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Kritik an Reifen und Randsteinen: Viele Stürze am MotoGP-Freitag in Le Mans

Sechs Piloten gingen allein in der Nachmittagssession des MotoGP-Trainingstages zum Frankreich-Grand-Prix zu Boden - Reifen und Randsteine im Fokus

Der Trainingstag zum Grand Prix von Frankreich in Le Mans, dem fünften Rennen der MotoGP-Saison 2019, sah über die beiden Sessions der Königsklasse verteilt insgesamt neun Stürze von sieben Piloten. Am Vormittag war Jorge Lorenzo (Honda) zunächst der einzige, der zu Boden ging.

Am Nachmittag aber stürzten Danilo Petrucci (Ducati), Jack Miller (Pramac-Ducati), Pol Espargaro (KTM), Cal Crutchlow (LCR-Honda), Aleix Espargaro (Aprilia) und Joan Mir (Suzuki), wobei Miller und der jüngere Espargaro-Bruder jeweils zweimal hinfielen.

Fotos: MotoGP in Le Mans

In den Nachmittagstrainings der Moto2- und Moto3-Piloten gab es zusammengerechnet sogar 17 Stürze. Am gesamten Tag wurden über die sechs Trainingssitzungen der drei Klassen hinweg sage und schreibe 33 Stürze gezählt.

Petrucci: "Habe herausgefunden, dass der Asphalt sehr hart ist"

Die Aussagen der gestürzten MotoGP-Piloten rücken die Reifen, die in diesem Jahr im Vergleich zu 2018 weicher sind, und auch die Randsteine des Bugatti Circuit in den Fokus. Den ersten von acht Stürzen des zweiten MotoGP-Trainings zeigte Danilo Petrucci, als er aus der Doppelrechts (Kurve 6) auf die Gegengerade beschleunigte.

 

"Im Fernsehen kann man es nicht so gut sehen, aber die Strecke führt in der Kurve leicht bergab. Die anschließende Beschleunigungsphase führt dann leicht bergauf", sagt Petrucci und stellt heraus: "Das Problem ist, dass die Gerade keine echte Gerade ist. Mit den MotoGP-Bikes kommt man schon beschleunigend aus der Kurve heraus. Das Vorderrad neigt dazu, den Bodenkontakt zu verlieren. Gleichzeitig befindet man sich aber noch leicht in Schräglage."

"Vielleicht war die Strecke am Nachmittag nicht im besten Zustand. Vielleicht lag es auch am Randstein, der einfach sehr kalt war. Jedenfalls habe ich sofort das Vorderrad verloren, als ich den Randstein berührte", so der Ducati-Pilot, und weiter: "Schon am Vormittag hatte ich an dieser Stelle Probleme gehabt. Man muss dort wirklich die perfekte Kombination aus Schräglage und Beschleunigung treffen. Es ist eine knifflige Stelle und wie ich heute herausgefunden habe, ist der Asphalt an dieser Stelle sehr hart (lacht; Anm. d. Red.)."

Miller klagt über fehlende Reifentemperatur

Der nächste, der zu Boden ging, war Jack Miller. Der Pramac-Ducati-Pilot stürzte in Kurve 2 und führt dies auf die Reifen zurück: "Weil wir nur fünf Soft-Reifen zur Verfügung haben, hatte ich am Vorderrad die Medium-Mischung drauf, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Auf der Runde aus der Box war ich bewusst aggressiv, um den Reifen auf Temperatur zu bringen. Das hat aber nicht funktioniert. In Kurve 2 war ich nicht schneller als sonst, aber am Scheitelpunkt ist mir der Reifen einfach weggerutscht."

Jack Miller

Jack Miller hatte Probleme mit den Reifen und zudem mit einem Sensor

Foto: LAT

Allerdings erkennt Miller neben den Reifen noch ein anderes Problem, was speziell ihm zu schaffen machte: "Ich hatte vor allem am Nachmittag regelmäßig Probleme, die Linie zu halten - viel mehr als am Vormittag mit älteren Reifen der Fall gewesen war. Inzwischen wissen wir aber, was das Problem war und werden es für morgen beheben." Auf Nachfrage, ob es ein kaputter Sensor war, entgegnet Miller: "Ja, so etwas in dieser Richtung. Ich kann nicht zu viel dazu sagen, aber es kam auf jeden Fall von hinten."

Crutchlow: "Mal wieder ein Standard-Honda-Sturz"

LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow, der wie Petrucci in Kurve 6 zu Boden ging, hat wiederum eine andere Erklärung für seinen Sturz - nämlich keine wirklich stichhaltige: "Es war mal wieder ein Standard-Honda-Sturz. Der einzige Honda-Sturz, den ich mir überhaupt erklären kann, war der im vergangenen Jahr auf Phillip Island, als ich einen Highsider hatte, weil ich zu viel wollte. Heute war es wie sonst immer. Das Vorderrad ist mir weggerutscht und dann gibt es keine Chance mehr, etwas zu tun."

Cal Crutchlow

Crutchlow meint, dass er sich bislang nur einen seiner Honda-Stürze erklären kann

Foto: LAT

"Ich war ja nicht der einzige, der am Nachmittag gestürzt ist", bemerkt Crutchlow, dem aber auch aufgefallen ist, "dass Marc [Marquez] und Jorge [Lorenzo] an dieser Stelle genauso schnell waren wie ich, sie aber nicht gestürzt sind". Lorenzos Sturz am Vormittag war in Kurve 8 passiert. Crutchlow, der im Gegensatz zu Lorenzo auch die 2018er-Honda noch kennt, gesteht: "Grundsätzlich habe ich mit dem diesjährigen Bike ein weniger gutes Gefühl für das Vorderrad als es im vergangenen Jahr der Fall war."

Beide Espargaro-Brüder unter den Gestürzten

Zu den am Freitagnachmittag gestürzten Piloten zählen auch die Espargaro-Brüder, wobei Pol genau wie Jack Miller gleich zwei Stürze verzeichnete. "Eingangs der letzten Kurve ist mir ein kleiner Fehler unterlaufen. Ich fuhr etwas zu weit innen und habe den Randstein, der an dieser Stelle recht hoch ist, erwischt. Ich lag direkt hinter Vale [Rossi] und wollte an ihm dranbleiben. Es war mein Fehler", berichtet der KTM-Pilot und erklärt seinen zweiten Sturz: "Nach diesem Sturz gab es ein kleines technisches Problem und ich bin auf meinem zweiten Stint erneut gestürzt. Das Positive ist, dass ich mich bei keinem der beiden Stürze verletzt habe."

Pol Espargaro

Die Randsteine und insbesondere die Farbmischung sind in Le Mans ein Thema

Foto: LAT

Derweil stürzte Aleix Espargaro, weil er die Nachteile seiner Aprilia überfahren wollte, wie er gesteht: "Das Vorderrad blockierte und ich bin gestürzt. Ich hatte heute nicht das beste Gefühl. Schon vormittags hatte ich nicht genügend Grip. Am Nachmittag ging es dank einer recht großen Veränderung ein kleines bisschen besser. Aber beim Beschleunigen verlieren wir weiterhin viel Zeit. Deshalb musste ich beim Bremsen viel riskieren und bin gestürzt."

Ähnliches berichtet Suzuki-Pilot Joan Mir nach seinem Sturz, der de facto "nur" ein Umfallen nach Ausritt ins Kiesbett war. "Im letzten Stint war ich sehr aggressiv unterwegs. Eine gute Rundenzeit ist mir hier bislang noch nicht gelungen. Ich habe es versucht, aber mit der Abstimmung, die wir aktuell fahren, fällt es mir sehr schwer, eine komplette Runde zusammenzufügen. Für morgen müssen wir noch etwas finden, vor allem in den Bremszonen", so der MotoGP-Rookie.

Ergebnisse: MotoGP in Le Mans

Mit Blick auf das weitere Rennwochenende bleibt die Frage, ob an der Strecke kurzfristige Veränderungen notwendig sind? "Die Strecke ist sicher nicht im besten Zustand", meint Petrucci und verweist auf die Reifen: "Hinzu kommt, dass wir in diesem Jahr eine weichere Reifenmischung fahren als im vergangenen Jahr. Seltsam ist es trotzdem, denn der Asphalt ist eigentlich in einem sehr guten Zustand. Trotzdem war der Grip heute nicht besonders hoch. Sollte es über Nacht nicht regnen, wird es morgen vielleicht besser sein. So oder so ist es wichtig, die Randsteine zu vermeiden, weil die aufgetragene Farbe offenbar nicht die beste ist."

Fotostrecke Frankreich-Historie:

Weiterer Co-Autor: Guillaume Navarro, Oriol Puigdemont. Mit Bildmaterial von LAT.

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