"Können Einbruch nicht erklären": Michelin reagiert auf Bagnaias Kritik
Michelin-Manager Piero Taramasso reagiert auf Bagnaias Aussagen von Misano 2 - Warum es einen Einbruch gab und dann die Rundenzeiten gut waren, ist ein Rätsel
Michelin-Manager Piero Taramasso reagiert auf Bagnaias Aussagen
Foto: LAT Images
Nach dem Grand Prix der Emilia-Romagna klagte Francesco Bagnaia über den Hinterreifen von Michelin. Nach dem Start hatte der Ducati-Fahrer die Führung übernommen, aber der Reifen drohte "ständig wegzurutschen". Dann brachen seine Rundenzeiten ein und er fiel auf den dritten Platz zurück.
"Von einem Moment auf den anderen ist die Rundenzeit um sechs bis acht Zehntelsekunden eingebrochen, ohne etwas zu tun. Ich weiß es nicht", sagte Bagnaia unmittelbar nach dem Rennen. "Der Hinterreifen hat nicht funktioniert."
"Der Reifen hat für 15 Runden nicht funktioniert. Dann war er super gut, denn ich war dann super schnell. So hatte ich meine Pace erwartet." Seine Aufholjagd endete in der 21. Runde durch einen Sturz.
Für Bagnaia ist es ein Rätsel, dass seine Pace in der ersten Rennhälfte nicht wie erwartet gewesen ist: "Ich habe selbst noch nie gehört, dass ein Fahrer sagt, dass der Reifen erst nach 15 Runden funktioniert hat. Ich glaube, das ist für alle neu."
Denn wenn bisher ein Fahrer einen "schlechten" Reifen erwischt hat, hat er das ganze Rennen nicht funktioniert. So beispielsweise bei Bagnaia im Aragon-Sprint oder bei Jorge Martin im Vorjahr im Katar-Grand-Prix.
Auch für Michelin ist es ein Rätsel. "'Pecco' war in den ersten Runden an der Spitze. Dann gab es einen Einbruch, den wir nicht erklären können", sagt Piero Taramasso bei Motorsport.com Italien, einer Schwesterplattform von Motorsport-Total.com im Motorsport Network.
Francesco Bagnaia startete nach einem Rückfall eine Aufholjagd
Foto: Motorsport Images
Der Michelin-Manager weiter: "Für vier bis fünf Runden hat er drei Zehntelsekunden verloren. Wir müssen verstehen, ob das von der Strecke, vom Motorrad oder den Reifen kam. Aber ab Runde 12 war seine Pace wieder da und in Runde 16 fuhr er die schnellste Rennrunde."
Die Rundenzeiten von Francesco Bagnaia
Runde 1: 1:36.637 Minuten
Runde 2: 1:31.757
Runde 3: 1:31.805
Runde 4: 1:31.872
Runde 5: 1:32.034
Runde 6: 1:31.524
Runde 7: 1:31.665
Runde 8: 1:31.658
Runde 9: 1:31.756
Runde 10: 1:31.779
Runde 11: 1:31.905
Runde 12: 1:31.428
Runde 13: 1:31.320
Runde 14: 1:31.063
Runde 15: 1:30.939
Runde 16: 1:30.877 (schnellste Rennrunde)
Runde 17: 1:31.207
Runde 18: 1:30.997
Runde 19: 1:31.463
Runde 20: 1:31.027
Runde 21: gestürzt
"Er sah stark aus und es sah danach aus, dass er Bastianini und Martin einholen könnte. Dann ist er gestürzt. Wir analysieren das. Aber momentan haben wir nur seine Aussagen und Rundenzeiten", sagt Taramasso, warum man noch nicht mehr weiß.
"Wenn uns auch Ducati die Daten zur Verfügung stellt, werden wir versuchen zu analysieren, was den Einbruch verursacht hat. Das wird Zeit benötigen, aber wir würden den Grund gerne verstehen, denn man kann immer neue Dinge entdecken."
Aber trotzdem findet Taramasso die Angelegenheit rätselhaft: "Die seltsame Sache ist, dass die Rundenzeiten nicht 'Peccos' Aussagen entsprechen. Er sagt, dass der Reifen von Anfang an nicht funktioniert hat und erst ab Runde 12."
Das zweite Heimrennen ist für den Weltmeister nicht wie erwartet gelaufen
Foto: Motorsport Images
"Aber seine Zeiten in den ersten vier Runden waren gut. Wir müssen verstehen, warum danach ein Einbruch gekommen ist. Nur mit den Daten werden wir das verstehen. Aber es ist nicht das Verhalten des Reifens, denn das ist vom Start bis ins Ziel gleich."
"Es war auch nicht das Verhalten eines Reifens, der ein Temperatur-Problem hat. Das ist manchen Fahrern an diesem Wochenende passiert, vor allem beim Medium-Hinterreifen. Er brauchte sechs bis sieben Runden, um auf Temperatur zu kommen."
"Aber auch das hört sich nicht nach 'Peccos' Beschreibung an. Es hörte sich nicht nach einem Aufwärmproblem mit dem Reifen an", so Taramasso. Bagnaia hielt am Sonntag nach dem Rennen fest, dass es kein Problem mit der Reifentemperatur oder dem Reifendruck gegeben hat.
Deswegen kann Michelin momentan nicht mehr sagen, als "dass man hofft, bald Antworten zu finden". Am kommenden Wochenende in Indonesien werden andere Reifen gefahren, die eine hitzebeständigere Karkasse haben.
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