser Gelegenheit sofort ein: "Es ist sicherlich eine gute Neuerung. Ich weiß aber nicht, für wie lange wir das in Zukunft so halten können werden."
Jorge Martin begrüßt Verzicht auf Triple-Header
Auch in Reihen vieler MotoGP-Piloten ist der Verzicht auf Triple-Header das, was ihnen am Kalender für 2025 am besten gefällt. So sagt etwa der aktuelle WM-Spitzenreiter Jorge Martin: "Der Kalender macht einen guten Eindruck. Im Juli und im August ist er nicht ganz so vollgepackt. Und gegen Ende der Saison gibt es nur noch Doppel. Das finde ich gut."
Jorge Martin (re.) gefällt der Kalender, "Pecco" Bagnaia mit Einschränkung auch
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Titelverteidiger Francesco Bagnaia stellt heraus: "Ich finde es besser gelöst als in der aktuellen Saison. Der Plan sieht richtig gut aus. Ich persönlich mochte es zwar immer sehr, die Rennen in Japan, Australien, Malaysia direkt hintereinander zu fahren. Aber zwei Doppel, wobei es ja sogar drei Doppel sind, das ist auch nicht schlecht."
Damit spricht Bagnaia darauf an, dass 2025 die Grands Prix von Japan und Indonesien direkt aufeinander folgen, dann nach einem freien Wochenende die Grands Prix von Australien und Malaysia, und nach einem weiteren freien Wochenende dann zum Abschluss der Saison die Grands Prix von Portugal und Valencia. Erstmals seit 2021 ist damit nicht nur die letzte, sondern auch die vorletzte Station im Kalender ein Grand Prix auf dem europäischen Kontinent.
Auch Marco Bezzecchi findet "viele Doppel grundsätzlich besser als Triple, aber wir müssen es natürlich erst ausprobieren, um wirklich ein klares Urteil abgeben zu können". Ex-Weltmeister Fabio Quartararo hätte sich mit Blick auf den Kalender für 2025 sogar noch einen Double-Header mehr gewünscht: "Es wäre schön gewesen, wenn man Austin und Argentinien direkt zusammengelegt hätte."
Enea Bastianini: "22 Rennen sind schon sehr viel"
Fabio Di Giannantonio findet es "interessant, wie man die Rennen im Kalender gestaffelt hat" und merkt an: "Dass es künftig mehr Freiräume zwischen den Rennen gibt, das sollte uns allen entgegenkommen, um frischer in das jeweils nächste Rennen gehen zu können."
Für Enea Bastianini hätte es Aufblähung auf 22 Termine nicht gebraucht
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Derweil ist Enea Bastianini einer derjenigen, die den MotoGP-Kalender 2025 durchaus kritisch sehen. "22 Rennen, das ist meiner Meinung nach schon sehr viel", sagt er. "Ich finde, 20 oder 21 wären eine gute Zahl, aber so ist es nun mal. Der Beginn der Saison sieht vier Rennen vor. Dazwischen gibt es zwar Pausen, aber diese vier Rennen sind halt auch an vier ganz unterschiedlichen Orten auf der Welt."
Di Giannantonio wiederum sieht das nicht ganz so kritisch. "Sicher, es sind mehr Rennen. Aber ich finde es gut, dass es endlich mal etwas Neues im Kalender gibt", sagt der VR46-Pilot. Mit "etwas Neuem" spricht er nicht nur den Verzicht auf Triple-Header an, sondern auch die in den Kalender zurückgekehrten Grands Prix von Tschechien und Ungarn.
Bedingungen für Tschechien und Ungarn
Als Austragungsort für den Tschechien-Grand-Prix befährt man wieder das schon aus der Vergangenheit bestens bekannte Automotodrom Brno in Brünn. Voraussetzung ist, dass der Kurs bis zum Termin im Juli 2025 neu asphaltiert wird.
Hingegen ist die Rennstrecke für den Ungarn-Grand-Prix eine ganz andere als früher. Im August 2025 soll die Motorrad-WM erstmals auf dem Balaton Park Circuit gastieren. Derzeit allerdings ist dieser Kurs vom Motorrad-Weltverband (FIM) noch nicht homologiert, weil es noch Umbauten geben wird.
Das Layout des Balaton Park Circuit in Ungarn wird sich noch ändern
Foto: Dorna Sports
Carlos Ezpeleta bezeichnet die notwendigen Anpassungen im Bereich von Kurve 7 (engerer Radius), Kurve 11 (Einbau einer Schikane) sowie kurz vor Start/Ziel (neue Kurvenfolge) als "signifikant". Ungeachtet dessen steht für den Dorna-Sportdirektor eines schon jetzt fest.
"Sowohl in Tschechien als auch in Ungarn haben wir eine große Fangemeinde. Insbesondere in der Tschechischen Republik gibt es eine große MotoGP-Tradition. Und auch in Ungarn ist die Leidenschaft sehr groß. Wir freuen uns sehr auf diese beiden Events im Kalender", sagt Carlos Ezpeleta.
Vater Carmelo Ezpeleta teilt diese Ansicht. "Die Region Zentraleuropa, das Herz Europas, ist für uns natürlich ein ganz wichtiger Markt. Wir haben viele Anfragen von Ländern, die an Rennen interessiert sind. Es liegt dann natürlich an uns, die für uns interessantesten auszuwählen", so der Dorna-CEO.
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