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MotoGP Spielberg (2): Miguel Oliveira gewinnt Rennkrimi in letzter Kurve

Tech-3-KTM-Pilot Miguel Oliveira feiert in Spielberg seinen ersten MotoGP-Sieg in einem verrückten Rennen - Abbruch nach Vinales-Sturz wegen Bremsversagen

Miguel Oliveira, Red Bull KTM Tech 3, Jack Miller, Pramac Racing, Pol Espargaro, Red Bull KTM Factory Racing

Bei seinem 150. Grand-Prix-Start gewinnt Miguel Oliveira in Spielberg sein erstes MotoGP-Rennen! In einem echten Krimi mit roter Flagge und Re-Start fiel die Entscheidung in der letzten Kurve. Oliveira profitierte dabei von einem Zweikampf zwischen Pol Espargaro und Jack Miller, die beide von der Ideallinie abkamen.

Der Tech-3-Pilot nutzte die Chance, um an ihnen vorbeizugehen und sich nicht nur seinen Premierensieg in der Königsklasse zu sichern, sondern auch den ersten Sieg für sein Team. Miller musste sich am Ende mit Platz zwei zufriedengeben. Espargaro erzielte nach zwei Nullrunden mit Platz drei seinen zweiten Podestplatz mit KTM.

MotoGP in Spielberg 2:

"Ich bin sehr emotional!", sagte Oliveira nach seinem Triumph in Spielberg. "Es gibt so viel, was ich jetzt gerne sagen würde, aber das kann ich gar nicht. Ich möchte mich vor allem bei allen bedanken, die immer an mich geglaubt haben: meine Familie, mein Team, meine Sponsoren und all die Fans in Portugal."

"Das ist ein geschichtsträchtiger Tag für mich und mein Heimatland", ergänzte der Rennsieger, denn noch nie hat ein Portugiese in der Königsklasse gesiegt. "Ich könnte nicht glücklicher sein, hier in der Heimat von KTM und Red Bull gewonnen zu haben. Danke!"

Faire Gratulation an Miguel Oliveira

Miller, der das Rennen nach dem Re-Start lange angeführt hatte, nahm die Niederlage sportlich. "In der letzten Runde ging ich an Pol vorbei. Aber aus Kurve 7 kam ich den ganzen Tag lang nicht besonders gut heraus. So war es auch in der letzten Runde. Deshalb konnte sich Pol neben mich setzen", rekapituliert er sein Duell mit Espargaro.

"Ich wusste, was er vorhatte und habe daher ein bisschen früher gebremst, um mich noch einmal innen neben ihn setzen zu können. Das habe ich getan." Doch weil beide weit gehen mussten, hatte Oliveira das bessere Ende. "Auf ein Neues beim nächsten Mal! Glückwunsch noch an Miguel und Portugal. Das war klasse."

 

Espargaro, mit KTM zuletzt 2018 in Valencia auf dem Podest (damals bei Regen), erklärte: "Diese Art von Rennen kann im Grunde jeder gewinnen. Ich habe in der letzten Kurve mit Jack gekämpft und Miguel hat davon profitiert, weil wir beide weit gegangen sind. Das ist Racing. Es war ein schönes Rennen, aber uns gehörte es eigentlich nicht."

Unter normalen Umständen, da ist sich Espargaro sicher, hätte Joan Mir mit Suzuki diesen Grand Prix gewonnen. "Er war derjenige, dem das Rennen gehörte", so der Spanier. "Er war im ersten Teil sehr schnell und konnte sich absetzen. Schade für ihn, denn er war heute der Schnellste. Ich bin natürlich trotzdem happy."

Das Rennen: Regenwolken vor dem Start

Vor dem Start in den 900. Grand Prix der MotoGP-Geschichte waren über dem Red Bull Ring dunkle Wolken aufgezogen. Mit 23 Luft- und 37 Grad Asphalttemperatur herrschten kühlere Bedingungen als bisher. In der Boxengasse präparierten die Teams ihre Bikes bereits für ein mögliches Flag-to-Flag-Rennen. In der Startaufstellung nahmen aber alle Fahrer zunächst mit Trocken-Set-up und Slicks Platz.

 

Bei den Reifen gab es durchaus Unterschiede: Polesetter Pol Espargaro hatte den harten Vorder- und den Medium-Hinterreifen aufgezogen. Takaaki Nakagami setzte vorne auf medium und hinten auch weiche; bei Joan Mir war zweimal der Medium zu sehen. Dafür entschieden sich auch die Fahrer in der zweiten und dritten Startreihe.

Den Start gewann Joan Mir, der vor Espargaro in die erste Kurve einbog. Miller reihten sich nach einem guten Start an dritter Stelle ein. Nach einem Fehler von Espargaro übernahm er Platz zwei. In der Folge ging auch Nakagami an der KTM vorbei.

Quartararo früh mit Bremsproblemen

Vorne nahm Miller Mir indes die Führung ab. Seine Schulterschmerzen nach dem Sturz im dritten Freien Training schienen den Pramac-Pilot zumindest in dieser frühen Phase des Rennens nicht zu beeinträchtigen. Die Reihenfolge nach drei Runden: Miller, Mir, Nakagami, Espargaro, Rins, Dovizioso, Vinales, Oliveira, Binder, Rossi.

Mit Anbruch der fünften Runde übernahm Mir wieder die Führung. Die schnellsten Zeiten im Feld fuhr zu diesem Zeitpunkt aber ein anderer, nämlich Johann Zarco, der aus der Boxengasse gestartet war. Allerdings hatte er erst eine Position gut gemacht und den eigenen Teamkollege Tito Rabat hinter sich lassen können.

Fabio Quartararo hatte wie schon im Rennen vor einer Woche Bremsprobleme

Fabio Quartararo hatte wie schon im Rennen vor einer Woche Bremsprobleme

Foto: Gold and Goose / Motorsport Images

Mehr nach hinten als nach vorn ging es für Fabio Quartararo. Wie schon in den Trainings verbremste sich der Franzose immer wieder und befand sich des Öfteren neben der Strecke. Deshalb fiel der Petronas-Pilot früh raus aus den Top 10. Einzige Yamaha unter den ersten Zehn: Maverick Vinales auf Platz sieben. Valentino Rossi rangierte auf Platz elf, Franco Morbidelli gar nur an 16. Stelle.

Dovizioso wird von den KTMs geschluckt

Vorne führte weiterhin Mir das Feld an. Hinter ihm entwickelten zwischen zwei spannende Duelle: zwischen Miller und Nakagami einerseits und Espargaro und Rins andererseits. Auf Platz sechs kämpfe Andrea Dovizioso um den Anschluss, hatte nach zehn Runden aber schon mehr als eine Sekunde Rückstand auf die Top 5.

Dann verlor Dovizioso auch noch eine Position an Brad Binder, der sich von Startplatz 13 innerhalb von nur 13 Runden auf Platz sechs nach vorn gekämpft hatte. Kurz darauf schnappte sich auch Miguel Oliveira den Ducati-Piloten. Für den Spielberg-Sieger der vergangenen Woche rückte eine Wiederholung damit in weite Ferne.

Noch schlechter lief es bei Vinales, der offenbar mit technischen Problemen zu kämpfen hatte und die Hand hob. Er fiel auf Platz 13 zurück, schien aber weiterfahren zu können. Doch es kam noch schlimmer: In der Anfahrt auf Kurve 1 von Runde 17 sprang der Spanier bei Tempo 200 von seinem Bike, weil offenbar die Bremsen versagten.

Vinales' Yamaha M1 steht in Flammen

 

Seine Yamaha M1 knallte fahrerlos in die Streckenbegrenzung und fing Feuer. Das zog eine rote Flagge nach sich. Das Rennen wurde - wie schon am vergangenen Wochenende - unterbrochen, um das havarierte Bike zu beseitigen und den Airfence zu ersetzen.

Besonders bitter erwies sich der Abbruch für Suzuki-Pilot Mir, der zum Zeitpunkt des Abbruch mit einem komfortablen Vorsprung von mehr als zwei Sekunden in Führung lag. Alle Fahrer mussten sich zurück in ihren Boxen nun neu fokussieren. Die Crews arbeiteten an den Motorrändern und zogen noch einmal frische Reifen auf.

Gestartet wurde das Rennen für die restlichen zwölf Runden basierend auf dem Klassement in Runde 16: Mir, Nakagami, Miller (Reihe eins), Espargaro, Rins, Binder (Reihe zwei), Oliveira, Dovizioso, Lecuona (Reihe drei). Zarco startete das zweite Rennen von Platz 17. Im Feld waren deutlich mehr Soft-Reifen zu sehen als vorher.

Rennen 2: Mir mit alten Reifen chancenlos

Den Re-Start entschied diesmal Mir für sich. Miller hielt Rang zwei und attackierte Mir noch auf der ersten Runde, doch der gab nicht so einfach nach. Am Ende setzte sich dann aber doch die Ducati-Power durch. Schlecht lief der Neustart für Nakagami, der noch hinter Oliveira, Binder und Dovizioso auf den siebten Platz zurückfiel.

 

Wie die Grafik kurz nach Wiederaufnahme des Rennens verriet, ging Mir mit einem gebrauchten Medium-Vorderreifen zurück auf die Strecke, während Miller frische Softs fuhr. Die Frage bei noch zehn Runden: Wie gut würde Mir den Reifen über die Distanz bringen?

Mit Miller konnte er jedenfalls nicht mithalten. Und auch die KTMs von Espargaro und Oliveira schlüpften in den nächsten Runden durch. Damit lag Mir nur noch an vierter Stelle - und von hinten machten Dovizioso, Binder und Nakagami Druck. Den spürte Miller nunmehr auf von Espargaro, vorbei kam der Spanier aber zunächst nicht.

Espargaro vs. Miller: Oliveira profitiert

Beim zweiten Versuch in Kurve 9 ging der KTM-Pilot schließlich vorbei. Abschütteln ließ sich Miller aber nicht. Und auch Oliveira war nicht weit weg. Dahinter kämpften Dovizioso und Mir um den Anschluss. Vor allem der Ducati-Pilot zeigte in den Schlussrunden immer wieder kleinere Fehler, womit ihm die Podestchance entglitt.

Mit Anbruch der letzten Runde führte noch immer Espargaro, doch Miller befand sich im direkten Windschatten und startete in Kurve 4 eine erste Attacke, um vorbeizugehen. In Kurve 9/10 kam es dann zum Showdown, als Espargaro wiederum Miller attackierte. Doch am Ende konnten beide die Linie nicht halten, was Oliveira die Gelegenheit gab durchzuschlüpfen. Als lachender Dritte schnappte er sich den Sieg.

 

Mir, der das erste Rennen souverän angeführt hatte, musste sich nach dem Re-Start mit Platz vier zufriedengeben. Dovizioso wurde Fünfter. Die weiteren Top-10-Plätze sicherten sich Rins, Nakagami, Binder, Rossi und Lecuona. Damit schafften es an diesem Rennwochenende alle KTMs in die Top 10.

Der WM-Stand: Quartararo vorn, aber...

Für Quartararo war es erneut ein gebrauchtes Rennen. Der Franzose wurde diesmal hinter Danilo Petrucci (Ducati) und Aleix Espargaro (Aprila) nur Dreizehnter. Zarco schaffte trotz Boxengassenstart und frisch operierten Handgelenk als 14. in die Punkte.

Den letzten Zähler sicherte sich Morbidelli auf Platz 15. MotoGP-Rookie Alex Marquez verpasste die Punkteränge als Sechzehnter in dieser Saison zum ersten Mal. Er kam aber noch vor seinen beiden Honda-Markenkollegen Cal Crutchlow und Stefan Bradl ins Ziel, die am Sonntag die Plätze 17 und 18 belegten.

In der WM behauptete Quartararo (70 Punkte) trotz der mageren Ausbeute seine Führung. Sein Vorsprung auf Dovizioso (67) liegt jedoch nur noch bei drei Zählern. Dritter ist Miller mit 56 Punkten. Dahinter trennen Binder (49), Vinales (48), Nakagami (46), Rossi (45), Mir (44) und Oliveira (43) jeweils nur ein Punkt.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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