"Mindestens genauso gut wie Ducati" - Alex Hofmann über Fabio Quartararo
ServusTV-Experte Alex Hofmann analysiert die MotoGP-Kräfteverhältnisse vor dem Rennen in Le Mans und sieht in Yamaha-Pilot Fabio Quartararo den großen Favorit
Die MotoGP steht vor dem fünften Renn-Wochenende der Saison 2021. Nach dem Doppelpack in Katar kehrte der Grand-Prix-Zirkus im April nach Europa zurück und gastierte in Portimao und Jerez. An diesem Wochenende steht der Grand Prix von Frankreich in Le Mans auf dem Programm.
Ducati-Werkspilot Francesco Bagnaia kommt als WM-Leader nach Le Mans. ServusTV-Experte Alex Hofmann sieht aber in Lokalmatador Fabio Quartararo (Yamaha) den Favorit.
Alex Hofmann begleitet die MotoGP als Experte für ServusTV
Foto: GP-Fever.de
Beim vergangenen Grand Prix in Jerez befand sich Quartararo auf Kurs zum dritten Laufsieg in Folge. Doch dann wurde der Franzose durch Armpump-Probleme durchgereicht. "Der Schmerz von Jerez sitzt sicher tiefer, wo er locker den Sieg eingefahren hätte", erkennt Alex Hofmann, der sein Geld auf Quartararo setzen würde: "Er ist mindestens genauso gut wie die Ducati. Fabio und Yamaha halte ich derzeit für das stabilste Paket in der MotoGP."
Doch Ducati übernahm mit dem Doppelsieg in Jerez die Führung in der WM. "Ich bin ein bisschen vorsichtig, weil ich selber Ducati gefahren bin und weiß, wie speziell das Bike ist - immer gebunden an Ausnahmetalente oder Fahrstile, wie jenen von Casey Stoner, der das Motorrad 2007 perfekt beherrscht hat", kommentiert Alex Hofmann.
Die Ergebnisse der Ducati-Piloten bei den zurückliegenden Rennen waren aber konstant gut. "Ducati war noch nie so breit, so gut, so früh in der Saison aufgestellt", erkennt auch Alex Hofmann. "Wir haben mittlerweile einen guten Durchschnitt an WM-Stationen erlebt: Die Powerstrecke von Katar, die Achterbahn in Portimao und der Fahrerkurs von Jerez. Und überall war Ducati vorne dabei."
Maverick Vinales und Joan Mir in Lauerstellung
Etwas irritiert ist Alex Hofmann, wenn es um Yamaha-Pilot Maverick Vinales geht, der nach dem Sieg beim Saisonauftakt einige Tiefpunkte durchlebte. "Ich glaube, er wird gerade selbst nicht ganz aus sich schlau. Kleinigkeiten bringen ihn völlig aus dem Konzept. Und du hast nunmal jedes Wochenende irgendeinen Faktor, der Unruhe verursacht. Wer diese Dinge am besten ausblenden kann, gewinnt am Ende die WM", erklärt Hofmann.
Als WM-Dritter ist Vinales aber nach wie vor ein heißer Kandidat für den WM-Titel. Und auch Weltmeister Joan Mir hat noch alle Chancen. Obwohl der Suzuki-Pilot bei den bisherigen vier Rennen nur ein Mal als Dritter aufs Podium fuhr, liegt er in der Meisterschaft nicht allzu weit weg.
Joan Mir und Maverick Vinales liegen in Schlagdistanz zum WM-Führenden
Foto: Motorsport Images
Nur 17 Punkte trennen Joan Mir von WM-Leader Francesco Bagnaia. "Das Konzept ging ja schon einmal auf, und offensichtlich funktioniert die Suzuki noch", grübelt Alex Hofmann. "Ich bin gespannt, wie sich Mir entwickelt. Alex Rins ist zwar meistens schneller, liegt aber auch öfter auf der Nase."
Findet Marc Marquez zu alter Stärke?
Ex-Champion Marc Marquez erlebte beim Heim-Grand-Prix in Jerez ein durchwachsenes Wochenende. Der Honda-Werkspilot sucht nach seiner langen Verletzungspause nach seiner Form und Fitness. "In Portimao ist er noch nicht allzu viel Risiko eingegangen und hat sich herangetastet, in Jerez kam dann schon der erste Sturz", blickt Alex Hofmann zurück.
Marc Marquez wurde in Jerez durch Stürze zurückgeworfen
Foto: Motorsport Images
"Ich denke, dass er noch nicht dass optimale Gefühl hat und auch noch nicht topfit ist", analysiert ServusTV-Experte Alex Hofmann, der Marc Marquez aber noch nicht abschreibt: "Den Schalter wird aber sehr bald und sehr schnell umlegen."
KTM sucht nach dem Anschluss
Viel schuldig blieb bisher KTM. Nach vier Rennen ist Brad Binder als WM-Zehnter bester KTM-Pilot. Miguel Oliveira liegt aktuell nur auf der 17. Position der Fahrerwertung. Und auch die Tech-3-Piloten Danilo Petrucci und Iker Lecuona konnten sich noch nicht in Szene setzen.
"Sie haben sich den Saisonstart natürlich anders vorgestellt, es ist aber noch nicht die Zeit, um nervös zu werden", kommentiert Alex Hofmann. "Sie müssen effizienter arbeiten, auch die Fahrer holen nicht alles heraus. Aber sie werden schon nachziehen, in Le Mans hat es ja immer gut geklappt."
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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