MotoGP Spielberg: Bagnaia erobert mit dominantem Sieg die WM-Spitze zurück
Klare Angelegenheit am Sonntag in Spielberg: Triumph für Francesco Bagnaia - Marc Marquez mit Aufholjagd nach Startkollision - Keine Punkte für Yamaha
Souveräner Spielberg-Sieg auch am Sonntag für Francesco Bagnaia (Ducati)
Foto: Motorsport Motorsport
Unter drohenden Regenwolken, die sich aber im Verlauf des Rennens nicht entluden, hat Francesco Bagnaia (Ducati) am Sonntag auf dem Red-Bull-Ring in Spielberg das MotoGP-Rennen zum Grand Prix von Österreich 2024 dominiert und gewonnen.
Mit seinem dritten Spielberg-Sieg hintereinander (nach 2022 und 2023) hat Bagnaia nun wieder die alleinige Führung in der MotoGP-Gesamtwertung 2024 übernommen. Jorge Martin (Pramac-Ducati) wurde Zweiter, Enea Bastianini auf der zweiten Werks-Ducati belegte den dritten Platz.
ERGEBNIS: GP Österreich in Spielberg
Für Ducati ist es in der laufenden Saison 2024 nun das achte Mal hintereinander, dass man das Podium eines Grands Prix komplett für sich beansprucht. Und in Spielberg ist es seit dem MotoGP-Comeback (2016) bereits der neunte Sieg eines Ducati-Piloten in elf Grands Prix.
Bagnaia staunt über Pace - Martin hatte mehr erwartet
"Die Pace war unglaublich. Jorge und ich haben heute etwas Unglaubliches bezüglich Speed und Konstanz gemacht", sagt Bagania. " Ich habe versucht, es im Vergleich zu ihm in jeder Runde etwas besser zu machen, um einen Vorsprung herauszufahren. Ich wusste, dass hier in den letzten Runden mit dem Hinterreifen alles passieren kann. Ich bin sehr glücklich, dass ich hier drei Jahre hintereinander gewonnen habe."
Für Jorge Martin gibt es nach P2 "keine Ausreden". Der Pramac-Pilot erklärt: "Der Start war etwas besser, aber insgesamt ist es ein bisschen frustrierend. Ich dachte, ich könnte heute bis zum Schluss mit 'Pecco' kämpfen. Aber der Vorderreifen wurde extrem heiß."
"Am Ende habe ich es nochmals probiert, weil ich dachte, dass sein Reifen vielleicht etwas gebrauchter als meiner ist. Aber ich war zu sehr am Limit. Deshalb habe ich diesen zweiten Platz mitgenommen. Ich hatte heute mehr erwartet", so Martin.
FOTOS: GP Österreich in Spielberg
Enea Bastianini lässt nach P3 wissen: "Ich denke, dieses Podium übertrifft meine Erwartungen. Im Warm-up hatte ich Mühe mit dem Vorderreifen. Das war im Rennen auch der Fall. Ich war aggressiv und wollte nahe an 'Pecco' und Jorge dranbleiben. Aber das war schwierig. Dieser dritte Platz ist in Ordnung. Wir verbessern uns. Ich kann zufrieden sein."
Martin gewinnt Start - Kollision Marquez/Morbidelli
Jorge Martin von der Pole und Francesco Bagnaia vom zweiten Startplatz gingen als punktgleiche Tabellenführer in das Rennen. Anders als im Sprint am Samstag aber war es diesmal nicht Bagnaia, sondern Martin, der als Erster in die erste Kurve ging.
Indes fuhren sowohl Marc Marquez (Gresini-Ducati) als auch Franco Morbidelli (Pramac-Ducati) einen weiten Bogen in Kurve 1 und fielen ins Mittelfeld zurück. Marquez hatte in der ersten Reihe einen schlechten Start, weil das Holeshot-Device nicht funktionierte. Noch vor der ersten Kurve kam es zur Berührung mit Morbidelli, woraufhin beide über den Bremspunkt hinausgetragen wurden.
Jorge Martin hielt die Führung in der ersten Runde, wurde aber im zweiten Umlauf von "Pecco" Bagnaia als Spitzenreiter abgelöst. Dahinter fuhren zu Beginn des Rennens Ducati-Pilot Enea Bastianini sowie die KTM-Piloten Jack Miller und Brad Binder ebenfalls auf Top-5-Positionen. Bastianini war von P7 in der Startaufstellung perfekt weggekommen und war direkt in der ersten Kurve schon Dritter.
Während sich Bagnaia, Martin, Bastianini zügig vom KTM-Duo Miller/Binder absetzten, kämpften sich Marc Marquez und Morbidelli nach der Startkollision wieder nach vorne. Der Gresini-Star erreichte rasch wieder die Top 10, beim Pramac-Piloten dauerte es ein paar Runden länger, bis auch er dort auftauchte.
Sturz von Jack Miller direkt vor Marc Marquez
In das KTM-interne Duell zwischen Miller und Binder um die vierte Position griff derweil Marco Bezzecchi (VR46-Ducati) ein. Miller musste sich binnen weniger Runden erst seinem Teamkollegen Binder und dann auch "Bez" beugen. Und es dauerte nicht lange, bis sich Miller auch mit dem aufholenden Marc Marquez auseinandersetzen musste.
Nach einer Berührung von Marquez' rechtem Arm mit dem Hinterrad von Millers KTM am Eingang der Schikane ging Miller eine Runde später an gleicher Stelle zu Boden. Somit rückte Marquez in diesem Fall kampflos auf die sechste Position nach vorn.
Ganz vorne wurde derweil aus dem Trio ein Duo, denn Bastianini konnte die hohe Pace von Bagnaia und Martin nicht ganz mitgehen. Allerdings war die Lücke zwischen Bastianini und Top-3-Verfolger Brad Binder noch größer. Hinter Binder brachten sich Marco Bezzecchi und Marc Marquez in Stellung, um anzugreifen.
Marquez überholte Bezzecchi in der Schikane. Wenig später griff er sich auch Binder, und zwar in Kurve 6. Damit war Marquez bei noch mehr als zehn zu fahrenden Runden trotz des verpatzten Starts schon wieder Vierter. Noch mehr war allerdings nicht zu holen.
Francesco Bagnaia fuhr seinen dritten Österreich-Sieg in Folge sicher nach Hause. Jorge Martin wurde wie schon tags zuvor wieder Zweiter. Und Silverstone-Sieger Enea Bastianini verbesserte sich gegenüber dem Sprint um einen Platz, indem er das komplette Ducati-Podium als Dritter komplett machte.
Während Marc Marquez seine Aufholjagd nach der Startkollision mit Franco Morbidelli auf dem vierten Platz abschloss, reichte es für Morbidelli "nur" zu P8. Zwischen den beiden kamen Brad Binder als bester KTM-Pilot, Marco Bezzecchi sowie Maverick Vinales (Aprilia) auf den Positionen fünf bis sieben ins Ziel.
Keine WM-Punkte für Yamaha
Die Top 10 machten Aleix Espargaro auf der zweiten Werks-Aprilia und Alex Marquez auf der zweiten Gresini-Ducati komplett. Bester der drei Wildcard-Starter im Feld war wie schon im Sprint am Samstag abermals Pol Espargaro. Mit der weiterentwickelten KTM RC16 mit ihren zahlreichen Updates belegte er P11.
Miguel Oliveira (Trackhouse-Aprilia; 12.), Pedro Acosta (Tech3-GasGas; 13.), Takaaki Nakagami (LCR-Honda; 14.) und Augusto Fernandez (Tech3-GasGas; 15.) rundeten die Punkteränge ab. Fabio Quartararo (Yamaha) kam nach einer Long-Lap-Penalty (Tracklimits) nicht über P18 hinaus und blieb damit genau wie Teamkollege Alex Rins (16.) ohne WM-Punkte.
Aprilias Wildcard-Starter Lorenzo Savadori belegte P19. Hondas Wildcard-Starter Stefan Bradl fuhr im Gegensatz zum Samstag immerhin durch, und zwar auf P22 als Letzter der ins Ziel gekommenen. Nicht ins Ziel kamen Raul Fernandez (Trackhouse-Aprilia) und Luca Marini (Honda), die das Rennen beide an der Box aufgaben - Marini gleich zu Beginn, Fernandez kurz vor Schluss.
Weiter geht es im MotoGP-Kalender 2024 in zwei Wochen (30. August bis 1. September) im MotorLand Aragon bei Alcaniz in Spanien.
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