MotoGP-Rookie Darryn Binder: Wie er seine Kritiker überzeugen will
Darryn Binder geht mit der Last seiner Moto3-Vergangenheit in seine erste MotoGP-Saison: Wie er kritische Stimmen, auch von Fahrerkollegen, verstummen lassen will
Darryn Binder ist in der MotoGP-Saison 2022 einer von fünf Rookies im Feld. Und der jüngere Bruder von KTM-Pilot Brad Binder ist vielleicht derjenige, auf den zu Beginn der Saison die meisten Augen gerichtet sein werden.
Grund dafür ist der direkte Aufstieg aus der Moto3- in die Königsklasse, einhergehend mit dem einen oder anderen grenzwertigen Manöver, das sich der junge Binder in seiner Moto3-Zeit geleistet hat. In Erinnerung geblieben ist vor allem die kontroverse Kollision beim vorletzten Saisonrennen 2021 in Portimao, die Titelkandidat Dennis Foggia um die letzte WM-Chance gebracht hat.
In seiner Rookie-Saison in der Königsklasse fährt Darryn Binder für RNF-Yamaha - das Nachfolgeteam von Petronas-Yamaha, das sich vor wenigen Tagen offiziell präsentiert hat. "Für mich wird natürlich ein Traum wahr. Jeder will eines Tages in der MotoGP-Klasse fahren. Diese Chance kann man nicht ablehnen. Es ist die größte Chance meines Lebens, die ich natürlich mit beiden Händen ergriffen habe", sagt der junge Binder.
Ablenken lassen will er sich von den auf ihn gerichteten Augen nicht. "Es gab natürlich gemischte Kommentare", weiß der Rookie aus Südafrika und sagt: "Das ist mir aber egal. Ich habe keinen Mentaltrainer und brauche auch keinen. Ich bin eine glückliche Person und mache normal weiter."
"Ich gehe die Saison an wie jede andere auch. Natürlich habe ich mein Training verändert. In Südafrika habe ich etwas härter als sonst trainiert. Aber im Endeffekt ist es ein Motorrad mit zwei Rädern. Ich werde damit fahren", so der Teamkollege von MotoGP-Routinier Andrea Dovizioso.
Seine erste MotoGP-Saison fährt Darryn Binder neben Andrea Dovizioso für RNF-Yamaha
Foto: RNF Racing
Hat der junge Binder vielleicht sogar so etwas wie einen Plan, wie er seine Kritiker überzeugen will? "Ich muss meinen Job machen und mein Bestes geben. Natürlich möchte ich die schlechten Dinge hinter mir lassen und mit einem frischen Blatt starten, aber das ist natürlich schwierig."
"Ich habe das schon im Vorjahr versucht, aber leider habe ich am Ende einen Fehler gemacht", spricht Binder auf die kontroverse Kollision in Portimao an und ärgert sich noch immer: "Da sind alle wieder auf den gleichen Wagen aufgesprungen."
In die Reihe der Darryn-Binder-Kritiker hatte sich insbesondere nach dem Portimao-Rennen auch der eine oder andere MotoGP-Pilot eingereiht. Auch davon will sich der Rookie bei RNF-Yamaha aber nicht ablenken oder gar einschüchtern lassen.
"Ich versuche mein Bestes zu geben und mich aus allem herauszuhalten. Ich hoffe, dass ich mit allen gute Rennen und Zweikämpfe haben werde. Ob sie mich mögen oder nicht, ändert für mich nichts. Am Ende ist da draußen jeder auf sich allein gestellt", sagt Binder und bietet schon mal an: "Ich würde mit jedem sprechen, der sich mit mir unterhalten will."
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
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