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KTM "natürlich" ein Titelkandidat für Quartararo und Rossi

Gegner sprechen in den höchsten Tönen: Yamaha hat den Hersteller aus Österreich im WM-Kampf auf der Rechnung - KTM selbst ist bereit, Vorteile zu verlieren

Spätestens seit dem Durchbruch in Form des ersten Sieges dank Brad Binder in Brünn ist KTM im MotoGP-Fahrerlager in aller Munde. An diesem Wochenende und auch am kommenden Wochenende hat der Hersteller aus Österreich jeweils Heimspiel, denn sowohl der Grand Prix von Österreich als auch der Grand Prix der Steiermark werden auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg ausgetragen.

Auf eben jenem Red-Bull-Ring hat KTM zahlreiche Testfahrten absolviert. Aber das ist nur einer der Gründe, weshalb der Hersteller seitens der Konkurrenz hoch eingeschätzt wird. Johann Zarco, der 2019 noch eine Werks-KTM fuhr, jetzt aber im Avintia-Team auf einer 2019er-Ducati sitzt, verbrachte während des Rennens in Brünn zehn Runden hinter dem späteren Sieger Binder beziehungsweise hinter dessen Teamkollege Pol Espargaro.

"Ich war beeindruckt davon, wie viel Schräglage Brad mit diesem Bike fahren kann. Das ist mir voriges Jahr nicht gelungen und deshalb war ich langsam", sagt Zarco, der den Brünn-Sieger und dessen RC16 noch für einen anderen Aspekt lobt: "Abgesehen davon war er auch sehr stark auf der Bremse. Er konnte das Bike am Kurveneingang richtig gut kontrollieren. In diesem Bereich wurden offensichtlich Fortschritte erzielt."

Bei Yamaha rechnet man fest mit KTM

Petronas-Yamaha-Pilot Fabio Quartararo, der die MotoGP-Gesamtwertung 2020 nach drei von 14 Saisonrennen anführt, geht sogar noch weiter. Auf die Frage, ob KTM in seinen Augen für den WM-Titel in Frage kommt, antwortet der aktuelle Tabellenführer ohne zu zögern: "Ja, natürlich."

Fabio Quartararo

Muss sich WM-Spitzenreiter Fabio Quartararo wegen KTM warm anziehen?

Foto: Motorsport Images

"Das glaube ich nicht nur wegen Brads Sieg", so Quartararo und weiter: "Miguel (Tech-3-KTM-Pilot Miguel Oliveira; Anm. d. Red.) war in Jerez Fünfter in der Startaufstellung. Er war sehr schnell. Außerdem haben sie hier in Österreich, wo wir jetzt zwei Rennen haben, häufig getestet. Anschließend kommen zwei Rennen in Misano, wo sie ebenfalls getestet haben. Deshalb glaube ich, dass sie bei den kommenden Rennen ganz vorn dabei sein werden."

Die zahlreichen Testfahrten hat KTM nicht zuletzt den sogenannten Konzessionsregeln zu verdanken. Denn weil man mit dem Brünn-Sieg erst drei der sechs maximalen Konzessionspunkte gesammelt hat, stehen KTM laut Reglement derzeit noch mehr Testtage zu als Ducati, Honda, Suzuki und Yamaha. Kommen weitere drei Konzessionspunkte (ein Sieg oder ein zweiter und ein dritter Platz oder drei dritte Plätze) hinzu, verliert KTM diesen Vorteil, den abgesehen von ihnen nur Aprilia noch genießt.

Für Valentino Rossi ist KTM an den beiden anstehenden Österreich-Wochenenden sogar Favorit. "Sie sind sehr stark und hier vielleicht die Favoriten, denn Miguel beispielsweise fuhr hier schon im vergangenen Jahr ein richtig starkes Rennen. Sie haben mindestens drei Fahrer, die in Topform sind" spricht Rossi auf Oliveira und die beiden Werkspiloten Binder und Pol Espargaro an.

Pol Espargaro, Valentino Rossi

Auch Valentino Rossi ist von der Entwicklung bei KTM beeindruckt

Foto: Motorsport Images

"Ich glaube, sie können definitiv um den WM-Titel mitfahren", stimmt Rossi beim Gedanken an KTM seinem Yamaha-Markenkollegen Quartararo zu und merkt an, dass in Brünn sogar ein Doppelerfolg für den österreichischen Hersteller möglich gewesen wäre: "Wäre Pol nicht gestürzt, wären sie wohl als Erster und Zweiter ins Ziel gekommen."

Was meint Espargaro selbst dazu? "Gesehen zu haben, wie Brad gewonnen hat, lässt meine ohnehin schon große Motivation, für diesen Hersteller anzugreifen, noch weiter anwachsen", sagt der Spanier und spricht bildlich davon, dass "meine Motivation bis zum Himmel reicht".

Bezüglich der konkreten Aussichten für den weiteren Saisonverlauf hält sich Espargaro aber noch bedeckt. "Ich würde jetzt nicht soweit gehen zu sagen, dass die KTM schon das beste Bike im Feld ist, nur weil wir ein starkes Wochenende hatten. Diese Performance müssen wir jetzt Wochenende für Wochenende bestätigen. Erst, wenn uns das gelingt, würde ich Ende des Jahres zustimmen, dass die KTM ein Siegermotorrad ist", so der zukünftige Honda-Teamkollege von Marc Marquez.

Konzessionsvorteile: KTM ist bereit, sie zu verlieren

Ein anderer Vorteil, den man bei KTM (und Aprilia) neben den zusätzlichen Testtagen noch genießt, solange weniger als sechs Konzessionspunkte gesammelt wurden: Pro Fahrer dürfen sieben Motoren verwendet werden, während die Fahrer der anderen Bikes mit deren fünf auskommen müssen. Vor allem bei Yamaha ist man am Limit. Sowohl Maverick Vinales als auch Franco Morbidelli sind bereits mit ihrem fünften Aggregat unterwegs. Quartararo und Rossi fahren beide ihren vierten Motor.

Macht man sich bei KTM Sorgen, dass man die Konzessionsvorteile bald verlieren könnte? "Vorige Woche war das definitiv das letzte, woran wir dachten. Jetzt aber ist die Situation eine andere", gibt KTM-Motorsportchef Pit Beirer zu und sagt mit dem ersten Sieg im Rücken: "Wann immer das [Wegfallen der Vorteile] passiert, wir sind bereit dafür. Denn das wäre ein deutlicher Beleg dafür, wie weit wir es in der Klasse gebracht haben."

Pit Beirer

Mit dem ersten MotoGP-Sieg auf dem Konto denkt Pit Beirer nun anders

Foto: KTM

"Die zusätzlichen Testtage und die zusätzlichen Motoren waren für uns zu Beginn dieses Projekts ganz eindeutig ein Hilfe. Man setzt sich selber aber immer das Ziel, es auch ohne zu schaffen. Deshalb sind wir vorbereitet", sagt Beirer.

Beleg für die Worte des KTM-Motorsportchefs ist die Tatsache, dass wohl Binder als auch Espargaro - obwohl sie Stand heute sieben Motoren verwenden dürfen - beide erst ihren zweiten "angerissen" haben.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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