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Kunde schlägt Werksteam: Petrucci lässt Lorenzo und Dovi alt aussehen

Danilo Petrucci fährt mit der Kunden-Ducati genau im richtigen Moment auf das Podest - Andrea Dovizioso nach Sturz: "Das ist inakzeptabel"

2. Danilo Petrucci, Pramac Racing

2. Danilo Petrucci, Pramac Racing

Gold and Goose / Motorsport Images

Deutlicher kann man nicht mehr aufzeigen, für wen man 2019 gerne fahren möchte: Danilo Petrucci hat mit der Kunden-Ducati bei der MotoGP in Le Mans die Werksfahrer versägt. Der Pramac-Pilot musste sich nur Marc Marquez geschlagen geben und war bester Ducati-Fahrer an einem Tag, an dem es für das Werksteam nicht viel zu feiern gab. Zwar führte Jorge Lorenzo das Rennen neun Runden lang an, doch am Ende wurde er nur Sechster. Andrea Dovizioso schied schon in der fünften Runde aus.

Ducati hat auf die Pramac-Piloten Petrucci und Jack Miller, der seinerseits einen virzüglichen vierten Platz nach Hause brachte, bereits ein Auge geworfen, um 2019 die Nachfolge von Jorge Lorenzo anzutreten. Ein besseres Bewerbungsschreiben als das in Le Mans hätte Petrucci nicht abliefern können.

Ohne große Risiken zu Platz zwei

Natürlich ist Petrux nach seiner Fahrt aus dem Häuschen: "Jaaa, das fühlt sich gut an! Das war nach den schwachen Rennen in Argentinien und Austin genau das, was ich gebraucht habe." Dabei lief seine erste Runde alles andere als sauber: "Ich habe immer gesagt, dass ich kein guter Starter bin. Trotzdem war ich in der ersten Kurve Fünfter. Dann habe ich einen kleinen Fehler gemacht und Vale und Marc sind an mir vorbei gegangen. Aber kurz darauf hat Vale einen Fehler gemacht und ich blieb an Marc dran." In dessen Schlepptau fuhr er sich sukzessive nach vorn.

 

Ob vielleicht sogar der Sieg drin gewesen wäre? "Ich kann nicht sagen, dass ich hinter Marc komplett in der Komfortzone gefahren bin, aber ich konnte den Abstand aufrechterhalten, ohne zu viel zu riskieren. Dann hatte er einen Moment in Kurve 3 und ich dachte mir, dass er vielleicht Probleme haben könnte. Naja, er hatte so viele Probleme, dass er in der nächsten einen neuen Rundenrekord fuhr. Da dachte ich mir: 'Okay, vielleicht hat er doch nicht so viele Probleme.'"

Trotzdem konnte es sich der Polizist nicht leisten, langsam zu machen: "Ich musste weiter attackieren, weil Valentino Druck von hinten gemacht hat. Aber ich war konstant und mein Reifenverschleiß hielt sich in Grenzen. Als ich sah, dass Marc zwei Sekunden voraus und Vale zwei Sekunden zurück war, habe ich mir gesagt, dass die Chance auf den Sieg dahin und ein zweiter Platz besser als das Kiesbett wäre. Ein Podium hilft mir in meiner jetzigen Situation sehr weiter." Was er damit meint, sollte klar sein.

 

Lorenzos Führung währt wieder nur kurz

Seine Chancen dürften nach Le Mans durchaus gestiegen sein. Jorge Lorenzo brachte nur den sechsten Platz nach Hause, nachdem er zu Beginn geführt hatte - das alte Muster. Zu wenig für den fünfmaligen Weltmeister, dem langsam die Chancen ausgehen, Ducati doch noch von sich zu überzeugen. "Zu Beginn des Rennens lief es noch gut, aber nach zwei, drei Runden waren die anderen plötzlich eine halbe Sekunde schneller", zuckt er mit den Schultern. "Ich konnte einfach nicht diese Zeiten von 32.8, 32.9 halten."

Sein grundsätzliches Problem: Die GP18 hat einen neugestalteten Tank, dessen Form für Lorenzo beim Bremsen problematisch ist. Weil er sich nicht genug auflehnen kann, muss er die ganze Kraft mit den Armen abfedern. Das sorgt bei ihm für physische Probleme, je länger das Rennen andauert (mehr dazu am Montag). Einen Gegner nach dem anderen musste er ziehen lassen: Marquez, Petrucci, Rossi, Miller und den waidwunden Pedrosa. Auch an den zwei weichen Reifen kann es nicht gelegen haben: Petrucci kam mit derselben Wahl auf das Podest.

 

Ganz bitterer Ausfall für Dovizioso

Noch schlimmer erging es in diesem Rennen Andrea Dovizioso, der in Führung liegend schon in der fünften Runde stürzte. Der Italiener geht mit sich selbst bei 'BT Sports' hart ins Gericht: "Es war mein Fehler. Das ist für mich inakzeptabel, weil ich eigentlich mit Marc um den WM-Titel kämpfen wollte. Das ist schwer für mich zu akzeptieren, weil mir so etwas normalerweise nicht passiert. Das ist wirklich schlimm; ich werde mindestens einen Tag brauchen, um darüber hinweg zu kommen."

Dovizioso war tags zuvor noch mehr als optimistisch, im Rennen eine Chance zu haben. Und wie sich zeigte, sollte er Recht behalten, denn er war noch längst nicht am Limit: "Wir hatten eine ausgezeichnete Chance auf den Sieg, weil ich zu dem Zeitpunkt noch nicht gepusht habe. Mein Gefühl auf dem Motorrad war gut. Deshalb bin ich richtig enttäuscht. Ich habe einfach einen kleinen Fehler gemacht. Damit habe ich nicht gerechnet."

 

Nach einem guten Start lag der 32-Jährige zunächst auf der dritten Position und wurde anschließend Zeuge der übermotivierten Fahrmanöver von Johann Zarco. "Der hat zwei oder dreimal fast das Motorrad verloren, als er vor mir lag. Er war wohl etwas übermotiviert", staunt er. Zarco sollte später stürzen, doch Dovizioso hatte wohl nicht damit gerechnet, zu diesem Zeitpunkt selbst nicht mehr im Rennen zu sein. Kurz vor seinem Sturz war Jorge Lorenzo in der Schikane fällig: "Es ist sehr schwer, Jorge zu überholen, weil er so hart bremst. Für mich war die Schikane der einzige Punkt, wo es für mich möglich war, an ihm vorbei zu gehen."

Dann passiert es nur zwei Kurven später: Plötzlich lag Dovizioso am Boden. "Ich habe etwas spät gebremst und war leicht neben der Linie. Ich habe einen Rutscher des Hinterrads abgefangen. Es gab weniger Grip als im Training, dadurch bin ich weggerutscht", erklärt er. "Sorry an das Team, denn sie haben einen tollen Job gemacht." Er ist sich sicher, dass er das Kundenteam in die Schranken verwiesen hätte: "Was wirklich positiv ist, ist unser Speed - sowohl in Jerez als auch hier. Auf diesen Strecken waren wir vergangenes Jahr sehr weit weg. Dieses Jahr hätte ich mit Marc um den Sieg kämpfen können." Was es eben so bitter macht…

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