Michele Pirro über Jorge Lorenzo: "Sein Speed war immer da"
Ducati-Edeltester Michele Pirro erklärt, warum Jorge Lorenzo auf der Ducati mittlerweile siegfähig ist - Der Speed des Spaniers sei nicht das Problem gewesen
Foto: Gold and Goose / Motorsport Images
Jorge Lorenzo hat es seinen Kritikern gezeigt. Der Spanier gewann die beiden vergangenen Rennen in Mugello und Barcelona und bewies damit, dass er auch auf der Ducati siegen kann - und das auf eine eindrucksvolle Art und Weise. Im Mittelpunkt des Interesses steht seitdem der neue Tank der Desmosedici GP18. War es wirklich nur dieses eine Teil, das Lorenzo zurück auf die Siegerstraße geführt hat?
"Schon ab Mitte der vergangenen Saison hatte er gezeigt, dass er einige Runden vorne mitfahren kann", erinnert Ducati-Testpilot Michele Pirro im Gespräch mit 'MotoGP.com'. Er gibt Einblicke in die Entwicklungsarbeit der Italiener und erklärt: "Sein Speed als Pilot war immer da. Aber ihm fehlte die Konstanz. Das kam daher, dass er die Ducati auf eine unnatürliche Art gefahren hat."
"Er konnte sein Potenzial nicht zeigen, weil er das Bike so fahren wollte, wie er gewohnt war", so Pirro über Lorenzo, der in der MotoGP vor seinem Wechsel zu Ducati ausschließlich auf einer Yamaha gefahren war. Der Spanier habe verstehen müssen, dass es "Zeit" braucht, um sich auf die Desmosedici einzustellen. Und so habe man nach und nach an mehreren "Details" gearbeitet, um ihm das Leben zu erleichtern.
Lorenzo selbst bestätigte bereits, dass der Tank "der letzte Schritt war, den ich brauchte, um wieder konkurrenzfähig zu sein." Pirro bestätigt das und erklärt, dass es für Lorenzo nun "weniger anstrengend" sei, die Desmosedici zu fahren. Dadurch kann er seinen Speed - der bereits länger da war - jetzt über eine komplette Renndistanz zeigen, und nicht nur in den ersten Runden.
Pirro erklärt, dass Lorenzo durch die Änderungen an der GP18 jetzt "die Kraft des gesamten Körpers" verwenden kann. Vorher habe er zu viel Kraft des Oberkörpers gebraucht. "Davon hat er profitiert", ist sich Pirro sicher. Für Ducati und Lorenzo kommt dieser "Durchbruch" allerdings zu spät, denn für 2019 hat der Spanier bereits einen Vertrag bei Honda unterschrieben.
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