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Rennbericht

MotoGP Brünn: Rookie Binder siegt für KTM vor Morbidelli und Zarco

In Brünn wird Geschichte geschrieben: Brad Binder feiert seinen ersten MotoGP-Sieg mit KTM - Franco Morbidelli und Johann Zarco schaffen es auf das Podest

In seinem erst dritten MotoGP-Rennen fährt Rookie Brad Binder allen davon und beschert KTM den ersten Sieg in der Königsklasse! Der Südafrikaner setzte sich in Brünn gegen den lange führenden Franco Morbidelli (Petronas-Yamaha) durch, der seinen ersten Podestplatz feiert. Starker Dritter wurde Johann Zarco (Avintia-Ducati).

MotoGP in Brünn 2020:

"Ehrlich gesagt fehlen mir die Worte", gestand Binder nach seinem Sensationssieg. "Von diesem Tag habe ich geträumt, seit ich ein kleiner Junge war. Jetzt ist dieser Traum wahr geworden. Vielen Dank an meine Eltern und an mein Team. Ich hatte keine Ahnung, dass ich gewinnen würde, aber ein gutes Gefühl hatte ich eigentlich schon."

Morbidelli war nicht enttäuscht, der er sich am Ende geschlagen geben musste, sondern jubelte über Platz zwei: "Das fühlt ich unglaublich an. Ich genieße gerade einfach diesen Moment. Ich hatte einen guten Start und alles lief nach Plan."

Morbidelli und Zarco feiern Podestplätze

"Ich hatte einen guten Rhythmus und gab Acht, dass ich die Reifen nicht überfahren würde", rekapituliert er. "Schließlich war das an diesem Wochenende ganz entscheidend. Letzten Endes hat es mit einem Podestplatz geklappt. Vielen Dank an mein Team. Jetzt freue ich mich auf ein paar Tage Ruhe und dann auf Österreich."

 

Zarco erlebte von den Top 3 das wohl turbulenteste Rennen, musste sich immer wieder verteidigen und sogar eine Strafe für eine Kollision mit Pol Espargaro (KTM) antreten. "Nachdem Pol mich überholt hatte, machte er ein paar Fehler. In der ersten Kurve ging er weit. Ich war innen und es kam zur Berührung", erklärt Zarco.

Der Franzose gibt zu: "Damit hatte ich nicht gerechnet. Als ich dann die Long-Lap-Penalty einlegen musste, hat mich niemand überholt. Da dachte ich, dass es klappen könnte mit dem Podium. Am Schluss habe ich einfach die Tür zugemacht."

Gutes Reifenmanagement der Schlüssel

Das Starterfeld für das dritte MotoGP-Rennen dieser Saison war früh an diesem Wochenende auf 21 Fahrer geschrumpft: Francesco Bagnaia (Pramac-Ducati) brach sich im ersten Freien Training das Schienbein und fällt mehrere Rennen aus. Den verletzten Weltmeister Marc Marquez ersetzte in Brünn Honda-Testfahrer Stefan Bradl.

Zum Rennstart war das Thermometer auf Werte von 30 Grad in der Luft und 47 Grad auf dem Asphalt gestiegen. Gepaart mit dem niedrigen Griplevel und den vielen Bodenwellen sorgten sich viele Fahrer im Vorhinein um den Reifenabbau.

Die Hälfte des Feldes entschied sich am Hinterrad für die weiche Michelin-Mischung, der Rest für die Medium-Variante. Vorne fuhren alle den harten Vorderreifen. In Startreihe eins scherte Franco Morbidelli mit dem weichen Hinterreifen aus, Johann Zarco und Fabio Quartararo wählten wiederum auf die mittelharte Mischung.

Morbidelli erwischt den besten Start

Am Start setzte sich Morbidelli gegen Petronas-Teamkollege Quartararo durch, der jedoch gleich von Aleix Espargaro auf der Aprilia angegriffen wurde. Zarco wurde bis auf Platz sechs durchgereicht, er fiel hinter die beiden KTM-Piloten zurück.

Nach der ersten von 21 Rennrunden hatte sich Morbidelli bereits einen Vorsprung von einer Sekunde herausgefahren, während Quartararo hinter Aleix Espargaro festhing. Die weiteren Plätze: Pol Espargaro, Binder, Zarco, Rins, Vinales, Rossi, Petrucci.

In Runde zwei fand Quartararo einen Weg an der Aprilia vorbei und nahm die Verfolgung von Morbidelli auf. Dahinter ging es eng zu: MotoGP-Rookie Binder kämpfte mit den Espargaro-Brüdern und übernahm Platz drei. Pol Espargaro verlor einige Positionen und fiel noch hinter Zarco auf Rang sechs zurück.

Wilder Kampf in der Verfolgergruppe

Nach drei Runden lag Morbidelli weiter souverän in Führung. Dahinter machte Binder Druck auf Quartararo. Nach seinen Fehlern in den beiden Jerez-Rennen präsentierte sich der KTM-Pilot in dieser frühen Phase des Grands Prix bärenstark.

Hinter den Top 3 ging bereits eine Lücke von knapp einer Sekunde auf. Zarco hielt Platz vier vor seinem ehemaligen KTM-Teamkollegen Pol Espargaro, dessen Bruder Aleix das Tempo nicht mehr mitgehen konnte und abreißen lassen musste.

 

Weiter hinten kam es in Kurve 13 zur Kollision zwischen Iker Lecuona (Tech-3-KTM) und Joan Mir (Suzuki), der von seinem Konkurrenten mitgerissen wurde, als dieser zum Überholversuch ansetzte. Deutlicher besser stellte sich Pol Espargaro an, der in Runde 6 Zarco passierte und somit Platz vier übernahm.

Binder auf dem Vormarsch, Espargaro raus

Von der Werksyamahas und Werksducatis war in den ersten Runden nicht viel zu sehen. Valentino Rossi und Maverick Vinales fuhren auf den Plätzen acht und neun. Andrea Dovizioso, von Position 18 gestartet, hatte sich zwar bis auf Rang zwölf vorgekämpft, lag aber außerhalb der Top 10. Hinter ihm: Jack Miller und Danilo Petrucci.

Mit Anbruch der neunten Runde entwickelte sich ein Dreikampf zwischen Quartararo und dem KTM-Werksduo. Als Erster setzte sich Binder gegen den WM-Leader durch, wenig später tat es ihm Pol Espargaro gleich. Er verbremste sich jedoch kurz darauf und fiel zurück. Zarco sah seine Chance und stach in Kurve 1 innen hinein.

 

Es kam zum Kontakt, der für Pol Espargaro mit einem Sturz endete. Seine Podestchance war dahin. Die Rennleitung kündigte eine Untersuchung an. Zarco konnte zunächst unbehelligt weiterfahren und schnappte sich Quartararo, der damit nur noch Vierter war.

Quartararo muss deutlich abreißen lassen

Der Jerez-Doppelsieger konnte das Tempo der Top 3 zur Rennmitte nicht halten. Auch sein Petronas-Teamkollege Morbidelli bekam Probleme, denn sein Vorsprung auf Binder schmolz zusehends. In Runde 13 kam schließlich die Attacke: Der KTM-Pilot ging vorbei und übernahm zum ersten Mal die Führung in einem MotoGP-Rennen.

Zarco bekam derweil die Quittung für den Vorfall mit Pol Espargaro: Er erhielt eine Long Lap Penalty, die er auch gleich antrat. Eine Position verlor er dabei nicht, sondern hielt Platz drei. Vorne enteilte Binder, der seinen Vorsprung mit jeder Runde weiter ausbaute. Morbidelli war mit 1,5 Sekunden Rückstand geschlagen.

 

Auch Quartararo hatte nichts mehr im Köcher: Auf Platz vier liegend machte Alex Rins von hinten Druck. Der Suzuki-Pilot hatte sich von Startplatz elf sukzessive nach vorne gearbeitet und überholte Quartararo bei noch fünf zu fahrenden Runden.

Zarco kann sich Rins vom Leib halten

Im weiteren Verlauf wurde der WM-Leader auch von Valentino Rossi und Miguel Oliveira geschluckt. Quartararos Reifen waren offenbar am Ende. Eine starke Schlussphase zeigte hingegen Rins, der mit der Aussicht, es noch aufs Podest zu schaffen, ordentlich Druck auf Zarco machte, dessen Vorsprung mit jeder Runde schrumpfte.

Doch Zarco zauberte und rettete Platz drei ins Ziel, während Binder mit mehr als fünf Sekunden vor Morbidelli ins Ziel kam und damit Vorsprung Geschichte schrieb. Es war nicht nur für ihn, sondern auch für KTM der erste Sieg in der Königsklasse.

Rins schrammte als Vierter letztlich knapp am Podium vorbei, zeigte aber dennoch ein starkes Rennen, wenn man bedankt, dass er noch immer an einer Schulterverletzung laboriert. Rossi komplettierte die Top 5 als Fünfter. Hinter ihm reihten sich ein erneut starker Oliveira und ein geschlagener Quartararo ein.

Nur P14: Große Enttäuschung für Vinales

Bester Honda-Pilot wurde Takaaki Nakagami auf Platz acht. Pramac-Pilot Miller und Aprilia-Fahrer Aleix Espargaro rundeten die schnellsten Zehn ab. Dovizioso kam mit seiner Ducati in Brünn am Ende nicht über Platz elf hinaus, Petrucci wurde Zwölfter.

Mehr als enttäuschend verlief der Tschechien-Grand-Prix auch für Maverick Vinales, für den es nach dem Start eigentlich nur nach hinten ging. Nach zwei zweiten Plätzen in Jerez kam er auf seiner Yamaha diesmal nicht über Rang 14 hinaus und landet damit noch hinter Cal Crutchlow (LCR-Honda), der 13. wurde.

Die beiden Repsol-Honda-Piloten Alex Marquez und Stefan Bradl fuhren wie schon am ganzen Wochenende auch im Rennen hinterher. Alex Marquez holte an 15. Stelle immerhin noch einen Punkt, Bradl wurde hinter Tito Rabat (Avintia-Ducati) und Bradley Smith (Aprilia) Letzter. Sein Rückstand: 55 Sekunden.

In der WM behält Quartararo mit 59 Punkten die Führung, Vinales ist mit 17 Zählern Rückstand Zweiter. Morbidelli rückt auf Platz drei vor, gefolgt von Dovizioso und Binder, der neuer Fünfter ist. Zarco belegt punktgleich mit ihm den sechsten WM-Rang.

Mit Bildmaterial von MotoGP.com.

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