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Kolumne: Das geilste Gefühl der Welt

Stell dir vor, du kommst einfach mal so daher und vernaschst die Weltelite. Und dann gehst du weiter angeln.

Casey Stoner, Ducati Team

Ducati Corse

Casey Stoner, Ducati Team
Casey Stoner, Ducati Team
Casey Stoner, Ducati Team
Casey Stoner, Ducati Team
Bike von Casey Stoner, Ducati Team
Casey Stoner, Ducati Team, Testfahrer
Casey Stoner und Claudio Domenicali, Vorstandschef Ducati mit der 1299 Superleggera
Podium; 1. Jorge Lorenzo, Yamaha; 2. Casey Stoner, Ducati; 3. Valentino Rossi, Yamaha
Podium: 1. Casey Stoner, 2. Dani Pedrosa, 3. Valentino Rossi
Casey Stoner, Repsol Honda Team

Wohl die Wenigsten können es sich im Leben leisten, mit 27 Jahren in Rente zu gehen. Bei manch anderen wünscht man es sich vielleicht, sie würden endlich verschwinden. Aber einen "Rentner" so sehr zurück in die Arbeitswelt gewünscht, wie Casey Stoner, hat wohl selten jemand.

Stoner wurde in seiner Karriere immer wieder gescholten, bekam unmögliche Spitznamen wie "Rolling-Stoner", als er oft stürzte. Wer aber tat das nicht? Also stürzen. Und trotzdem: Niemand nannte Jorge Lor-rollo. Oder Ruben Xaushinausyo. Jules Überschlagsluzeliso, Stefan Hausweg-ohwitsch. Die Namen der Geburtsurkunde gaben es wohl einfach nicht vermarktbar her.

Stoner war einer der schnellsten und besten, perfektionistischsten und geradlinigsten Rennfahrer, den es je gegeben. Dieses Vorderrad-auf-der-weißen-Linie-und-Hinterrad-30-Zentimeter-daneben-herausdriften-lassen, das hat er erfunden. Marquez perfektioniert es jetzt.

Stoner hatte das Tempo immer in der rechten Hand. Vorgeworfen wurde ihm er sei ein Fahrer der "Generation Playstation" – doch beim rausbeschleunigen hörte man damals bei allen anderen die Traktionskontrolle ihr brunftiges Brabrarabraaabraaabrabrabaraaaaa schreien. Bei Casey machte es mal ganz kurz einen kleinen Peak von "brab" – und dann war er weg.

In der Anfangszeit der Traktionskontrollen sagte mir einst Troy Corser: "Die Traktionskontrolle mag ein Sicherheits-Feature sein, aber schnell macht sie nicht – die nimmt dir ja immer Leistung weg, wenn du Gas gibst. Du musst es schon noch in der Hand haben, wenn du schnell sein willst."

Casey Stoner hatte das.

Und hat es heute noch immer.

Vier Saisons lang hat Stoner keine MotoGP-Rennen mehr bestritten. Und dann kommt der Kerl als Rentner (mit 31 Jahren!!) nach Sepang und bügelt erst einmal die Konkurrenz. Am ersten Tag war er schnellster beim Test.

Manch ein Kritiker würde jetzt sagen: Ja, der hat ja vorher schon da getestet. Stimmt. 20 Runden lang, weil es beim Rest der Zeit geregnet hat. Und die 20 Runden haben die anderen "Stars" schnell aufgeholt. Weil die stehen fetter im Trainingsbrot. Außer vielleicht Crutchlow, der laut eigener Aussage seit Valencia nur zwei Mal 20 Minuten Cross gefahren sei.

Aber... die Kritiker-Stimmen an Stoner sind leiser geworden. Viele, die meisten, wünschten sich heute, dass er mal wieder kräftig mitmischen würde. Die Fehden mit Rossi – auch dessen Fans haben sie vergessen. Zumindest die, die den Sport lieben. Und erkannt: Stoner war einer der besten Rennfahrer aller Zeiten.

Ihm ging es nie um Rekorde und Statistiken, ja, nicht einmal unbedingt um WM-Titel. Rennsiege, schnellste Rennrunde, vorn sein, der Schnellste sein. Das war immer sein Credo – und Stürze juckten ihn nur selten.

Und für die ganze Prügel, die er zu aktiven Zeiten einstecken mussten, schwellen ihm heute wohl die Eier: Einfach mal aus dem Nichts den anderen MotoGP-Hoschis zeigen, wie schnell gefahren wird. Als Rentner.

Das geilste Gefühl der Welt.

Gibt’s wahrscheinlich nur noch eins, was geiler ist – Vale, der Ole Einar Bjørndalen, der gewinnt auch mit 43 noch WM-Läufe. Und der hat schon 131 Siege.

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