"Marc hat mich zerstört" - Bradl blickt auf MotoGP-Duell mit Marquez zurück
Stefan Bradl erinnert sich an die erste gemeinsame MotoGP-Saison mit Marc Marquez und stuft seinen späteren Wechsel zu den Superbikes als großen Fehler ein

Das Karrieren von Stefan Bradl und Marc Marquez verliefen viele Jahre lang parallel, doch das Verhältnis der beiden Ex-Weltmeister änderte sich über die Jahre deutlich. Zu Beginn waren Bradl und Marquez erbitterte Rivalen, jetzt ziehen sie bei Honda an einem Strang, um das MotoGP-Projekt voranzubringen.
In der Moto2-Saison 2011 duellierten sich Bradl und Marquez um den WM-Titel. Zu Saisonbeginn war Bradl der stärkere Fahrer, doch Marquez steigerte sich im Saisonverlauf und hatte in der zweiten Saisonhälfte klare Vorteile. Marquez' Sturz in Malaysia sorgte für die WM-Entscheidung. Schlussendlich konnte sich Bradl durchsetzen und stieg als Moto2-Weltmeister in die MotoGP auf.
Bei LCR erhielt der Deutsche eine Satelliten-Maschine. Im Jahr darauf wechselte Marquez als Moto2-Champion der Saison 2012 direkt ins Honda-Werksteam und gewann als MotoGP-Rookie die Weltmeisterschaft. "Ich war neidisch, als Marc in die MotoGP wechselte. Wir sprachen nicht viel miteinander, weil wir große Rivalen waren", erinnert sich Bradl.
Keine Chance gegen Marc Marquez in der MotoGP-Saison 2013
Bradl wollte Marquez auch in der MotoGP besiegen, erkannte aber wenig später, dass Marquez "deutlich schneller" ist. "Ich hatte keine Ahnung und fragte mich, wie ich schneller sein kann als dieser Kerl", erinnert sich der Zahlinger. "Es war hart, sehr hart. Marc hat mich zerstört."
MotoGP 2013: Marc Marquez ließ in seiner Rookiesaison auch Stefan Bradl hinter sich Foto: Repsol
Wechsel in die Superbike-WM "einer der größten Fehler"
"Ich wechselte in die Superbike-WM und das war einer der größten Fehler meines Lebens. Ich musste in diesem Jahr wie verrückt leiden", blickt Bradl auf die WSBK-Saison 2017 zurück, in der er mit der unterlegenen Honda Fireblade meist nur im Mittelfeld fuhr. Er beendete die Saison als 14. der Gesamtwertung.
WSBK 2017: Stefan Bradl auf der unterlegenen Honda Fireblade Foto: Honda Pro Racing
Ein Anruf von HRC-Technikdirektor Takeo Yokoyama öffnete eine neue Tür. "Ich bekam einen Anruf von Takeo, der mich fragte, ob ich MotoGP-Testfahrer für Honda sein möchte. Ich antwortete ihm, dass ich sehr interessiert bin", berichtet Bradl, der seit 2018 HRC-Testfahrer in der MotoGP ist und somit für Ex-Rivale Marc Marquez zu einem wichtigen Baustein geworden ist.
Mit Bildmaterial von Repsol.
Nach MotoGP-Aus: Darryn Binders Ziel für 2023 ist "ganz klar Moto2"
Zeit für frischen Wind: Marquez-Brüder erklären Trennung vom Manager
Registrieren und Motorsport.com mit Adblocker genießen!
Von Formel 1 bis MotoGP berichten wir direkt aus dem Fahrerlager, denn wir lieben unseren Sport genau wie Du. Damit wir Dir unseren Fachjournalismus weiterhin bieten können, verwendet unsere Website Cookies. Dadurch wird Dein Nutzererlebnis optimiert und die Werbung auf Deine Interessen zugeschnitten. Wir wollen Dir aber natürlich trotzdem die Möglichkeit geben, eine werbefreie Website zu genießen.