Marquez-Crew-Chief: Honda RC213V kein Motorrad "nur für Marc"
Santi Hernandez, Crew-Chief von Marc Marquez, erklärt, warum dieser die Honda RC213V besser beherrscht als viele andere, sie aber trotzdem kein Marquez-Bike ist
Ohne Marc Marquez erlebte Honda 2020 eine wahrhaft schwierige Saison. Kein einziger Sieg, nur zweimal auf dem Podest - das dank MotoGP-Rookie Alex Marquez - und als amtierendes Weltmeisterteam keinerlei Chance auf den Titel.
Stimmen, dass die Honda RC213V ein Motorrad sei, mit dem offenbar nur Marc Marquez konstant an der Spitze mitfahren und Rennen dominieren kann, wurden einmal mehr laut. Doch Marquez' langjähriger Crew-Chief Santi Hernandez widerspricht im exklusiven Interview mit 'Motorsport.com'.
"Die Honda ist kein einfaches Motorrad, aber ich bin nicht der Meinung, dass sie nur für Marc ist", urteilt der Spanier, auch wenn er in Bezug auf den mehrfachen Weltmeister einräumt: "Diese Marke hat einen Fahrer, der sich von den anderen abhebt. Die Sache ist die, dass Marc Dinge tun kann, die andere wahrscheinlich nicht tun."
Deshalb versuche man, das Motorrad "etwas ausgewogener" zu machen. Allerdings habe Takaaki Nakagami (LCR-Honda) gezeigt, dass auch er auf einem "komplizierten Motorrad" schnell sein kann. Der Japaner war 2020 der konstanteste Honda-Pilot.
"Die Honda ist ein Rennmotorrad", weiß Hernandez. Es liege am Fahrer, es zu bändigen: "Um ein bestimmtes Limit zu überschreiten, muss man einen mentalen Sprung machen und daran glauben. Natürlich gibt es immer Zweifel. An dieser Stelle entscheidet der Pilot, ob er es versucht oder an diesem Punkt bleibt."
Diesen Schalter habe auch Testpilot Stefan Bradl umlegen können, als er 2020 für Marc Marquez einsprang: "Stefan hat einen Qualitätssprung gemacht, als er daran geglaubt und angefangen hat, Dinge zu tun, die er bis dahin nicht getan hat."
Mit Bildmaterial von Repsol Media.
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