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MotoGP-Sicherheit: Einbremsung schwierig, weil die WSBK zu nah dran ist

Motoren mit über 300 PS und Topspeeds über 360 km/h: Die MotoGP wurde über die Jahre immer schneller, doch ein Schritt zurück ist schwierig

MotoGP-Sicherheit: Einbremsung schwierig, weil die WSBK zu nah dran ist

MotoGP-Sicherheit: Einbremsung schwierig, weil die WSBK zu nah dran ist

Die Entwicklung in der MotoGP machte in den vergangenen Jahren große Schritte. Durch neue Innovationen, wie die Ride-Height-Devices und die Aero-Verkleidungen, konnten die MotoGP-Piloten die Leistung ihrer um die 300 PS starken Motorräder besser auf den Boden bringen und fuhren immer schnellere Rundenzeiten.

Topspeeds von mehr als 360 km/h bereiten den Verantwortlichen Kopfzerbrechen, denn die Auslaufzonen der meisten Strecken wuchsen nicht mit den immer höheren Geschwindigkeiten. Nur wie kann man die technische Entwicklung einbremsen oder grundsätzlich einen Schritt zurück machen?

MotoGP-Technikdirektor Corrado Cecchinelli ist sich bewusst, dass die MotoGP-Bikes bedenklich schnell geworden sind. Cecchinelli weiß nur zu gut, dass die Hersteller immer wieder Wege und Möglichkeiten finden, die Regeln zu umgehen oder anders zu interpretieren, als es von den Verantwortlichen beabsichtigt wurde.

Andererseits hat Cecchinelli realisiert, dass die Superbike-WM nicht viel langsamer ist als die MotoGP. Für die Außenwahrnehmung der MotoGP wäre es ein herber Rückschlag, wenn die seriennahe Meisterschaft schnellere Rundenzeiten fährt als die technologisch hochentwickelten Prototypen der Königsklasse.

Ist die Superbike-WM zu nah an der MotoGP dran?

Da die beiden Meisterschaften vom gleichen Promoter betrieben werden, können die Rahmenbedingungen kontrolliert werden, um einen Imageschaden der MotoGP zu vermeiden. Seit der Dorna-Übernahme wurden in der Superbike-WM bereits eine Reihe von Regeln eingeführt, die für mehr Seriennähe und demzufolge langsamere Rundenzeiten sorgen.

Alvaro Bautista

Alvaro Bautista war in Portimao nur 0,3 Sekunden langsamer als der MotoGP-Polerekord

Foto: Ducati

Doch die Hersteller fanden dennoch Wege und Möglichkeiten, ihre Superbikes immer schneller zu machen. Beim jüngsten WSBK-Test pulverisierten gleich eine Reihe von Fahrern den bestehenden Polerekord. Superbike-Weltmeister Alvaro Bautista kam mit der weichsten Rennreifen-Option (Pirelli SCX) bis auf 0,3 Sekunden an den Polerekord der MotoGP heran.

MotoGP und Superbike-WM müssen parallel "eingebremst" werden

Obwohl die Superbikes nur einen Bruchteil der MotoGP-Prototypen kosten, gibt es zumindest auf eine Runde keinen großen Rückstand. Sollte man sich entscheiden, die Performance der MotoGP-Bikes einzubremsen, dann muss also parallel auch eine Anpassung der WSBK-Regeln erfolgen.

Ducati Panigale V4R

Ducati Panigale V4R: Noch nie war ein Superbike so nah an der MotoGP dran

Foto: Ducati

"Wir könnten den Hubraum der Motoren erneut herabsetzen oder einfach die Bohrung der Zylinder reduzieren, um die Performance der MotoGP-Bikes zu reduzieren. Doch dann sollten wir auch bei den Superbikes eingreifen", wird Cecchinelli von 'GPOne' zitiert.

Unterschiedliche Reifen-Philosophien in der MotoGP und Superbike-WM

Einen großen Anteil an der Performance haben natürlich die Reifen. In der MotoGP und in der Superbike-WM wird seit vielen Jahren mit Einheitsreifen gefahren. Doch die Herangehensweisen der unterschiedlichen Lieferanten unterscheiden sich stark.

Michelin-Reifen

Die Michelin-Reifen in der MotoGP sind steifer als die Pirelli-Reifen in der WSBK

Foto: Motorsport Images

Während Michelin vergleichsweise steife Reifen verwendet, setzt Pirelli auf eine eher weiche Konstruktion. Die steiferen Reifen ermöglichen konstantere Rundenzeiten bei den etwa 45 Minuten langen MotoGP-Rennen, während die weicheren WSBK-Reifen stärker abbauen, dafür aber weniger kapriziös sind bei niedrigen Temperaturen und in den ersten Runden sehr starke Rundenzeiten ermöglichen.

Francesco Bagnaia

Unterschiedliche Linien sind in der MotoGP schwieriger als in der WSBK

Foto: Motorsport Images

Dadurch können die Superbikes auf eine schnelle Runde nah an die MotoGP-Zeiten herankommen. Auf eine Renndistanz allerdings gibt es größere Unterschiede.

Die Aero-Verkleidungen bleiben ein Teil der MotoGP

Ein Problem der MotoGP ist es, dass die Fahrer weniger Freiheiten haben, andere Linien zu fahren, weil die Aerodynamik eine größere Rolle spielt als in der Superbike-WM und die Reifen weniger Fehler verzeihen.

Dani Pedrosa

Beim MotoGP-Test in Sepang testen die Hersteller neue Aero-Verkleidungen

Foto: MotoGP.com (Dorna)

Ein Schritt zurück bei der Aerodynamik könnte viele Probleme lösen, doch der Widerstand der Hersteller ist zu groß. "Die Aerodynamik wurde zu einem Argument in Sachen Marketing, denn die Serienmaschinen haben ebenfalls Winglets", bedauert Cecchinelli.

Prototypen ohne Winglets wird es wohl nicht mehr geben. "Es hat sich etabliert und wird auch weiterhin bleiben. Wir müssen uns etwas anderes überlegen, um beide Meisterschaften wieder in etwas menschlichere Regionen bezüglich der Performance zu bringen", stellt der MotoGP-Technikdirektor fest.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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