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Interview

Herve Poncharal im Interview: "2018 wird für Jonas Folger entscheidend"

Tech-3-Teamchef Herve Poncharal nimmt zur Situation von Jonas Folger Stellung: Er will seinem Fahrer Zeit zur Erholung geben, aber die Erwartungen für nächstes Jahr sind hoch.

Hervé Poncharal, Monster Yamaha Tech 3, Teamchef

Gold and Goose / Motorsport Images

Jonas Folger, Monster Yamaha Tech 3
Jonas Folger, Monster Yamaha Tech 3
Jonas Folger, Monster Yamaha Tech 3
Jonas Folger, Monster Yamaha Tech 3
Jonas Folger, Monster Yamaha Tech 3, Hervé Poncharal, Monster Yamaha Tech 3
Jonas Folger, Monster Yamaha Tech 3
Jonas Folger, Monster Yamaha Tech 3
Jonas Folger, Monster Yamaha Tech 3
Hervé Poncharal, Monster Yamaha Tech 3, Teamchef
Johann Zarco, Monster Yamaha Tech 3
Johann Zarco, Monster Yamaha Tech 3
Johann Zarco, Monster Yamaha Tech 3
Hervé Poncharal, Monster Yamaha Tech 3, Teamchef
Jonas Folger, Monster Yamaha Tech 3
Jonas Folger, Monster Yamaha Tech 3
Hervé Poncharal, Tech-3-Teamchef; Jonas Folger, Monster Yamaha Tech 3
Jonas Folger, Monster Yamaha Tech 3
Jonas Folger, Monster Yamaha Tech 3

Die letzten vier MotoGP-Rennen 2017 mussten die deutschen Fans ohne Jonas Folger auskommen. Körperlich geschwächt reiste er Mitte Oktober aus Japan ab und ließ sich seither in München untersuchen. Vor wenigen Tagen wurde mitgeteilt, dass Folger am Gilbert-Syndrom erkrankt ist. Dabei handelt es sich um eine erblich bedingte Transport- und Stoffwechselstörung, die schwer zu diagnostizieren ist. Dank einer Entgiftung und einer Spezial-Diät soll der 24-Jährige wieder zu Kräften kommen.

Für Tech-3-Teamchef Herve Poncharal kam diese Entscheidung überraschend. Die Auswirkungen der Erkrankung wirkten sich direkt nach der Sommerpause aus. Folgers Ergebnisse ließen nach, er stand deutlich im Schatten seines Teamkollegen Johann Zarco. Beim Saisonfinale in Valencia hat sich 'Motorsport.com' mit Poncharal unterhalten. Er will Folger Zeit zur Erholung geben und erwartet von ihm im nächsten Jahr eine konstant gute Saison. Wird 2018 sein Schicksalsjahr?

Frage: "Herve, wie ist die Situation mit Jonas Folger?"
Herve Poncharal: "Speziell nach dem Sachsenring habe ich mich auf die zweite Saisonhälfte gefreut. Ich möchte nicht zu viel darüber sprechen, weil ich kein Arzt bin und nicht genau weiß, was dieses Gilbert-Syndrom ist. Offenbar sind sie zufrieden, dass sie das Problem kennen. Drücken wir die Daumen, dass es jetzt komplett klar ist."

"Es scheint, dass die Leber das Problem ist. Er muss seinen Körper mit einer speziellen Diät reinigen. Ich bin happy, wenn wir jetzt endgültig das Problem kennen, denn ein Problem kann man lösen. Trotzdem möchte ich abwarten und sehen, wenn er zurückkommt und vollkommen fit ist. Wenn er fit ist, dann ist Jonas ein unglaublicher Fahrer. Momentan kann ich nicht zu viel darüber sagen."

Man hätte sich früher darum kümmern sollen

Frage: "Im Laufe seiner gesamten Karriere ist auffällig, dass Jonas an einem Wochenende superschnell ist, am nächsten dann nicht mehr. Alle haben sich gefragt, warum er nicht konstant Topleistungen abrufen kann. Könnte das die Antwort auf diese Frage sein?"

Poncharal: "Ja. Ich kenne Jonas nicht seit 20 Jahren. Alle, die mit ihm zusammengearbeitet haben, haben mir das Gleiche erzählt. Es kam auch vor, dass er in einer Session schnell war und in der nächsten langsam."

"Ich kann dazu nur sagen, dass wenn man solche Probleme hat – bei ihm scheint das seit 2011 akut zu sein – dann macht man etwas und wartet nicht ab. Man macht Untersuchungen und hätte das schon früher tun sollen. Mir war diese Situation nicht bewusst. Manchmal habe ich den Eindruck, dass Fahrer nicht verstehen, welche Investments technisch, finanziell und menschlich hinter ihnen stehen. Wenn man ein Athlet ist, dann muss man sicherstellen, dass man zu hundert Prozent alles gibt."

"Einerseits bin ich happy, weil es danach aussieht, dass wir eine Erklärung gefunden haben. Viel mehr kann ich dazu nicht sagen. Ich habe Jonas gegen den Rat von vielen Leuten unter Vertrag genommen. In der ersten Saisonhälfte war ich sehr glücklich, dass er diese Leistungen gezeigt hat. Er hat seinen Kritikern das Maul gestopft."

"Niemand muss mich von seinem Potenzial überzeugen. Aber weil ich ihm die Chance gegeben und ihn in die Topklasse geholt habe, damit er allen zeigen kann, dass er ein Spitzenfahrer ist, will ich, dass er mir, dem Team, Yamaha und unseren Sponsoren zeigt, dass er versteht was er tun muss, um in dieser Klasse zu bleiben. Es ist schwierig in die MotoGP zu kommen, aber noch schwieriger zu bleiben. Das nächste Jahr wird für Jonas entscheidend. Deswegen wollen wir keinen Druck auf ihn ausüben, damit er sich vollständig erholen kann, um 2018 hoffentlich eine stabile Saison zu zeigen."

Frage: "Sie erwarten also momentan von ihm, dass er fit wird und dann beim Wintertest Ende Januar in Malaysia wieder frisch zurück ist?"
Poncharal: "Er ist nicht in Valencia und bestreitet auch nicht am Dienstag, Mittwoch den Test. Wir haben Ende November einen Test in Sepang geplant. Die Frage lautet, ob er für diesen Test bereit ist, oder ob es besser ist, ihm bis zum Test Ende Januar Zeit zu geben. Das ist momentan die einzige Frage. Niemand setzt ihn unter Druck. Ich möchte ihm Zeit zur Erholung geben und ich möchte ihn zurück auf dem Bike sehen, damit er seine Entwicklung fortsetzen kann. Er hat mehr oder weniger eine halbe Saison verpasst. In der zweiten Saisonhälfte war er sehr schwach."

Silverstone-Crash: Keine technischen Probleme mit der Bremse

Frage: "Und auf der anderen Seite hat Johann Zarco starke Leistungen abgeliefert. Er hat in der Spitzengruppe gekämpft und Erfahrungen gesammelt, die Jonas fehlen."
Poncharal: "Ganz genau. Das letzte Rennen vor der Sommerpause war Deutschland, und wir erinnern uns alle daran, was er dort gezeigt hat. Er kam vor Johann ins Ziel und hätte auch in der Folge das tun können, was Johann gemacht hat. Aber leider war Jonas nach der Sommerpause nicht mehr in der Lage dazu."

Frage: "Nach der Sommerpause gab es auch Probleme mit der Bremse, die seinem Selbstvertrauen geschadet haben."
Poncharal: "Nein, es gab nie ein Problem mit der Bremse. Vielleicht standen diese Schwierigkeiten in Verbindung mit seinem Problem, weil man die Bremse auf eine bestimmte Art und Weise benutzen muss. Und das hat er nicht genau befolgt. Deswegen würde ich eher sagen, dass es ein Rookie-Problem war. Es gab nie ein technisches Problem. Hätte es das gegeben, wäre ich der Erste, der das sagen würde. Aber sprechen wir nicht mehr darüber. Vor der Saison haben viele gesagt, dass ich verrückt bin, mit zwei Rookies anzutreten. Aber wir haben gezeigt, dass es funktionieren kann."

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