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KTM vor "entscheidender Saison": Wie sich Binder und Oliveira steigern wollen

Für Brad Binder und Miguel Oliveira verlief die MotoGP-Saison 2021 bei KTM wenig zufriedenstellend: Was sie sich für 2022 vornehmen und wie sie das schaffen wollen

"Es wird ein entscheidender Moment für die Fahrer sein, aber nicht nur für sie, sondern auch für uns", sagt der neue Teammanager von KTM, Francesco Guidotti, mit Blick auf die MotoGP-Saison 2022. Nach schwankenden Leistungen im Vorjahr will die österreichische Marke konstant im Spitzenfeld mitkämpfen.

Das gelang Miguel Oliveira und Brad Binder 2021 nur punktuell. Während Binder einen Sieg feierte und vier weitere Male in die Top 5 fuhr, drehte Oliveira vor allem kurz vor der Sommerpause auf. Mit drei Podestplätzen in Folge sammelte er kräftig Punkte und kletterte in der WM-Tabelle schnurstracks nach oben.

Doch die zweite Saisonhälfte wurde zur großen Enttäuschung. Eine Handgelenksverletzung, die er sich beim Grand Prix der Steiermark zuzog, beeinträchtige den Portugiesen stärker als zunächst gedacht, weshalb seine Leistungen deutlich abbauten.

Oliveira setzt sich mehr Konstanz als oberstes Ziel

Wieder vollständig genesen hat er sich für 2022 vor allem eines vorgenommen: mehr Konstanz. "Ich war in Schlüsselmomenten der vergangenen Saison nicht in der Lage, das Rennen zu beenden. Spielberg 2 und Misano 2 sind beispielhaft dafür. Dort hätte ich sonst gut abschneiden können", blickt Oliveira zurück.

"Bei den Rennen ins Ziel zu kommen, zahlt sich am Ende der Meisterschaft aus. Deshalb muss die Beständigkeit besser werden. Aber es ist schwierig, ans Limit zu gehen und dabei nicht zu stürzen", weiß der KTM-Pilot, der, auch wenn er das Ziel erreichte, im Vorjahr nicht immer zufrieden war mit seiner Punkteausbeute.

"Es gab zu viele Aufs und Abs. Das Ergebnis war entweder sehr, sehr gut oder sehr schlecht. Ich war nicht in der Lage, im Durchschnitt zu landen. Diese Balance muss besser werden. Wenn ich mich gut mit dem Motorrad fühlte, war ich sehr schnell und konnte abliefern, aber wenn ich mich nicht so wohlfühlte, ging nichts."

Den größten Spielraum, um das positiv zu verändern, sieht Oliveira in der Abstimmung des Motorrads. Zwar kommen auch ein paar neue Teile von KTM, die für Fortschritte sorgen sollen, doch der Portugiese erklärt: "Wir glauben, dass wir immer noch etwas am Set-up finden können, dass uns weiter voranbringt."

KTM hat seit MotoGP-Einstieg "super Aufwärtskurve" gezeigt

Und er erinnert daran: "Wir sind 2021 zwar auf mehr verschiedenen Strecke gefahren als im Jahr davor, es war aber keine komplette Meisterschaft. Wir waren nicht in Malaysia, Motegi, Australien und einigen anderen Orten, wo die Layouts völlig anders sind."

"Das sollten wir nicht außer Acht lassen, wenn wir über die Richtung sprechen, in die wir mit dem Motorrad und seiner Philosophie gehen wollen", betont Oliveira. Denn jetzt, wo die Corona-bedingten Beschränkungen in der Entwicklung aufgehoben sind, spielt diese Saison auch mit Blick auf 2023 eine wichtige Rolle.

"Wir haben jetzt etwas mehr Spielraum, um einige Bereiche des Motorrads zu erkunden. Gleichzeitig haben wir das Gefühl, dass das Paket gar nicht schlecht ist. Gleichwohl braucht es noch viel Arbeit, schließlich müssen wir mit unseren Konkurrenten Schritt halten, die schon viel länger in dieser Meisterschaft aktiv sind."

Vor diesem Hintergrund habe KTM, die erst 2017 voll in die MotoGP einstiegen, eine "super Aufwärtskurve" hingelegt, findet Oliveira und betont: "Es stimmt, dass wir uns verbessern müssen. Es stimmt, dass wir ein besseres Motorrad brauchen, aber wir haben kein schlechtes Motorrad, um es mal so auszudrücken."

Binder wünscht sich mehr Traktion am Kurvenausgang

Dem schließt sich sein Teamkollege Binder an. "Ich glaube, wir haben erkannt, wo wir mit unserem Paket konkurrenzfähig und stark sind, aber wir sind noch nicht ganz da, wo wir sein wollen. Diese Saison wird uns helfen, den nächsten Schritt zu machen. Hoffentlich kommt er eher früher als später", sagt der Südafrikaner.

"Wir sind alle hier, um zu gewinnen, wir sind alle hier, um an der Spitze zu kämpfen, und das ist es, was ich tun will. Ich bin nicht glücklich, wenn ich jedes Wochenende zwischen Platz 5 und 10 herumfahre, und deshalb muss ich weiter arbeiten." Die Off-Season kam dem KTM-Piloten laut eigener Aussage deshalb ganz gelegen.

"Man hat man Zeit, sich genau anzuschauen, wo es Raum für Verbesserungen gibt - nicht nur in Bezug auf das Motorrad, sondern vor allem meine Fahrweise", erklärt Binder. "Was das Motorrad angeht, würde ich mir etwas mehr Traktion wünschen. Hätten wir am Kurvenausgang weniger Spinning, wäre das ein großer Fortschritt."

In der zweiten Hälfte der Saison 2021 sei man deshalb auf der Stelle getreten: "Wir kamen einfach nicht schnell genug von einer Kurve zur nächsten. Insbesondere in den niedrigen Gängen war unsere Beschleunigung nicht gut - nicht weil es uns an Leistung fehlte, sondern an Grip", blickt der Südafrikaner zurück.

"Die Jungs scheinen in den Tests ein paar kleine Dinge gefunden zu haben. Es geht dabei nicht um viel, nur um Kleinigkeiten hier und da. Wenn wir auf einer Runde nur aus drei, vier Kurven etwas besser beschleunigen könnten, würde das schon sehr helfen."

Engere Linienwahl: Binder lässt zu viele Meter liegen

Außerdem will Binder weiter an seinem Stil arbeiten: "Ich als Fahrer möchte an meiner Linienwahl arbeiten. Ich muss versuchen, etwas engere Linien zu fahren, denn ich mache in jeder Runde zu viele Meter. In vielen Kurven bin ich nicht weit genug innen. Das ist eine Sache, die ich verbessern will", analysiert er.

So hofft er, die entscheidenden Zehntel gutzumachen, um künftig auch im Qualifying besser abzuschneiden und nicht mehr als "Sonntagsfahrer" zu gelten. "Darüber habe ich schon schlaflose Nächte verbracht", verrät der Südafrikaner schmunzelnd.

"Ich konnte mich in der zweiten Saisonhälfte verbessern, wenn auch nicht viel. Ich muss am Freitag und Samstag noch einen Schritt machen. Aber ich denke, das wird sich ergeben, je mehr Runden ich auf dem Motorrad zurücklege und es besser verstehe. Ich hoffe also, dass sich das in meiner dritten Saison ganz natürlich löst."

Miguel Oliveira

Miguel Oliveira will voll fit wieder angreifen und an alte Erfolge anknüpfen

Foto: KTM

Von der Erfahrung aus seinem ersten Jahr als Werkspilot will auch Oliveira profitieren, der 2021 von Tech 3 kommend zur Werksmannschaft stieß. "Das technische Team zu kennen, hilft natürlich bei der Saisonvorbereitung", sagt er. "Man arbeitet enger und offener zusammen. Wenn wir in die Tests gehen, ist das Gefühl also anders."

Dann wird Guidotti an der Strecke erstmals in KTM-Farben zu sehen sein. Der neue Teammanager setzt große Hoffnungen in die sechste MotoGP-Saison der Marke. "In den letzten fünf Jahren haben sie unglaubliche Ergebnisse erzielt, wenn man wie KTM bei Null anfängt, und was sie erreicht haben: unglaublich", schwärmt er.

Guidotti will konstant um Top 5 und Podium kämpfen

"Die Fahrer haben jetzt zwei, drei Jahre Erfahrung in dieser Kategorie, also ist es vielleicht der richtige Zeitpunkt, diese Erfahrung zu nutzen. Sie haben bereits einige Rennen gewonnen, die Fähigkeiten und das Potenzial sind also vorhanden."

Was soll also am Ende der Saison 2022 zu Buche stehen? "Es ist immer wichtig, besser abzuschneiden als im letzten Jahr", betont Guidotti und definiert klare Zielvorgaben: "Um besser zu werden, brauchen wir konstantere Ergebnisse, konstantere Platzierungen unter den ersten Fünf und auf dem Podium."

"Wir müssen das Motorrad weiter entwickeln, um die Fahrer glücklich zu machen, um ihnen das richtige Gefühl zu geben, um die richtigen Positionen zu erreichen. Wir müssen auch die beiden Motorräder bei Tech 3 in Betracht ziehen, mit den beiden Rookies, die aus der Moto2 kommen", spricht er das Kundenteam an.

Hier gehen 2022 die Aufsteiger Remy Gardner und Raul Fernandez an den Star. "Sie können uns helfen, vielleicht nicht so sehr bei der Entwicklung, aber beim Verständnis der Sichtweise eines 'neuen Fahrers', der keine Erfahrung mit anderen Motorrädern der Kategorie hat", hofft der Teammanager auf Synergieeffekte.

Mit Bildmaterial von KTM.

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