KTM hat Rückstand: Binder rätselt über Stürze, Oliveira "weit weg" von 2021
KTM schafft es mit seinen Werksfahrern in Barcelona nur in Reihe fünf und sechs - Unerklärliche Stürze und Reifensorgen beschäftigten Brad Binder und Co.
Mit Platz sechs hatte Brad Binder am Freitag in Barcelona noch aufhorchen lassen. Doch daran konnte der KTM-Pilot nicht anknüpfen. Zwei Trainingsstürze warfen ihn am Samstag aus der Bahn. Im Qualifying reichte es dann nur zu Platz 15.
"Es war ein schwieriger Tag. Er begann mit einem guten Gefühl am Vormittag. Alles fühlte sich gut an, bis ich auf meiner fünften Runde gestürzt bin", blickt Binder zurück. "Das war nicht ideal. Denn meine zwei Motorräder waren unterschiedlich abgestimmt. Und das andere Setting hat nicht allzu gut funktioniert - zumindest nicht so gut wie das erste. Wir hatten keine Zeit, größere Änderungen vorzunehmen."
So verpasste er als 16. des dritten Freien Trainings den Direkteinzug in Q2. "Im vierten Freien Training hatte ich dann einen weiteren Sturz. Ähnlich wie am Vormittag kam er ziemlich unerwartet. Ich denke, wir müssen ein bisschen an der Balance arbeiten, um mir für morgen ein sichereres Gefühl zu geben."
Auf die Frage, ob der zweite Sturz womöglich auf den harten Vorderreifen zurückzuführen war, mit dem er fuhr, sagt Binder: "Ich denke, wir brauchen ihn. Also hatten wir keine wirkliche Wahl. (...) Beide Stürze waren eine Überraschung. Es gab keine Vorwarnung."
Oliveira kann von Sieg wie 2021 nur träumen
Teamkollege Miguel Oliveira kam zwar sturzfrei durch den Tag, qualifizierte sich als 16. aber ähnlich abgeschlagen wie Binder. Zwar erkannte er gegenüber Freitag Fortschritte: "Ich war etwas konkurrenzfähiger, aber immer noch zu weit weg von dem, was wir hier im Vorjahr geleistet haben, was keine schlechte Referenz ist."
Denn wir erinnern uns: 2021 gewann Oliveira den Grand Prix von Katalonien. Davon ist er in diesem Jahr weit entfernt. Zu den Streckenbedingungen sagt er: "Ja, es gibt wenig Grip, aber das Team versucht, ein paar Dinge zu ändern, damit wir morgen besser mithalten können. Die Pace ist nicht schrecklich, aber auch nicht großartig. Ich kann nicht einschätzen, wo wir damit im Rennen stehen."
"Aber mit einem guten Start", glaubt der KTM-Pilot, "können wir sicher in die Nähe der Top 10 kommen. Das ist mein Ziel." Er rechnet mit einem schwierigen Rennen, insbesondere was den Abbau der Reifen und die Hitze angeht. Am Samstag herrschten 30 Grad.
Miguel Oliveira sieht sich von seiner Vorjahresform weit enfernt Foto: Motorsport Images
Tech-3-Pilot Remy Gardner tendiert nach dem Samstag am Hinterrad eher zur Medium-Variante. "Das Team war sich ziemlich sicher, dass wir den harten Reifen verwenden müssen. Ich hatte Zweifel. Im vierten Freien Training bin ich dann viele Runden mit dem Medium gefahren und die Pace war gut", sagt er.
"Sie müssen die Daten checken, um zu sehen, ob wir damit bis zum Ende durchkommen. Aber ich mochte den Reifen und hatte einen guten Rhythmus." Insgesamt zieht der MotoGP-Rookie nach Samstag ein positives Fazit: "Es war okay, besser als erwartet."
Gardner sieht Fortschritte, Fernandez hadert
"Leider ist mir auf dem zweiten Reifen keine gute zweite Runde gelungen. Nach zwei Runden hat sich der Vorderreifen für mich schon wie Kaugummi angefühlt. Das war schade, denn mit einer perfekten Runde wäre es sicher noch ein paar Positionen nach vorn gegangen", meint Gardner. Aber ich bin auch so recht zufrieden." Der Tech-3-Pilot qualifizierte sich als 20. und ließ fünf Fahrer hinter sich.
Zwar habe er vor allem auf der Bremse noch zu kämpfen, sieht aber Fortschritte. "Wir probieren verschiedene Dinge aus. Ich nutze die Hinterradbremse an verschiedenen Stellen und versuche einfach, das Beste aus dem Paket herauszuholen, das wir haben. Ich bin happy mit unserer Arbeit", resümiert Gardner.
Teamkollege Raul Fernandez landete im Qualifying vier Positionen hinter Gardner auf Startplatz 24. Er war der Letzte in Q1, da Alex Marquez nach seinem Trainingssturz nicht antreten konnte. "Wir haben Probleme mit dem Vorderreifen", erklärt Fernandez. "Er ist zu weich für mich, für meinen Fahrstil."
Das habe sich vor allem bei den hohen Temperaturen am Nachmittag bemerkbar gemacht. "Der Vorderreifen beginnt dann zu schwimmen und ich verliere am Kurveneingang jede Menge Zeit", so der Rookie. Er glaubt, dass das auch am niedrigen Griplevel liegt.
"Ja, ich denke schon. Es ist wirklich schwierig. Vor allem auf der rechten Flanke ist es sehr einfach, zu viel Temperatur im Reifen zu generieren. Es wird an mir liegen, das zu Beginn des Rennens zu verhindern. Denn sonst wird es schwierig." In puncto Reifenwahl fürs Rennen rechnet er mit hard-hard: "Ich glaube, 90 Prozent der Fahrer werden den harten Hinterreifen wählen. Und vorne nur die KTMs."
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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