"Momentan genieße ich das Leben nicht": Harte Zeiten für Remy Gardner
Erst drei WM-Punkte und mehrere kleinere Verletzungen durch Stürze - Moto2-Weltmeister Remy Gardner hat derzeit keinen Spaß - Die KTM ist schwierig zu fahren
Moto2-Weltmeister Remy Gardner hat bislang keinen einfachen Einstand in der Königsklasse. Zweimal fuhr der Australier bisher mit seiner KTM des Tech-3-Teams in die WM-Punkteränge. Das war Platz 15 beim Saisonauftakt in Katar sowie Rang 14 in Portugal.
Ansonsten kam Gardner außerhalb der Top 15 ins Ziel. Zuletzt in Le Mans schied er erstmals durch Sturz aus. "In Jerez habe ich mir [beim Teststurz] einen Knöchel angeschlagen und jetzt habe ich wieder neue Abschürfungen", seufzt Gardner nach dem Frankreich-Rennen.
"Momentan genieße ich das Leben nicht. Jede Woche habe ich neue Verletzungen. Ich versuche mehr zu finden, als was vorhanden ist. Wenn ich das versuche, ende ich am Boden. Ich glaube, für die Werksfahrer ist es genauso."
Der Sohn von Ex-500er-Weltmeister Wayne Gardner merkte bereits zu Beginn des Le-Mans-Wochenendes an, dass KTM den Fahrern bald mit Updates helfen muss. Er hatte darüber geklagt, dass die RC16 momentan sehr schwer zu fahren ist.
Das macht es auch für einen Rookie nicht einfach, die Königsklasse kennenzulernen. "Es ist ziemlich offensichtlich, was vor sich geht", meint Gardner. "Ich hoffe, wir bekommen früher als später einige Updates."
In der Regel kämpft Remy Gardner im letzten Viertel des Feldes
Foto: Motorsport Images
"Le Mans war kein großartiges Wochenende. Wir waren die Letzten, aber nicht so weit hinter den Werksfahrern. Mein Rennstart war gut und ich fühlte mich gut. Das sehe ich positiv. Ich gebe weiterhin mein Bestes und tue was ich kann. Aber es sind schwierige Zeiten."
In Vorjahr kämpfte der 24-Jährige regelmäßig in der Moto2-Klasse um Siege und Podestplätze. Nun befindet sich Gardner am Ende des Feldes. Im Tech-3-Stallduell hat er aus seiner Sicht zumindest schon WM-Punkte gesammelt, während Raul Fernandez noch nicht angeschrieben hat.
Wie bleibt Gardner, der in Europa in Spanien lebt, motiviert? "Ich weiß es nicht. Es ist hart. Eine Woche daheim wird mit guttun, um alles zu vergessen. Nach Jerez war es schon hart zurückzukommen und motiviert zu sein. Aber ich versuche mein Bestes."
KTM hat eine Option auf Remy Gardner für das nächste Jahr
Foto: Motorsport Images
Gardners KTM-Vertrag gilt für die aktuelle Saison plus einer Option für 2023. "Das nächste Jahr ist immer noch offen", sagte er in Frankreich zum momentanen Stand der Dinge. "Bis zu einem bestimmten Datum darf ich nicht wechseln."
Deshalb liegt es zunächst an KTM, ob man die Option auf Gardner zieht. "KTM kann es beurteilen wie sie möchten. Ich denke, dass ich meine 100 Prozent gegeben habe. Dass ich nach sieben Rennen im Qualifying nur zwei Zehntelsekunden hinter Oliveira bin, ist nicht schlecht."
Und gäbe es für Gardner Alternativen für das nächste Jahr? "Wenn nicht, dann gehe ich zu den Superbikes", lacht der Australier und fügt dann ernsthaft hinzu: "Ich weiß es nicht. Momentan ist nichts entschieden."
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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