MotoGP: Marquez mit sensationeller Strategie zum siebten Sachsenring-Sieg
Sieben Mal in Folge hieß der Sieger des Deutschland Grand Prix auf dem Sachsenring Marc Marquez. Der Spanier gewann in allen letzten sieben Rennen in den Klassen Moto3, Moto2 und heute erneut in der MotoGP.
Action beim Start
Toni Börner
Dabei waren es einmal mehr schwierige Bedingungen, die die besten Motorradrennfahrer der Welt bei Hohenstein-Ernstthal zu meistern hatten. Die Piste vom Regen des Vormittages noch nass, nahmen alle das Rennen mit Regenreifen auf.
Gegen Halbzeit hatte sich dann eine trockene Ideallinie gebildet und Marc Marquez erwischte den Zeitpunkt zum Motorradwechsel und auf Slicks perfekt. Am Ende gewann er mit fast zehn Sekunden Vorsprung auf Cal Crutchlow und Andrea Dovizioso.
„Ehrlich gesagt war das richtig schwer“, sagte Marquez im Parc-Ferme. „Mit den Regenreifen habe ich noch gedacht, dass ich den falschen Vorderreifen für meinen Fahrstil genommen habe. Ich habe die Extra-Soft-Mischung gefahren, wie alle anderen auch, wie Valentino und Jorge, aber ich hatte große Probleme.“
Marquez musste ein Mal in der Anfangsphase sogar durchs Kiesbett räubern, konnte nur mit Mühe einen Sturz verhindern.
"Ich habe dann auf die kleinste Möglichkeit zum Wechseln gewartet. Dann war es einfacher.“ - Marc Marquez
„Ich hatte dann auch einen ganz haarigen Moment auf den Regenreifen. Dann habe ich mir gesagt, ok, das wird ein Flag-to-Flag-Rennen, denn es wird immer trockener. Ich habe dann auf die kleinste Möglichkeit zum Wechseln gewartet. Dann war es einfacher.“
„Natürlich bin ich viele Risiken eingegangen, aber dann habe ich mit 20 Sekunden Vorsprung geführt und die letzten paar Runden waren richtig schön.“
Crutchlow ging erst auf der letzten Runde an Scott Redding und Andrea Dovizioso vorbei, letztere schnappte Redding ebenso noch.
„Ich war schnell, auch im trockenen“, sagte Crutchlow. „Ich habe allen gesagt, dass ich der viertschnellste da draußen bin und ich hatte recht. Für die, die zu Hause geschaut haben und mir nicht geglaubt haben, habe ich das jetzt bewiesen.“
„Ich bin enttäuscht, dass meine Frau nicht mit hier ist, das ist erst das zweite Rennen in neun Jahren, bei dem sie nicht mit ist. Es ist schade, dass sie nicht mit ist, aber sie ist zuhause und unser kleines Baby kommt bald, darauf freue ich mich schon!“
Dovizioso hatte im Rennen lange geführt, war dann aber bei den Motorradtauschs zurück gefallen. Erst auf der letzten Runde sicherte er sich noch das Podest.
„Ich habe nicht realisiert, dass ich mein Motorrad vielleicht zwei Runden eher hätte tauschen sollen und das hätte vielleicht den Unterschied gemacht“, so Dovizioso. „Ich bin sehr viele Runden an der Spitze gefahren, das ist natürlich schön, aber am Ende ist es dann nicht schön, wenn du verlierst. Das Podest ist für uns großartig, es war wichtig, zurückzuschlagen.“
Hinter Redding sahen Andrea Iannone, Dani Pedrosa und Jack Miller das Ziel auf den Rängen fünf bis sieben.
Verwachst hatte hingegen Valentino Rossi. Der Italiener sammelte ebenso Führungskilometer und kämpfte mit Dovizioso um Spitze und Podest, doch auch er entschied sich für einen zu späten Boxenstopp. Am Ende blieb nicht mehr als Rang acht vor Hector Barbera und Alvaro Bautista.
Rossis Teamkollege Jorge Lorenzo kam in diesen Mischbedingungen einmal mehr nicht zurecht und kam als 15. ins Ziel, wofür es noch einen Punkt gab.
Danilo Petrucci stürzte im Omega in Führung liegend. Der Italiener fuhr weiter und wollte sein Motorrad tauschen, als die Ducati plötzlich in Flammen stand und in der Boxengasse brannte. Auch Pol Espargaró beendete sein Rennen mittels Sturz. Auch Tito Rabat stürzte, allerdings konnte er noch weiter fahren und 16. werden.
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