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KTM-Rookie Miguel Oliveira erklärt: Das sind die größten Unterschiede zur Moto2

KTM-Schützling Miguel Oliveira erklärt nach seinen ersten Runden auf dem MotoGP-Bike die Unterschiede zur Moto2 im Detail - Bremsen, Elektronik & Reifen im Fokus

Miguel Oliveira, Team KTM Tech 3

Miguel Oliveira, Team KTM Tech 3

Gold and Goose / Motorsport Images

Miguel Oliveira saß zwei Tage nach seinem letzten Moto2-Sieg bereits auf einem MotoGP-Bike. Der Tech3-KTM-Pilot feierte am Dienstag an Valencia seinen Einstand und konnte gleich nach den ersten Kilometern gravierende Unterschiede zwischen der mittleren und der Königsklasse feststellen. Vor allem das Bremsverhalten der MotoGP-Maschine hat ihn beeindruckt, am Mittwoch erlebte er gar eine kleine Schrecksekunde beim Bremsen. Insgesamt spulte der KTM-Schützling 66 Runden an den beiden Tagen ab, mit einer Rundenzeit von 1:33.798 Minuten landete er im Gesamtklassement auf dem letzten Platz mit drei Sekunden Rückstand.

"Es ist vieles ganz anders, die Bremsen, die Elektronik und der Motor", schildert Oliveira gegenüber 'MotoGP.com' nach seinem ersten Tag auf der KTM. "Das war ein spezieller Tag, wie wenn man wieder in der Schule wäre. Es gibt vieles zu lernen." Besonders das Bremsen sei für ihn zu Beginn schwierig gewesen. Es gehe in der MotoGP schließlich immer um die Frage, wie man die "höllisch große Masse" eines Bikes vor der Kurve abgestoppt bekommt.

"Es ist immer besser als erwartet", fügt er aber auch hinzu. "Das Gefühl ist so anders als auf einem Moto2-Bike. Ich habe gehofft, dass ich mehr Runden fahren kann, damit ich mich gewöhnen kann, aber das Wetter hat nicht mitgespielt." Denn sowohl Dienstag als auch Mittwoch durchkreuzte Regen das Testprogramm. Die Zeit in der Garage nütze man bei Tech3, um sich als neues Team kennenzulernen. Auf Englisch und Französisch kommuniziere man miteinander, verrät Oliveira. Er arbeitet ab sofort mit Guy Coulon zusammen, der zuvor zwei Jahre an Johann Zarcos Seite war.

Zweiter MotoGP-Test schwieriger als das Debüt ...

"Wir haben den Bremshebel verstellt und das Ansprechverhalten des Motors. All diese Grundeinstellungen, damit ich mich auf dem Bike wohler fühle", verrät er. Außerdem ist Oliveira aufgefallen, dass die KTM schmaler ist als seine Moto2-KTM. "Das Bike fühlt sich schmaler an, denn der Rahmen ist dünner. Unser Motor in der Moto2 war so groß, daher war der Tank so breit, weil der Rahmen der Form des Zylinderkopfes angepasst werden musste." In der MotoGP könne er sich nun leichter anschmiegen und sich mehr bewegen.

Miguel Oliveira, Team KTM Tech 3

Miguel Oliveira, Team KTM Tech 3

Foto: Gold and Goose / LAT Images

"Man hat mehr Platz. Aber gleichzeitig vermisst man Kontaktstellen an den Armen und am Körper. Daran muss man sich gewöhnen. Am Dienstag habe ich eine neue Sitzform ausprobiert, damit fühlte ich mich viel wohler." Grundsätzlich würde es nur sehr wenige Übereinstimmungen mit den Motorrädern geben, die Oliveira bislang pilotiert hat. "Wir haben jetzt viel mehr Power, außerdem haben wir mehr Kontrolle bei der Leistungsentfaltung und der Traktionskontrolle. Man kann einstellen, wie schnell man fahren möchte", ist er entzückt.

Bereits vor eineinhalb Jahren saß der Moto2-Vizeweltmeister auf einer MotoGP-KTM. Allerdings kann er die Erfahrungen von damals heute kaum nützen. "Aragon ist so eine spezielle Strecke", meint der 23-Jährige. "Wenn man es nicht gewohnt ist, ein MotoGP-Bike zu fahren, dann zeigen sich die Schwierigkeiten auf einer kürzeren Strecke [wie in Valencia] umso eher. Aragon war kein großes Problem. Ich konnte ganz gut fahren, die Runde ist auch länger. Man hat mehr Zeit, um an alles zu denken. Valencia ist hingegen recht kurz", erklärt er.

Bremsen beim ersten Test im Fokus

Auch die Strecke in Jerez, wo in der kommenden Woche weitere Tests stattfinden werden, zählt zu den kürzeren im Kalender. Der richtige Härtetest wird auf Oliveira und die anderen Rookies wohl erst im Februar in Sepang zukommen. "Ja, genau. Es geht für mich vor allem um die mentale Seite", verrät der angehende Zahnarzt. "Ich muss mich darauf vorbereiten zu bremsen, das Bike zu stoppen und in die Kurve zu gehen. Generell ist das viel schwieriger auf einer kürzeren Strecke."

Miguel Oliveira, Team KTM Tech 3

Miguel Oliveira, Team KTM Tech 3

Foto: Gold and Goose / LAT Images

Das Bremsen stellte er in Valencia in den Fokus seiner Aufbauarbeit. "Alles geht vom Bremsen aus", glaubt Oliveira. "Das ist viel kraftvoller in der MotoGP dank der Carbonbremsen." Das konnte er bei seiner ersten Ausfahrt am Mittwoch am eigenen Leib erleben, als er aus der Boxengasse herausfuhr und schon vor der zweiten Kurve viel zu stark abgebremste - das Heck schoss in die Höhe und Oliveira hatte Mühe, einen Salto über den Lenker zu verhindern.

Zwar sei es durch die Carbonbremsen nun deutlich einfacher, das Bike abzustoppen, allerdings reagiere die Bremse deutlich sensibler als in der Moto2. "Das Bike gut abbremsen, umlegen und wieder aufrichten - genau da holt man die Zeit raus. Daran muss ich mich gewöhnen." Auch der Umstieg von Dunlop- auf Michelin-Reifen spielt beim Bremsen eine Rolle, wie Oliveira erklärt: "Auf dem Moto2-Bike gleiten wir beim Bremsen am Kurveneingang, das hilft uns auch, eine Referenz aufzubauen und das Bike einzulenken. Auf dem MotoGP-Bike rutscht man am Kurveneingang weniger, daher ist es schwieriger, der Front zu vertrauen", gesteht er.

"Ich starte wieder bei Null"

Zwar würde auch das MotoGP-Bike gleiten, allerdings greift dort die Elektronik. Dadurch würde das Bike genau so rutschen, wie man es gerne hätte. "Man muss sich wirklich auf die Elektronik verlassen, um aus der Kurve zu fahren", stellt Oliveira fest. Mit mehr Kilometer, die er abgespult hat, konnte er auch mehr Vertrauen in die Reifen und Elektronik gewinnen. "Man kann sich nicht darauf verlassen, dass man durch die Moto2-Erfahrung jetzt für die MotoGP vorbereitet wäre", betont er aber auch. Denn die Unterschiede in der Handhabe und Fahrweise seien einfach zu groß, um aus der Moto2 Techniken zu übernehmen.

"Ich habe keine Referenz, daher ist es für mich schwierig spezifisch etwas über Motor oder Rahmen zu sagen", fügt der Portugiese hinzu. "Es fühlt sich ganz anders an als ein Moto2-Bike. Ich kann aber keine Vergleiche anstellen. Ich konnte noch nicht hinter irgendjemandem herfahren, daher konnte ich auch noch nicht sehen, ob der Motor stark ist. Ich starte wieder bei Null." Wie auch sein neues Team, Tech3, das von Yamaha auf KTM gewechselt ist.

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Um überhaupt ein Basis-Set-up zu finden, arbeitet das Team mit den Daten der Werksmannschaft. "Wir haben uns Pols Rundenzeiten vom Rennwochenende angesehen und haben darauf unsere Referenzen aufgebaut, bei den Einstellungen, den Gängen, dem Mapping. Wir bekommen viel Unterstützung vom Testteam. Sie assistieren uns bei den Tests, damit wir die richtige Richtung einschlagen", erklärt Oliveira die Arbeitsweise. Er selbst sei sehr herzlich im Team empfangen worden, freut er sich.

"Die Jungs haben großes Verlangen nach Fortschritt. Das ist genau das, was KTM im Moment braucht. Die gesamte Crew ist fantastisch. Sie brauchen natürlich auch noch Zeit, um das Bike zu verstehen. Das gelingt nur mit mehr Tests und mehr Kilometer." Es habe nicht lange gedauert, um eine gute Beziehung mit seiner Crew aufzubauen, so Oliveira. Er wird Ende November erneut auf der KTM Platz nehmen, wenn die Testfahrten in Jerez stattfinden.

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