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"Machte ein paar Dinge, die mich richtig umhauten" - Spies schwärmt von Stoner

Ex-Superbike-Weltmeister Ben Spies blickt auf seine Zeit in der MotoGP zurück und bescheinigt Casey Stoner und Marc Marquez besondere Fähigkeiten

Die WM-Karriere von Ben Spies erstreckte sich über lediglich vier volle Jahre. Nach einer beeindruckenden Rookiesaison in der Superbike-WM, die Spies mit dem Titel krönte, wechselte er in die MotoGP und wurde 2010 bester Rookie.

Es folgten zwei Jahre im Yamaha-Werksteam, die Höhen und Tiefen bereithielten. Rückblickend bedauert Spies, dass er in der MotoGP nicht sein volles Potenzial zeigen konnte. Beeindruckt zeigt er sich vom Können einzelner Gegner in der MotoGP.

In der US-Meisterschaft AMA holte Spies Titel in Serie, bevor er in die Superbike-WM kam. "Das Niveau des Feldes war insgesamt betrachtet höher. Doch es war nicht so hart wie in der AMA, Rennen zu gewinnen. Das ist ein Fakt", vergleicht der US-Amerikaner im Gespräch mit dem MotoAmerica-Podcast 'Off Track'.

"Die Jungs (in der WM) waren aber alles andere als langsam. Seitdem hat sich viel verändert. Doch in diesem Jahr war es im Vergleich zur Zeit mit Mat (Mladin) nicht so schwierig", bewertet Spies die WSBK-Saison 2009, in der er sich beim Saisonfinale gegen Ducati-Pilot Noriyuki Haga durchsetzte und den bisher einzigen WSBK-Titel für Yamaha sicherstellte.

MotoGP-Niveau nicht überraschend, aber einige Fahrer begeisterten

Nach nur einem Jahr bei den Superbikes führte der Weg in die MotoGP. In der Saison 2010 fuhr Spies für Herve Poncharals Tech-3-Team und wurde als Rookie WM-Sechster. "Ich würde nicht behaupten, dass mich das Level in der MotoGP überrascht hat", bemerkt der ehemalige Yamaha-Pilot.

Ben Spies, Casey Stoner, Andrea Dovizioso

Ben Spies (11) bescheinigt Casey Stoner (27) besondere Fähigkeiten

Foto: Yamaha

"Es gibt besondere Fahrer. Marquez schaute ich mir ein bisschen an, aber Casey machte ein paar Dinge, die mich richtig umhauten. Aber auch die anderen Jungs waren richtig schnell. Sie fuhren auf einem absoluten Spitzenlevel. Daran gibt es keine Zweifel", schwärmt Spies.

Warum Ben Spies mit seinen MotoGP-Jahren nicht zufrieden ist

"In der MotoGP konnte ich zu keinem Zeitpunkt das Maximum aus mir herausholen", bedauert der US-Amerikaner. "Ich fühlte mich auf diesen Motorrädern nie zu 100 Prozent wohl. Die Leute verstehen nicht, wie groß die Unterschiede zwischen diesen Motorrädern sind. Sie unterscheiden sich massiv."

"Ich wuchs am Ende der Ära ohne Traktionskontrolle auf, in der das Motorrad rutschte und unruhig war. Dann kam ich in die Superbike-WM, wo mit Pirelli-Reifen und Elektronikhilfen gefahren wird. Und dann ging es in die MotoGP, wo die Maschinen 200 Kubikzentimeter weniger Hubraum hatten und hohe Kurvengeschwindigkeiten gefahren werden", erinnert sich Spies an die 800er-Ära.

Ben Spies

In der MotoGP-Saison 2012 sammelte Spies nur etwa halb so viele Punkte wie 2011

Foto: Yamaha

Im Vergleich zum wilden Superbike-Stil musste Spies in der MotoGP präziser und kontrollierter fahren. "Die Motorräder rutschen nicht und werden nicht unruhig am Kurveneingang. Die Unterschiede sind riesig. Ich würde behaupten, dass es nur zwei oder drei Rennen in meiner GP-Karriere gab, bei denen ich das Gefühl hatte, das aus dem Motorrad zu holen, was ich aus einem Superbike herausholen konnte und am Limit zu sein."

Nach der Saison 2011 ging es bergab

"Bei den anderen Rennen fühlte ich mich gut, doch ich fühlte mich nicht so wohl, dass ich das Maximum aus dem Motorrad herausholen konnte", bedauert Spies, der 2011 in Assen seinen einzigen MotoGP-Sieg holte. Beim Saisonfinale 2011 scheiterte er knapp beim Zielsprint gegen Stoner und schrammte um 0,015 Sekunden am Sieg vorbei.

Fotostrecke: Top 10 der engsten MotoGP-Finishes seit 2002:

#10: Dutch TT 2017 in Assen: 0,063 Sekunden
1. Valentino Rossi (Yamaha) - 2. Danilo Petrucci (Pramac-Ducati)
#9: GP Deutschland 2003 auf dem Sachsenring: 0,060 Sekunden
1. Sete Gibernau (Gresini-Honda) - 2. Valentino Rossi (Honda)
#8: GP Italien 2019 in Mugello: 0,043 Sekunden
1. Danilo Petrucci (Ducati) - 2. Marc Marquez (Honda)
#7: GP Tschechien 2003 in Brno: 0,042 Sekunden
1. Valentino Rossi (Honda) - 2. Sete Gibernau (Gresini-Honda)
#6: GP Katar 2018 in Losail: 0,027 Sekunden
1. Andrea Dovizioso (Ducati) - 2. Marc Marquez (Honda)
#5: GP Katar 2019 in Losail: 0,023 Sekunden
1. Andrea Dovizioso (Ducati) - 2. Marc Marquez (Honda)
#4: GP Italien 2016 in Mugello: 0,019 Sekunden
1. Jorge Lorenzo (Yamaha) - 2. Marc Marquez (Honda)
#3: GP Valencia 2011 in Valencia: 0,015 Sekunden
1. Casey Stoner (Honda) - 2. Ben Spies (Yamaha)
#2: GP Großbritannien 2019 in Silverstone: 0,013 Sekunden
1. Alex Rins (Suzuki) - 2. Marc Marquez (Honda)
#1: GP Portugal 2006 in Estoril: 0,002 Sekunden
1. Toni Elias (Gresini-Honda) - 2. Valentino Rossi (Yamaha)
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Die Saison 2011 konnte Spies als WM-Fünfter beenden. Die Hoffnungen für 2012 waren groß, denn die MotoGP-Bikes bekamen 1.000 Kubikzentimeter Hubraum, was Spies' Fahrstil entgegenkommen sollte. Doch es folgte eine enttäuschende Saison mit zahlreichen Rückschlägen. Spies verlor den Platz im Yamaha-Werksteam an Valentino Rossi, kam aber bei Pramac-Ducati unter.

In der Saison 2013 kämpfte Spies mit wiederkehrenden Verletzungen und konnte nur selten fahren. Noch im Laufe der Saison verkündete er auf Grund einer komplizierten Schulterverletzung seinen Rücktritt.

Seitdem nahm Spies an keinem professionellen Rennen teil. Geblieben sind die Erinnerungen an die AMA-Erfolge, den WSBK-Titel und den MotoGP-Laufsieg. Rückblickend stellt Spies klar, dass er das Leben im MotoGP-Paddock nicht so sehr genießen konnte wie das in der WSBK und in der AMA.

MotoGP-Paddock "unterkühlter" als das der WSBK und AMA

"Die Stimmung im Fahrerlager ist unterkühlter. Die Leute kümmern sich mehr um ihr eigenes Zeug und hängen nicht miteinander rum. Das war in der AMA und in der Superbike-WM anders", vergleicht Spies. Bereits bei seinen MotoGP-Gastauftritten in der Saison 2008 machte er diese Erfahrungen.

Ben Spies

Ben Spies fühlte sich in der MotoGP nicht so wohl wie bei den Superbikes

Foto: Yamaha

"Als ich 2008 ins MotoGP-Paddock kam, dachte ich mir: 'Oh Gott. Es ist real. Das ist die MotoGP.' Das war damals mit Rizla-Suzuki. Ich konnte fühlen, wie wichtig die MotoGP ist. Es irritierte mich nicht, aber ich spürte die Bedeutung", erinnert sich der spätere MotoGP-Stammpilot.

"Doch 2010 gab es einen gewissen Druck und Hype, weil wir den WM-Titel bei den Superbikes gewonnen hatten. Es kam ein US-Pilot in die Serie. Die Leute hatten Erwartungen. Aber ehrlich gesagt fühlte ich keinen zusätzlichen Druck", blickt Spies zurück. "Ich wusste, dass es anders wird und ich sehr viel lernen muss."

Mit Bildmaterial von Repsol.

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