Michelin liefert Erklärung für Scott Reddings Argentinien-Reifenschaden
Laut MotoGP-Reifenlieferant Michelin ist der in Termas de Rio Hondo bei Scott Redding aufgetretene Reifenschaden nicht mit jenem von Loris Baz beim Sepang-Test zu vergleichen.
Foto: Mirco Lazzari
Michelin löste im Winter den japanischen Reifenlieferanten Bridgestone in der Rolle des Alleinausrüsters für alle MotoGP-Teams ab. Seither hat das französische Unternehmen mit Sitz in Clermont-Ferrand turbulente Wochen hinter sich.
Bei den Wintertestfahrten im Februar in Sepang platzte Loris Baz (Avintia-Ducati) bei mehr als 300 km/h der Hinterreifen. Mit viel Glück und nicht zuletzt dank der Sicherheitssysteme wie Airbag kam Baz ohne Verletzungen davon.
Anfang April kam Scott Redding (Pramac-Ducati) in den zweifelhaften Genuss eines Reifenschadens. Im Freien Training zum Grand Prix von Argentinien in Termas de Rio Hondo löste sich die Lauffläche des Hinterreifens. Einen Sturz konnte Redding zwar vermeiden, doch der Brite bekam es gehörig mit der Angst zu tun. Das Thema Reifen ist seitdem eines der am meisten diskutierten im MotoGP-Fahrerlager.
Inzwischen kennt man im Hause Michelin den Grund für Reddings Argentinien-Schaden. In diesem Zusammenhang stellt Technikchef Nicolas Goubert heraus, dass man das an der Pramac-Ducati aufgetretene Reifenproblem in keinster Weise mit jenem in Sepang an der Avintia-Ducati von Baz aufgetretenen Problem vergleichen könne.
Erklärung für Reifenschäden bei Baz und Redding
"Baz hatte in Sepang einen ganz klaren Reifenplatzer", bemerkt Goubert. Zur dieser Erkenntnis sind der Michelin-Technikchef und seine Mitarbeiter gelangt, nachdem alle Einzelteile nach Clermont-Ferrand gebracht und analysiert wurden. "Wir konnten klar erkennen, dass etwas in den Reifen eingedrungen ist und den Platzer verursacht hat", so Goubert.
"Bei Scott war es etwas komplett anderes", geht der Michelin-Technikchef zur Erklärung des Reifenschadens bei Redding in Termas de Rio Hondo über. "Die Luft blieb im Reifen. Somit konnte er das Motorrad ohne Sturz abstellen. Trotzdem hätte das natürlich nicht passieren dürfen."
Die technische Analyse im Fall Redding hat laut Goubert ergeben, dass "die betreffende Reifenkonstruktion sowie eine Kombination aus höherer Streckentemperatur, einem herausfordernden Layout der Strecke und eines gut gebauten Fahrers zu viel für den Reifen war".
Michelin hält bis Saisonende an härterer Reifenkonstruktion fest
Um ein weiteres Problem wie im Fall Redding zu im Rennen zu vermeiden, setzte die MotoGP-Rennleitung für den Grand Prix von Argentinien einen Pflichtboxenstopp zwecks Motorrad- und somit Reifenwechsel an.
Am anschließenden Rennwochenende auf dem Circuit of The Americas in Austin kam ab Freitagnachmittag eine neue, härtere Reifenkonstruktion zum Einsatz. Diese ist mittlerweile zum Standard geworden, wie man bei Michelin betont.
"Der vorherige Reifen konnte den Belastungen nicht standhalten. Deshalb war die Entscheidung für eine widerstandsfähigere Konstruktion die richtige. Diese hatten wir in Austin dabei und wir werden auch bei allen weiteren Rennen in dieser Saison daran festhalten", so Goubert.
Mit Informationen von Jamie Klein
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