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Kolumne: Danke Sachsenring, danke Jonas, danke Fans!

Am Sachsenring hat man sich einmal mehr selbst übertroffen. Der neue Asphalt wurde in höchsten Tönen gelobt, die Fans hielten bei nicht gerade bestem Wetter durch – und Jonas Folger holte das erste deutsche MotoGP-Podest seit 2013.

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Toni Börner

Megageil. Anders kann die Stimmung am Sachsenring vom Sonntagnachmittag nicht beschrieben werden. Die 77.343 Zuschauer machten ordentlich Ballett, als sich Folger seinen Weg nach vorn bahnte.

Auf den Tribünen wurde es nicht einmal so laut wie sonst, wenn Rossi einen Platz gut macht. Denn für Folger schrien in Deutschland natürlich auch die Fans anderer Piloten mit.

Es war etwas ganz großes, was Jonas Folger zeigte. Die Stimmung, Gänsehaut. Freudentränen, selbst bei gestandenen Männern.

Der Sieg war zum Greifen nahe, auf jede Runde wurde der Yamaha-Pilot angefeuert und gepusht, nach vorn geschrien. Das ließ niemanden kalt.

Schon gar nicht, wo zuvor doch leider die Rennen der anderen Deutschen in den kleineren Klassen mal wieder nicht zusammenliefen. Zwar hatte Folger im Warmup die Bestzeit gefahren und war das ganze Wochenende über stark dabei: Allein mehr als richtig viel Hoffen durfte man wohl nicht.

Marc Marquez, Repsol Honda Team, Jonas Folger, Monster Yamaha Tech 3
Marc Marquez, Repsol Honda Team, Jonas Folger, Monster Yamaha Tech 3

Foto Toni Börner

Und dann forderte er den Überflieger Marc Marquez heraus, wie ein alter Hase. Klar, ihm passierten zwei kleine Fehlerchen und vor allem nach dem zweiten Verbremser war der Sieg weg.

Aber die Stimmung wurde deswegen nicht schlechter.

Und das in Deutschland, wo „wir alle Weltmeister“ sind, wenn die Rasenkasper gewinnen, aber „die Nationalelf“ verloren hat, wenn „sie“ zweite werden.

Jonas Folger wurde für diesen zweiten Platz gefeiert, wie der Sieger, ja, wie ein Weltmeister. Seine Freude unter dem Helm zu sehen: Erneut der Auslöser für viele, viele Freudentränen.

Und daran war nicht nur seine Leistung schuld, sondern vor allem eben die geile Stimmung, die die Fans am Sachsenring in den Äther zauberten.

Die Fans, die dieses Jahr weniger an den Ring kamen, wurden locker durch die Kehlen aller anwesenden ersetzt.

Pol Espargaro, Red Bull KTM Factory Racing
Pol Espargaro, Red Bull KTM Factory Racing, schleift im Regen mit dem Ellbogen.

Foto Toni Börner

Besser hätte das Wochenende kaum enden können. Denn nebst dem Folger-Podest gab es von allen Fahrer höchstes Lob für den neuen Asphalt. Den neuen Asphalt, auf dem Pol Espargaro im Qualifying vom Samstag im Regen sogar mit dem Ellbogen schliff.

Da kann auch ein Cal Crutchlow über Kurve 11 schimpfen, wie er will: Jetzt liegt es nur noch am Fahrer, denn der Grip ist einfach mal da. Ach und: Marc Marquez verkniff es sich im Rennen auch in dieser berühmt-berüchtigten Kurve mit dem Knie zu schleifen und lieber etwas vorsichtiger zu machen. Das macht dann eben den weltbesten Motorradrennfahrer aus – zu wissen, wo man auch mal ein Zehntelchen zu Gunsten der Sicherheit liegen lässt. Fahren, nicht meckern.

Schade ist natürlich, dass doch einige Fans weniger zum Deutschland Grand Prix kamen, als in den letzten Jahren. Die Gründe dafür sind sicher verschiedenster Natur: Die Vorverlegung des Rennens nach Beginn der Vorverkäufe, das schlechte Wetter an den ersten Tagen und Vorjahren. Vielleicht sogar die durch Grünen-Bestimmungen immer weiter eingeschränkten Bedingungen auf dem Ankerberg. Aber beim Thema Umweltschutz trägt sich der Pfand-Deutsche ja eh zu Tode.

Für den Deutschland Grand Prix besteht derzeit aber weniger Handlungsbedarf, denn je zuvor. Und kommt nächstes Jahr ein Jonas Folger als WM-Leader an den Sachsenring, dann sowieso nicht, dann platzt die Hütte aus allen Nähten. Es war halt wahrscheinlich nur Pech, dass die C-Auswahl der Deutschen Nationalmannschaft am gleichen Tag ein künstliches Finale in Russland auskickte, sonst hätte vielleicht RTL Aktuell auch die Folger-Mania bedacht.

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