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MotoGP-Achterbahn Portimao: Piloten diskutieren blinde Kurven und Sicherheit

Valentino Rossi ist trotz schwachem Abschneiden begeistert - Miguel Oliveira erklärt, worauf es in Portimao ankommt - Pol Espargaro erkennt Parallelen zu Mugello

Das Autodromo Internacional do Algarve unweit von Portimao ist an diesem Wochenende erstmals Austragungsort eines MotoGP-Events. Bei einem Test mit Superbikes konnten die MotoGP-Piloten bereits erste Erfahrungen auf der Berg- und Talbahn sammeln. Doch am Freitag fuhr der Großteil der Fahrer erstmals mit den MotoGP-Bikes auf der anspruchsvollen Strecke in Südportugal.

"Der Kurs ist großartig", schwärmt Valentino Rossi, der den Kurs trotz eines Sturzes und dem vorletzten Platz (zum Testbericht) mag. "Es ist wunderschön, hier zu fahren. Der Kurs ist anders als andere Strecken. Es macht Spaß und ist aufregend."

"Der neue Asphalt ist nicht schlecht. Es fehlt noch etwas Gummi auf der Strecke. Der Belag ist noch sehr sauber. Mit jedem Training wird die Haftung besser werden", prophezeit Rossi und fügt hinzu: "Der Kurs ist sehr technisch und hat sehr schnelle Kurven. Viele Stellen sind blind. Deshalb muss man intuitiv fahren."

Miguel Oliveira erkennt Parallelen zum Motocross

Lokalmatador Miguel Oliveira startete mit der FT1-Bestzeit in den Portugal-Grand-Prix. Der KTM-Pilot fiel im FT2 aus den Top 10 heraus, ist seinen Gegnern in Sachen Streckenkenntnis aber dennoch voraus.

"Der zweite Sektor ist die größte Herausforderung. Das ist auf die Bergab-Passage zurückzuführen. Zudem hat man in Kurve 1 das Gefühl, auf einmal überhaupt keinen Halt mehr zu haben", nennt er die schwierigen Stellen der Strecke. "Die letzte Kurve macht mit so viel Leistung sehr viel Spaß. Ich denke, es ist eine der schönsten und spaßigsten Strecken im Kalender."

Miguel Oliveira

Lokalmatador Miguel Oliveira genießt seinen Heim-Grand-Prix

Foto: Motorsport Images

Wie meistert Oliveira die vielen blinden Kurven? "Sobald man seine Linie gefunden hat, versucht man, sie zu wiederholen. Es ist wie bei einem Motocross-Fahrer, der auf einen Sprung zusteuert. Wenn man auf den Sprung zusteuert, sieht man nicht, was danach kommt. Man zielt mit dem Motorrad in eine Richtung. Wenn alles gut läuft, dann landet man dort, wo man landen wollte. Hier steuert man auf einen Punkt und hofft, dass man an der gewünschten Stelle herauskommt", erklärt er.

Welche Eigenschaften das Motorrad in Portimao haben muss

Und worauf kommt es in Portimao an? "Ich würde sagen, dass man hier ein Motorrad benötigt, dass sich beim Beschleunigen sehr stabil verhält", bemerkt Oliveira. "Es gibt viele Stellen, an denen man auf der rechten Flanke des Reifens fährt. Von außen sieht man, dass es stark bergauf und bergab geht. Deshalb braucht man eine stabile Front und ein Motorrad, das sich allgemein sehr stabil verhält."

"Beim Bremsen benötigt man ein Motorrad, das man gut kontrollieren kann. Ich würde nicht sagen, dass sich das Motorrad beim Bremsen extrem stabil verhalten muss. Man muss die Bewegungen beim Bremsen kontrollieren können", schildert der Tech-3-Pilot, der maximale Spitzenleistung nicht zu den entscheidenden Faktoren zählt: "Selbst auf der Geraden gehen wir ein bisschen vom Gas", begründet er.

Und wie anstrengend ist es körperlich, eine über 250 PS starke MotoGP-Maschine um den Kurs zu zirkeln? "Von der physischen Belastung würde ich den Kurs als normal einstufen", kommentiert Oliveira. "Ich fühle mich gut. Trotz der verlängerten Sessions geht es, weil die Belastungen zwischen rechts und links ausgeglichen sind. Das hilft stark."

Mauer an einigen Stellen zu nah dran

KTM-Markenkollege Pol Espargaro fühlt sich in Portimao an Mugello erinnert. "In Mugello hat man sehr viel Adrenalin, wenn man an die Box zurückkehrt. Hier ist es ähnlich. Es ist ein besonderer Kurs, der anders ist als die anderen Strecken", stellt der zukünftige Honda-Werkspilot fest.

"Für einen MotoGP-Fahrer ist es sehr stressig, eine neue Strecke wie diese hier zu lernen. Es ist schwierig, den Kurs zu lernen", gesteht Pol Espargaro, der sich auch zur Sicherheit geäußert hat. "Ich würde nicht sagen, dass der Kurs gefährlich ist. Es gibt Stellen, an denen man bei hoher Geschwindigkeit stürzen kann. Wenn man das als gefährlich ansieht, dann ist der Kurs gefährlich", erklärt er.

Pol Espargaro

Pol Espargaro fährt beim KTM-Abschied mit einem besonderen Helmdesign

Foto: Motorsport Images

"Doch ich denke, dass die Auslaufzonen groß genug sind. Es gibt aber auch Stellen, die ich ändern würde. Dazu zählen der Kurvenausgang von Kurve 5 und Kurve 6. Die Mauer an der linken Seite ist sehr nah. Man geht ans Gas und beschleunigt das Motorrad quer aus der Kurve. Es ist die Innenseite. Man müsste also einen ungewöhnlichen Sturz haben. Dann ist die Mauer aber zu nah dran", stellt Pol Espargaro fest.

"Und auch die Mauer in der Zielkurve ist zu nah dran. Doch der Rest ist gut. Sehr schnell, aber sicher genug", analysiert der Spanier, der im FT2 eine interessante Erkenntnis machte: "Ich erwartete, dass ein aggressiver Stil zu dieser aggressiven Strecke passen würde."

"Doch mit mehr Runden erkannte ich, dass ich mit einem sanfteren Stil bessere Rundenzeiten fuhr. Hohe Kurvengeschwindigkeiten sind wichtig, weil der Kurs sehr flüssig ist", erklärt Pl Espargaro. "Wenn man über das Limit geht, bekommt man keine guten Rundenzeiten zustande."

Bremspunkte bereiten Fabio Quartararo Probleme

Die blinden Kurven erschwerten einigen Piloten das Finden der korrekten Bremspunkte. Auch Petronas-Yamaha-Pilot Fabio Quartararo hatte zu kämpfen: "Mir fällt es schwer, die Punkte beim Bremsen zu treffen. Man sieht nichts. Es ist so schwierig, die richtigen Bremspunkte zu finden."

Fabio Quartararo

Fabio Quartararo hat für Samstag ein klares Ziel

Foto: Motorsport Images

"In der MotoGP ist das der schwierigste Aspekt. Man bremst eher als nötig. Das müssen wir am Samstag beheben", stellt der Yamaha-Pilot klar. "Ich denke, dass es der schwierigste Kurs ist, auf dem ich mit der MotoGP-Maschine bisher fuhr."

Und wie gut kann man in Portimao überholen? Johann Zarco macht sich keine Sorgen und hat klare Vorstellungen: "Wenn man ein gutes Gefühl hat, dann kann man selbst aus der zweiten Startreihe gut überholen. Das Überholen auf der Bremse in Kurve 1 und Kurve 5 würde ich am schwierigsten einstufen, weil es bergab geht. Wenn man es nur ein bisschen übertreibt, dann fährt man geradeaus. Doch in den anderen Kurven, wie zum Beispiel Kurve 11 oder Kurve 13, kann man überholen."

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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