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MotoGP-Shakedown in Katar: Was die Rookies am meisten beeindruckt hat

Jorge Martin, Enea Bastianini und Luca Marini resümieren den ersten Testtag mit ihren MotoGP-Bikes - Von Stürzen bis hin zu technischen Problemen war alles dabei

Während an diesem Samstag zum ersten Mal in diesem Jahr alle MotoGP-Stammfahrer im Rahmen des offiziellen Wintertests in Katar zurück auf die Strecke dürfen, konnten die Testfahrer und Rookies ihre ersten Kilometer bereits am Freitag zurücklegen. Den Shakedown führte am Ende Stefan Bradl (Honda) mit Bestzeit an.

Für die Neuankömmlinge Jorge Martin, Enea Bastianini und Luca Marini ging es weniger um Zeiten als vielmehr darum, sich mit ihren neuen Arbeitsgeräten vertraut zu machen und ein erstes Gefühl für die Geschwindigkeit zu bekommen.

Martin, der als Satellitenfahrer bei Pramac eine Ducati pilotiert, berichtet: "Die ersten Runden waren eine unglaubliche Erfahrung. Die Geschwindigkeit ist verrückt, als ob es gar kein Ende gibt." Vor allem vom Schalten zeigt er sich beeindruckt: "Man merkt kaum, dass man die Gänge wechselt. Auch die Bremsen sind so stark."

Jorge Martin mit spätem Sturz beim Shakedown

Seinen ersten Testtag auf der Desmosedici GP21 beendete er mit 3,261 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit noch hinter seinen beiden Rookie-Kollegen. Trotzdem resümiert der Spanier zufrieden: "Ich denke, uns sind angesichts der Bedingungen - mit dem Wind und der schmutzigen Strecke - respektable Rundenzeiten gelungen."

"Wir müssen weiter an der Elektronik, am Fahrstil und diesen Dingen arbeiten, aber es gibt noch viel Spielraum. Auch der erste Kontakt mit dem Team war toll. Ich fühle mich hier bei Pramac sehr wohl und freue mich darauf, die Strecke am Samstag mit den großen Jungs zu teilen und hoffentlich von ihnen zu lernen", sagt Martin.

Einziger Wermutstropfen seiner Feuertaufe am Freitag war ein später Sturz ausgangs von Kurve 3. "Es war sicher nicht der beste Weg, um meinen ersten Tag auf einem MotoGP-Motorrad zu beenden", weiß der Rookie und erklärt, was passierte.

"Es war ein seltsamer Sturz, denn ich befand mich in einer fast aufrechten Position. Dann erwischte ich eine Bodenwelle und das Motorrad wurde unruhig. Ich konnte nichts tun und bin gestürzt. Zum Glück geht es mir gut, denn ich war sehr schnell unterwegs. Es ist schade, aber ich denke, wir sind insgesamt gut vorangekommen."

Enea Bastianini: "Erste Runde war ein Desaster"

Das Avintia-Ducati-Duo aus Bastianini und Marini klassierte sich am Freitag vor Martin. Mit 2,437 Sekunden Rückstand war Moto2-Champion Bastianini der schnellste der drei Rookies und auch mit seiner Pace glücklich: "Mir ist mit einem 25 Runden alten Reifen eine 58er-Zeit gelungen. Das ist eine gute Rundenzeit für diesen ersten Tag."

Der Italiener, der wie Marini eine zwei Jahre alte Desmosedici steuert, schwärmt: "Ich habe den ganzen Winter über darauf gewartet und es war einfach unglaublich. Das Motorrad hat so viel Power, die erste Runde war ein Desaster für mich. (lacht)"

"Aber Schritt für Schritt bekam ich ein besseres Gefühl für das Motorrad und die letzten zwei Runs waren dann besser. Die Arbeit in der Box ist natürlich umfangreicher. Man hat mehr Elektronik, mehr Leistung. Aber mit dem ersten Tag bin ich zufrieden." Im Vergleich zur Moto2 hebt er besonders die Bremsphase hervor.

Enea Bastianini

Enea Bastianini pilotiert bei Avintia eine Desmosedici GP19

Foto: Motorsport Images

"Auf der Bremse ist das Motorrad unglaublich", urteilt Bastianini. "Man kann bei 341 km/h innerhalb von 150 Metern abbremsen. Das ist irre." Ähnlich äußert sich Teamkollege Marini: "Was ich am meisten beeindruckt hat, waren die Karbonbremsen. Damit ist das Gefühl ein ganz anderes, wenn man am Bremshebel zieht."

Luca Marini kämpft mit technischen Problemen

Rundum glücklich war Marini mit seinem Testfreitag nicht. Er sprach von einigen Problemen an beiden Bikes, auch bei der Leistungsabgabe, weshalb sein erster Eindruck gar nicht so euphorisch ausfiel wie erwartet. "Als ich zurück an die Box kam, waren alle erstaunt, dass ich nicht geschockt war vom Speed", erinnert er sich.

"Wir konnten aber erfolgreich daran arbeiten, sodass ich am Ende noch ein paar gute Runden gefahren bin und auch die ganze Power spüren konnte." Hundertprozentig wohl fühlt sich der Halbbruder von Valentino Rossi aber noch nicht.

"Ich habe versucht, mich auf das Motorrad einzustellen. Wir haben ein paar Anpassungen an Tank, Sitz und Lenker vorgenommen, damit ich mich etwas wohler fühle. Das Motorrad ist zwar groß, aber vielleicht ist die Ducati für etwas weniger große Fahrer konzipiert", erklärt der Italiener, der stattliche 1,84 Meter misst.

Zu groß für das Bike: Marini muss noch tüfteln

Die optimale Position auf dem Bike habe er deshalb noch nicht gefunden. "Ich befinde mich insbesondere in der Mitte der Kurve noch nicht in meiner natürlichen Position. Darauf möchte ich mich am Samstag konzentrieren", blickt er voraus und kündigt an, bei Ducati nachfragen zu wollen, ob er einen anderen Sitz bekommen kann.

Allerdings betont Marini: "Wenn das nicht möglich sein sollte, ist das auch okay. Ich kann mich anpassen, andere fahren ja auch damit. Nur Jorge Lorenzo (2017/18 bei Ducati; Anm. d. R.) hat daran sehr akribisch gearbeitet. Alle anderen fahren mit dem, was Ducati bringt. Also wird das für mich auch kein Problem sein."

Seinerzeit führte Lorenzo unter anderem eine neue Tankform ein, die Marini am Freitag testete und die sonst auch Francesco Bagnaia nutzt. Im weiteren Verlauf wolle er den Standardtank aber ebenfalls ausprobieren, sagt der MotoGP-Rookie.

Luca Marini

Auch mit dem Holeshot Device (Starthilfe) hatte Luca Marini am Freitag Probleme

Foto: Motorsport Images

Angesprochen auf die beiden Mechaniker, die in seiner Box aufgrund eines positiven Coronatests fehlten, verrät Marini: "Das war schon ein Verlust, weil es natürlich auch für sie ein großer Tag werden sollte. Es ist seltsam, weil sie sehr vorsichtig sind und so gut wie nie rausgehen. Es ist eigentlich unmöglich, dass sie positiv sind."

Deshalb glaubt der Ducati-Youngster, dass es sich um ein falsches Ergebnis gehandelt haben könnte, und hofft, seine Mitarbeiter, die er beide aus der Moto2 in die MotoGP mitgebracht hat, bald bei sich in der Box zu haben. Sie wurden vorläufig in Hotelquarantäne geschickt und müssen auf ein negatives Ergebnis warten.

Corona-Test verzögerte auch Bastianinis Anreise

Ein nichts eindeutiges Ergebnis beim Coronatest hatte zuvor bereits die Anreise von Bastianini verzögert. Letztendlich kam er aber doch noch rechtzeitig an, um den Shakedown zu bestreiten und sich mit seinen Rookie-Kollegen zu messen. Von ihnen sieht Martin alle drei auf einem ähnlichen Niveau - wie schon in der Moto2.

"Wir waren am Freitag nah beieinander", analysiert der Spanier und prognostiziert, "dass es ein guter Kampf zwischen uns Rookies werden wird", wobei man natürlich abwarten müsse, wie sich die Situation auch auf anderen Strecken entwickelt.

"Ich für meinen Teil denke, dass das Bike sehr gut, wenn auch nicht einfach ist. Ich werde mich auf mich selbst konzentrieren und an meinen Zielen arbeiten, ohne zu viel über die anderen nachzudenken", erklärt Martin. Bastianini und Marini hatten ihn in der Vergangenheit als Favorit unter den diesjährigen Rookies genannt.

Weitere Co-Autoren: Lewis Duncan. Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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