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Mir und Rins zum Suzuki-Aus: "Völlig unerwartet, schwer zu verstehen"

Erstmals sprechen Joan Mir und Alex Rins über den MotoGP-Ausstieg von Suzuki Ende 2022 - Für beide ist das Team "etwas Besonderes" - Offen Zukunft für beide Fahrer

Mir und Rins zum Suzuki-Aus: "Völlig unerwartet, schwierig zu verstehen"

Suzuki wird sich mit Saisonende 2022 aus der MotoGP verabschieden und den Vertrag (bis 2026) mit Promoter Dorna vorzeitig auflösen. Am Donnerstag bestätigte Suzuki auch hochoffiziell den geplanten Ausstieg. Damit ist nicht nur die Zukunft der gesamten Teammitglieder offen, sondern auch der beiden Fahrer.

Am Donnerstag vor dem Grand Prix von Frankreich äußerten sich Joan Mir und Alex Rins in Le Mans erstmals öffentlich dazu. "Nach dem Montagstest in Jerez haben mir Livio [Suppo] und Shinichi [Sahara] davon erzählt", schildert Rins. "Es war super schwierig!"

Der Spanier gibt zu: "Ich habe geweint, weil ich seit 2017 alles für dieses Team gegeben habe. Ich habe alles gegeben, damit wir ein konkurrenzfähiges Motorrad haben, um gewinnen zu können. Auch alle Teammitglieder haben seit 2015 alles gegeben."

"Es ist ein großer Schock für mich und das Team. Es ist nicht einfach. Ich werde etwas für das nächste Jahr finden, denke ich. Aber für viele Teammitglieder ist es viel schwieriger. Es tut mir sehr leid, weil sie für mich wie eine Familie sind."

Das MotoGP-Team, das weltweit von Grand Prix zu Grand Prix reist, besteht bei Suzuki aus rund 50 Mitgliedern. Alle stehen schlagartig vor einer ungewissen Zukunft und müssen sich für das nächste Jahr eine neue Arbeit suchen.

"Unser Team ist etwas Besonderes", betont Mir. "Was unser Team so besonders macht, sind alle Leute hier. Sie müssen so wie ich am Ende des Jahres Suzuki verlassen. Es sind jetzt schwierige Zeiten, aber für den Moment werden wir weitermachen."

Unverständnis über die Entscheidung

Die Entscheidung für den Ausstieg wurde vom Suzuki-Vorstand in Japan beschlossen. Als Grund wurden die "derzeitigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen" in der weltweiten Fahrzeugindustrie genannt, weshalb Suzuki die Kosten und Ressourcen neu aufstellen muss.

Livio Suppo und Shinichi Sahara

Livio Suppo und Shinichi Sahara

Foto: Gold and Goose / Motorsport Images

"Ich ärgere mich über die Entscheidung, die irgendjemand getroffen hat, weil wir eines der ganz besonderen Teams im Fahrerlager sind", verbirgt Mir seine Enttäuschung nicht. "Das weiß jeder. Das Team ist besonders, weil hier so tolle Leute arbeiten."

"Dass sie diese Entscheidung getroffen haben, liegt an einer großen Sache. Bei uns läuft alles sehr gut. Es ist nicht so, dass wir 15. sind und um einen WM-Punkt kämpfen. Was passiert, liegt wohl an einer größeren Sache."

Auch Rins zeigt sich enttäuscht, dass er abgesehen von Teammanager Suppo und Projektleiter Sahara keinerlei persönliche Nachrichten von Suzuki-Japan erhalten hat, obwohl er als Fahrer in den vergangenen Jahren immer wieder dem Hauptquartier einen Besuch abgestattet hat.

"Das ist seltsam, denn der Suzuki-Präsident war immer freundlich zu uns", sagt Rins. "Als mein Kind zur Welt kam, hat er mir ein Video geschickt und mir gratuliert. Jetzt habe ich nichts gehört. Ich hatte nur die Information von Livio und Shinichi."

"Ob ich die Entscheidung verstehe oder nicht, spielt keine Rolle. Für mich war es sehr schwierig, weil wir um den WM-Titel kämpfen. In der Teamwertung sind wir Erster! Schwer zu verstehen. Aber im Suzuki-Hauptquartier wurde diese Entscheidung getroffen. Wir können sie nicht ändern."

Was Joan Mir zu den Honda-Gerüchten sagt

Sowohl Rins als auch Mir glauben nicht, dass die Weiterentwicklung der GSX-RR für die restliche Saison beeinträchtigt sein wird. Das Budget steht bis Jahresende. Für Barcelona soll es eine neue Aerodynamik-Version geben.

Offen ist, wie sich die offene Zukunft auf die Motivation der sonstigen Teammitglieder auswirken wird. Rins und Mir befanden sich in Verhandlungen mit Suzuki für 2023/24. Für beide kam die Ankündigung des Rückzugs völlig überraschend.

Joan Mir

Wird Joan Mir tatsächlich ins Honda-Werksteam wechseln?

Foto: Motorsport Images

Die Gerüchteküche bringt Mir mit Honda in Verbindung. Er könnte im nächsten Jahr den Platz von Pol Espargaro übernehmen und neuer Teamkollege von Marc Marquez werden. "Seit Jerez bin ich offiziell auf dem Markt", sagt der Weltmeister von 2020 über seine Zukunft.

"Wie gesagt, wir haben uns in Verhandlungen mit Suzuki befunden. Jetzt hat mein Manager mehr Arbeit als erwartet. Er spricht sicherlich mit Honda und anderen Herstellern, um meine Zukunft nach Suzuki zu finden. Es ist nicht einfach."

"Für mich ist es schwierig, darüber zu sprechen. Es gibt bezüglich meiner Person Gerüchte über Honda und hier oder dort. Aber für mich ist der Respekt für Suzuki und mein Team am wichtigsten. Deswegen ist es schwierig, darüber zu sprechen."

Alex Rins: "Ich habe nichts"

Und was sagt Rins bezüglich seiner persönlichen Zukunft? "Ich weiß es nicht. Momentan habe ich nichts für das nächste Jahr. Ich habe einen Manager, der in der nächsten Zeit ziemlich viel zu tun hat. Aber ich muss so weitermachen wie in den vergangenen Rennen."

"Der Fahrermarkt hat sich jetzt verändert. Joan und ich müssen Suzuki verlassen und müssen irgendwohin. Ich möchte nicht, dass ein anderes Team einen Fahrer fallen lässt, um mich zu holen", sagt Rins offen. "Aber ich muss als Fahrer weitermachen."

Alex Rins

Alex Rins steht vor einer komplett offenen Zukunft

Foto: Motorsport Images

"Der Plan war, mit Suzuki weiterzumachen. Wir haben mit ihnen verhandelt. Aber diese Entscheidung wurde super schnell getroffen. Wenn Livio oder Shinichi ab dem ersten Rennen davon gewusst hätten, dann hätten wir die Verhandlungen nie begonnen."

Für den Moment denken beide Fahrer an die Gegenwart. Suzuki führt nach sechs Rennen die Teamwertung an. Auch beide Fahrer haben potenziell die Chance, in der restlichen Saison Rennen zu gewinnen und eventuell um die Weltmeisterschaft zu kämpfen.

"Wir haben das beste Motorrad, das wir je bei Suzuki hatten", betont Rins und fügt hinzu: "Deshalb müssen wir zeigen, dass sie die falsche Entscheidung getroffen haben. Wir sind konkurrenzfähig. Aber wir müssen die Entscheidung respektieren."

Und auch Mir will Suzuki gebührend aus der MotoGP verabschieden: "Die Motivation ist jetzt anders. Wir wollen die Saison so gut wie möglich beenden und natürlich wollen wir bis zum letzten Rennen um die Weltmeisterschaft kämpfen. Wir haben noch viel zu zeigen!"

Mit Bildmaterial von Suzuki.

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