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Deutschland
Interview

MotoGP bei Eurosport: Interview mit Ruben Zimmermann

Eurosport hat sich für die MotoGP-Saison 2018 personell verstärkt und einen neuen Kommentator verpflichtet: Im Interview stellt sich Ruben Zimmermann vor.

Der Start

Foto: Repsol Media

Auch in diesem Jahr wird die Motorrad-WM in Deutschland auf Eurosport übertragen. Mit Ruben Zimmermann hat der Privatsender einen neuen Kommentator im Team aufgenommen. Mit dem Geschehen in der Motorrad-WM ist der Eurosport-Neuzugang bestens vertraut. Abseits des Kommentatoren-Jobs ist er als Redakteur für Motorsport.com tätig.

Zimmermann konzentriert sich 2018 auf die Moto3-Übertragungen und übernimmt die Aufgaben von Harry Weber, der sich ab sofort um die MotoGP und die Moto2 kümmert. Im Interview mit 'Motorsport.com' spricht Zimmermann über seine Aufgaben, analysiert die Chancen der deutschsprachigen Piloten und nennt seine Favoriten für die MotoGP-Saison 2018.

Frage: "Herr Zimmermann, Sie sind neu im Kommentatoren-Team von Eurosport. Wie sind Sie zum Job gekommen?"
Ruben Zimmermann: "Tatsächlich über ein Casting. Nachdem Johannes Orasche das Team im vergangenen Jahr verlassen hatte, wurde eine Position frei. Eurosport hat sich dann dazu entschieden, die Stelle öffentlich auszuschreiben - was keinesfalls der Normalfall ist. Meine Bewerbung war dann offenbar nicht ganz so schlecht (lacht). Natürlich hat es geholfen, dass ich beruflich bereits seit vielen Jahren im Motorsport zuhause bin. Ich bin Eurosport jedenfalls super dankbar für diese Chance!"

Frage: "Und welche Aufgaben haben Sie im Team?"
Zimmermann: "Ich 'erbe' sozusagen die Moto3-Klasse von Harry Weber, der sich jetzt voll auf die MotoGP und die Moto2 konzentrieren kann. Das heißt, ich sitze bei den Sessions der kleinsten Klasse am Mikrofon, Harry übernimmt dann die 'großen Jungs'. Die meiste Arbeit hat also unser Experte Stefan Nebel, der bei allen Klassen mit dabei ist."

Frage: "Sie  sind nicht ausschließlich im Motorsport unterwegs. Für DAZN kommentieren Sie auch Fußballspiele. Gibt es da für einen Kommentator große Unterschiede?"
Zimmermann: "Sehr große! Ein Fußballspiel dauert 90 Minuten und hat zwischendurch auch einmal ruhigere Phasen, in denen ich einfach mal die Klappe halten oder mich zumindest zurücknehmen kann. Das geht bei einem Moto3-Rennen natürlich nicht! Hier hast Du 40 Minuten Action ohne Pause und musst immer ganz dicht dran sein am Geschehen. Von daher bin ich natürlich froh, mit Stefan einen erfahrenen Experten an meiner Seite zu haben, damit ich zwischendurch auch einmal kurz durchatmen kann (lacht)."

Frage: "Gibt es weitere Veränderungen bei Eurosport?"
Zimmermann: "Natürlich eine ganz traurige. Der Tod von Ralf Waldmann hat uns alle völlig unerwartet getroffen. Ich hatte mich schon total auf die Zusammenarbeit mit 'Waldi' gefreut. Von daher wird die Stimmung beim Auftakt in Katar beim ganzen Team sicher etwas gedrückt sein. Ansonsten sind die altbekannten Gesichter wieder mit dabei. Stefan Nebel wie schon gesagt als Experte und Jan Stecker als Moderator."

Frage: "Sie kommentieren die Rennen der Moto3. Welche Chancen hat Philipp Öttl in der neuen Saison, die gleichzeitig seine letzte in der Moto3-WM sein soll?"
Zimmermann: "Bei Philipp Öttl hat der Trend in den vergangenen Jahren immer nach oben gezeigt. Das ist natürlich sehr positiv. Er geht dieses Jahr bereits in seine siebte Saison in der Moto3 und zählt damit zu den erfahrensten Piloten. Von daher steigen natürlich auch von Jahr zu Jahr die Erwartungen. Man muss aber fairerweise auch sagen, dass die Konkurrenz in der Moto3 auch in diesem Jahr wieder brutal ist. Ich persönlich hoffe natürlich für ihn, dass es endlich mit dem ersten Sieg klappt. Letztendlich wäre es aber auch schon eine gute Leistung, regelmäßig in der Spitzengruppe dabei zu sein. Das liegt natürlich nicht nur an Philipp alleine sondern auch daran, wie stark KTM in diesem Jahr ist."

Frage: "Und wer ist Ihr WM-Favorit?"
Zimmermann: "Das ist in der Moto3 natürlich immer ganz schwierig. Mein Gefühl sagt mir Jorge Martin, aber natürlich muss man auch Aron Canet, Enea Bastianini und wahrscheinlich noch ganz viele andere auf der Rechnung haben. Einen haushohen Favoriten gibt es jedenfalls nicht, dazu geht es in der Klasse einfach zu eng zu. Trotzdem habe ich irgendwie das Gefühl, dass bei Martin jetzt der Knoten platzen könnte, nachdem er in Valencia endlich seinen ersten Sieg holen konnte. Ganz wichtig werden jedenfalls die ersten zwei, drei Rennen sein. Was zwei Siege zu Saisonbeginn für das Selbstbewusstsein bewirken können, haben wir ja 2017 bei Joan Mir gesehen."

Frage: "Was erwarten Sie von Marcel Schrötter in der Moto2-WM?"
Zimmermann: "Hier hängt es natürlich auch davon ab, wie Marcel Schrötter die Rückkehr auf die Kalex gelingt. Grundsätzlich denke ich, dass er auch in diesem Jahr wieder regelmäßig um Top-10-Ergebnisse kämpfen kann. Wenn ihm das gelingt, dann könnte vielleicht auch endlich einmal ein Podium herausspringen, wenn alles zusammenläuft. Aber auch hier muss man realistisch sein. Das Moto2-Feld ist in diesem Jahr ebenfalls wieder super stark besetzt. Fahrer wie Brad Binder und Francesco Bagnaia werden in ihrem zweiten Moto2-Jahr sicher den nächsten Schritt machen wollen. Und ich bin natürlich vor allem auch gespannt, wie sich die Aufsteiger aus der Moto3-Klasse schlagen!"

Frage: "In der MotoGP wollen Andrea Dovizioso, Maverick Vinales, Dani Pedrosa, Valentino Rossi und Jorge Lorenzo ein Wörtchen um den WM-Titel mitreden und Weltmeister Marc Marquez entthronen. Wer hat die besten Chancen, die MotoGP-Krone an sich zu reißen?"
Zimmermann: "Ich bin generell jemand, der bei seinen Tipps ziemlich konservativ ist (lacht). Von daher sehe ich Marc Marquez auch in diesem Jahr wieder als den Mann, den es zu schlagen gilt - und auf den ich mein Geld setzen würde. Als größten Konkurrenten sehe ich grundsätzlich Maverick Vinales. Da kommt es aber natürlich darauf an, ob Yamaha endlich wieder zurück in die Spur findet. Wenn das gelingt, bin ich auch darauf gespannt, was Valentino Rossi auf der M1 noch leisten kann. Den meisten Druck hat vermutlich Jorge Lorenzo. Er ist jetzt in seinem zweiten Jahr bei Ducati, die Schonfrist ist also vorbei. Das heißt natürlich nicht, dass er jetzt sofort den Titel holen muss. Aber wenn ihm Dovizioso wieder so um die Ohren fährt wie 2017, dann bringt ihn das für die Vertragsverhandlungen 2019 natürlich nicht gerade in eine gute Position..."

Frage: "Jonas Folger startet 2018 nicht in der MotoGP. Genießt Tom Lüthi deshalb mehr Aufmerksamkeit bei den Übertragungen?"
Zimmermann: "Wenn er vorne mitfährt, dann bekommt er die sowieso (lacht)! Nein, natürlich freuen wir uns, dass wir mit Tom Lüthi auch in der Saison 2018 einen Piloten aus dem deutschsprachigen Raum in der Königsklasse haben. Natürlich werden wir daher immer ein Auge auf ihn haben und seinen Weg in der MotoGP mit besonderem Interesse verfolgen. Auch hier gilt aber natürlich, dass die Erwartungen nicht zu hoch sein sollten. Natürlich hat Johann Zarco die Latte für alle MotoGP-Rookies im vergangenen Jahr einmal richtig nach oben gelegt. Aber man muss sich nur anschauen, wie schwer sich zum Beispiel Jack Miller oder Tito Rabat im ersten Jahr in der Königsklasse getan haben. Teamkollege Franco Morbidelli dürfte daher ein ganz guter Maßstab für Lüthi sein."

Frage: "Auf was freuen Sie sich am meisten in der neuen Saison?"
Zimmermann: "Puh, da gibt es einiges! Natürlich in erster Linie auf meine neue Aufgabe bei Eurosport und die Arbeit mit dem gesamten Team, das ich größtenteils bereits kennengelernt habe. Wir haben echt eine tolle Truppe! Auf der Strecke wünsche ich mir einfach in allen Klassen gutes Racing und einen spannenden WM-Fight. Und hoffentlich auch aus deutscher Sicht das ein oder andere kleine Highlight..."

Frage: "Haben Sie eine Botschaft für die deutschen Motorrad-Fans?"
Zimmermann: "Fleißig Eurosport schauen! Natürlich ist es schade, dass wir in diesem Jahr zum ersten Mal seit vielen Jahren keinen deutschen Fahrer in der MotoGP am Start haben. Aber gerade deshalb ist es wichtig, dass die Motorrad-WM auch weiterhin einen Platz im TV hat. Der Motorrad-Rennsport darf hier nicht von der Bildfläche verschwinden. Es ist noch gar nicht so lange her, dass wir mit Stefan Bradl und Sandro Cortese zwei deutsche Weltmeister gekrönt haben. Und ich bin mir sicher, dass weitere Champions irgendwo in unseren Kindergärten nur darauf warten, entdeckt und gefördert zu werden."

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