MotoGP Jerez: Gala-Vorstellung von Valentino Rossi
Wie im Qualifying, so im Rennen: Valentino Rossi lässt in Jerez Jorge Lorenzo und Marc Marquez hinter sich und feiert in überzeugender Manier seinen ersten Saisonsieg.
Foto: Yamaha MotoGP
Mit einer dominanten Vorstellung hat Valentino Rossi (Yamaha) den über 27 Runden gehenden Grand Prix von Spanien in Jerez für sich entschieden. Von der Pole-Position gestartet verlor "The Doctor" die Führung nur einmal. In der zweiten Runde zog Teamkollege Jorge Lorenzo in der Angel-Nieto-Kurve (Kurve 9) innen vorbei, konnte aber die Linie nicht halten und war die Spitzenposition direkt am Ausgang der Kurve wieder los.
Bildergalerie: MotoGP in Jerez
Anschließend musste sich Lorenzo gegen die Honda-Piloten Dani Pedrosa und Marc Marquez verteidigen, während Rossi an der Spitze freie Bahn hatte und dem Feld davonzog. Pedrosa war der Mann der Anfangsphase, gelang es ihm doch im Verlauf der ersten halben Runde, vom siebten Startplatz bis auf Rang drei nach vorn zu fahren.
Schon bald aber übernahm Marquez die dritte Position von seinem Honda-Teamkollegen und damit die Rolle des ersten Lorenzo-Verfolgers. Was jedoch keinem der drei Spanier Lorenzo, Marquez, Pedrosa beim Heimspiel gelang, war, die Lücke zu Spitzenreiter Rossi zu schließen.
Der siebenmalige Weltmeister der Königsklasse kontrollierte den Abstand in jeder Phase des Rennens, hatte nach 27 Runden einen Vorsprung von 2,386 Sekunden auf Lorenzo und damit seinen ersten Saisonsieg in der Tasche. In Jerez hatte Rossi zuletzt in der Saison 2009 triumphiert."Das war das perfekte Wochenende für mich", so Rossi. "Seit Freitagvormittag haben wir uns konsequent gesteigert. Ich hatte einen guten Start und ein gutes Renntempo. Ich kann mich nur bei meinem Team bedanken."
Lorenzo, der in den Jahren 2010 und 2015 in Jerez gewonnen hatte, sah diesmal kein Land gegen seinen Yamaha-Teamkollegen. "Anfangs war das Tempo nicht sehr hoch und ich konnte an Rossi dranbleiben. Mitte des Rennens habe ich aber den Anschluss verloren, weil das Hinterrad stark durchdrehte. Es war als hätte ich einen Regenreifen drauf", so der zum Saisonende zu Ducati wechselnde Spanier.
Marquez hat mit Platz drei die Führung in der MotoGP-Gesamtwertung verteidigt und hält fest: "Ich merkte schon sehr früh, dass das Fahrgefühl nicht so war wie gestern. Ich habe es ein paar Mal versucht, Lorenzo anzugreifen, aber es hat nicht funktioniert. Mehr war heute nicht drin, aber es sind 16 wichtige Punkte für die Meisterschaft."Hinter den Top 3 machten Dani Pedrosa und Aleix Espargaro (Suzuki) den vierten Platz unter sich aus. Der Honda-Pilot setzte sich schließlich durch.
Einen enttäuschenden Tag erlebte Ducati. Andrea Iannone, der sich schon am Freitag und Samstag schwertat, kam nur auf Platz sieben ins Ziel. Teamkollege Andrea Dovizioso musste seine Desmosedici GP in der zehnten Runde mit technischem Defekt abstellen.
Komplettes Rennergebnis: MotoGP in Jerez
Neben Iannone wurden die weiteren Top-10-Platzierungen von Maverick Vinales (Suzuki; 6.), Pol Espargaro (Tech-3-Yamaha; 8.), Eugene Laverty (Aspar-Ducati; 9.) und Hector Barbera (Avintia-Ducati; 10.) belegt.
Stefan Bradl (Aprilia) sammelte als 14. zwei WM-Punkte. Teamkollege Alvaro Bautista sah die Zielflagge nicht. Bautista und Dovizioso waren die einzigen Ausfälle eines an Höhepunkten armen Europa-Auftakts der MotoGP-Saison 2016.
Nach vier von 18 Saisonrennen führt Marc Marquez die Gesamtwertung weiterhin an, hat nun aber nur noch 17 Punkte Vorsprung auf Jorge Lorenzo. Valentino Rossi folgt nach seinem ersten Saisonsieg mit weiteren sieben Punkten Abstand auf dem dritten WM-Rang.
Weiter geht es im MotoGP-Kalender 2016 in zwei Wochen mit dem Grand Prix von Frankreich in Le Mans
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