Marc Marquez mit Schmerzen im Fuß: Highsider beeinträchtigt auch Qualifying
Check im Krankenhaus Freitagabend, Daumenbremse im dritten Training - Marc Marquez kämpft in Assen auch am Samstag mit den Nachwirkungen des Highsiders
Im Qualifying zur Dutch TT in Assen war Takaaki Nakagami der beste Honda-Fahrer. Der Japaner nimmt von Startposition vier seinen ersten MotoGP-Podestplatz ins Visier. Pol Espargaro traf in Q2 die falsche Reifenwahl und ärgerte sich über Rang elf.
Die beiden Marquez-Brüder scheiterten in Q1. Alex Marquez qualifizierte sich als 16. und Marc Marquez als 20. Nach seinem heftigen Highsider am Freitag beendete Marc Marquez auch das Qualifying mit einem (harmloseren) Sturz. Er blieb unverletzt.
Trotzdem musste der achtmalige Motorrad-Weltmeister mit den Nachwirkungen des Highsiders vom Vortag kämpfen. Freitagabend ließ sich Marquez im Krankenhaus untersuchen, weil der rechte Knöchel immer stärker anschwoll und er kaum gehen konnte.
Große Schmerzen im rechten Fuß
"Im rechten Fuß habe ich vom Sturz große Schmerzen, und mit dem rechten Arm kann ich auch nicht attackieren", schildert der Spanier seine physische Situation. "Das machte es sehr schwierig. Der Sturz am Freitag hat sich am Vormittag auch mental ausgewirkt."
Im dritten Training wurde beim linken Lenkerstummel ein Daumenhebel installiert, um die Hinterradbremse zu betätigen. "Ich konnte nicht mit meinem Fuß bremsen", verdeutlicht Marquez die Einschränkungen, die die Schmerzen verursachten.
Die Nachwirkungen des Highsiders bereiteten dem Honda-Team Sorgen
Foto: Motorsport Images
"Aber am Nachmittag fühlte ich mich besser und ich konnte wieder zur Fußbremse wechseln, Ich kann Druck ausüben, aber nicht so wie ich möchte. Beim Sturz konnte ich das Motorrad nicht gut verzögern. Alles liegt am gestrigen Sturz, der den heutigen Tag stark beeinträchtigt hat."
Beide Honda-Fahrer mit neuem Chassis
Trotzdem erkennt Marquez auch einen positiven Trend: "Am Nachmittag fühlte ich mich Schritt für Schritt besser. Das stimmt mich glücklich, weil es morgen noch besser sein wird. Ich konnte alleine schnell fahren, aber auch hinter jemandem."
Im zweiten Q2-Versuch hängte er sich an das Hinterrad der Ducati von Johann Zarco. Vor der Zielschikane wurde Marquez dann von Iker Lecuona (Tech-3-KTM) ausgebremst. Dann attackierte er noch einmal und stürzte im dritten Sektor.
Honda brachte nach Assen ein neues Chassis, das für mehr Stabilität sorgt
Foto: Motorsport Images
Positiv nennt Marquez die Fortschritte bei der Einstellung der Traktionskontrolle, denn die Elektronik hatte beim Highsider nicht richtig reguliert. Am Samstag lautete der ursprüngliche Plan, sein bisheriges Chassis mit der neuen Version, die Honda nach Assen gebracht hat, zu vergleichen.
Aufgrund seiner körperlichen Einschränkungen sah er sich aber nicht dazu imstande, korrekte Aussagen zu liefern. "Das Team hat gesagt, sie bevorzugen das neue Chassis. Also bin ich damit gefahren. Damit spüre ich auch gutes Potenzial", meint Marquez.
"Das Motorrad war nicht schlecht. Es gab das Potenzial auf die ersten beiden Startreihen." Startplatz 20 ist das schlechteste Qualifying-Ergebnis seiner Karriere. Vor 2021 war er nur siebenmal nicht aus den Top 10 gestartet.
Pol Espargaro: "Qualifying war scheiße"
Frust herrschte bei Espargaro: "Mein Qualifying war scheiße. Ich bin mit dem weichen Vorderreifen gefahren. Das war ein Fehler. Im Qualifying hatte die Strecke mehr Grip. Der Medium-Vorderreifen wäre richtig gewesen." Nakagami hatte diesen härteren Vorderreifen gewählt.
Die falsche Reifenwahl kostete Pol Espargaro eine bessere Startposition
Foto: Motorsport Images
Espargaro ärgert sich auch deswegen, weil er nicht nach dem ersten Versuch umgesteckt hat: "Ich habe den Fehler zweimal gemacht, weil ich nicht gewechselt habe. Ich ärgere mich sehr. Von Startplatz elf stecke ich in den gleichen Problemen wie immer."
"Man darf keine Fehler machen. Wenn ich eine schnelle Runde fahren muss, dann stürze ich oder komme von der Linie ab. Mir fehlt das Wissen über das Motorrad. Wenn wir das nächste Mal in die gleiche Situation kommen, werden wir den härteren Reifen verwenden und es wird okay sein."
Espargaro bedauert, dass er in diesem Jahr kaum Testtage hatte und die Rennwochenenden als Test herhalten müssen: "Statt dass ich Fehler beim Wintertest gemacht habe, mache ich sie am Rennwochenende."
"Ich mache viele Fehler und glaube, das hängt daran, dass mir einfach Wissen fehlt. Wenn man einen Fehler macht, wiederholt man ihn nicht mehr." Auch er ist in Assen mit dem neuen Chassis unterwegs und hat damit eine bessere Stabilität gefunden.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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