MotoGP-Sprint Mandalika: Bagnaia führt Ducati-Show an - Martin stürzt von Pole
Sprint-Sieg in Indonesien für "Pecco" Bagnaia, der in der WM wieder näher an Jorge Martin heranrückt, weil der Pramac-Pilot nach Sturz nur einen Punkt holt
Sieg im Mandalika-Sprint für "Pecco" Bagnaia - Ducati besetzt Top 5
Foto: LAT Images
Deja-vu auf dem Mandalika International Circuit auf Lombok in Indonesien: Genau wie im Grand Prix vor einem Jahr, so ging der Sieg diesmal im Sprint an Ducati-Werkspilot Francesco Bagnaia, nachdem Pramac-Ducati-Pilot Jorge Martin auch diesmal in Führung liegend gestürzt ist.
Um den Sprint-Sieg nach 13 Runden einzufahren, musste sich Bagnaia in der Schlussphase gegen seinen Ducati-Teamkollegen Enea Bastianini und gegen den vom zwölften Startplatz nach vorne gestürmten Marc Marquez (Gresini-Ducati) verteidigen. Das gelang ihm gerade so.
"Jeder weiß, wie wichtig es war, Punkte gutzumachen. Und wir haben zwölf Punkte gutgemacht. Dank des Fehlers von Jorge sind wir wieder dran", freut sich Bagnaia mit Blick auf die aktuelle MotoGP-Geamtwertung 2024.
"Vom Beginn des Wochenendes lief es nicht gut. Ich hatte zu kämpfen. Doch im Qualifying und im zweiten Freien Training habe ich besser verstanden, wie ich schnell sein kann. Aber durch den Sturz von Jorge war mir klar, dass ich im letzten Sektor nicht pushen sollte. Ich bin sehr glücklich", so Bagnaia.
Marc Marquez mit Raketenstart von P12 auf P5
WM-Spitzenreiter Jorge Martin hatte sich am Vormittag im turbulenten Qualifying durchgesetzt und die Pole erobert. Und von dieser war Martin auch derjenige, der als Erster in die erste Kurve einbog.
An seinem Hinterrad hatte Martin sofort den von P4 gestarteten Francesco Bagnaia. Den besten Start aber zeigte Marc Marquez. Mangels Q2-Rundenzeit nur von P12 gestartet, kam er als Fünfter aus der ersten Kurve heraus.
Jorge Martin stürzt in Führung liegend
Ganz vorne tat sich noch vor Abschluss der ersten Runde Entscheidendes. Denn Jorge Martin stürzte in Kurve 16 in Führung liegend und fiel ans Ende des 21-köpfigen Feldes zurück.
Kurz nach Martins Sturz gingen auch Raul Fernandez (Trackhouse-Aprilia) und Joan Mir (Honda) zu Boden. Wie Martin, so setzte auch Fernandez die Fahrt fort. Mir hingegen war direkt out.
Mit Martins Sturz übernahm dessen Titelkonkurrent Nummer 1 - "Pecco" Bagnaia auf der Werks-Ducati mit der Startnummer 1 - die Führung. Der von P2 gestartete Marco Bezzecchi (VR46-Ducati) etablierte sich anfangs als erster Verfolger. Direkt hinter sich hatte "Bez" aber schon bald Marc Marquez.
Bagnaia wird beinahe von Bezzecchi abgeräumt
In der siebten Runde hatte Spitzenreiter Bagnaia großes Glück, in Kurve 10 nicht von Bezzecchi abgeräumt zu werden. Der VR46-Pilot verbremste sich und "verfehlte" die Werks-Ducati des zweimaligen MotoGP-Weltmeisters, mit dem er sich bestens versteht, denkbar knapp.
Während sich Bezzecchi mit einem Umweg durch die asphaltierte Auslaufzone wieder fing, übernahm Marc Marquez bei dieser Gelegenheit kampflos die zweite Position. Neuer Dritter nach der Bezzecchi-Schrecksekunde war Ducati-Werkspilot Enea Bastianini.
Drei Runden vor Schluss fuhren Bagnaia, Marquez, Bastianini auf Tuchfühlung. Der Sprint-Sieg schien für jeden des Trios möglich. In der vorletzten Runde zog Bastianini in Kurve 10 an Marquez vorbei und sorgte damit für eine Doppelspitze des Ducati-Werksteams.
Bagnaia hält Bastianini knapp auf Distanz
Im Zuge des Zweikampfs hinter ihm gelang es Spitzenreiter Bagnaia, eine kleine Lücke aufzumachen. Die reichte ihm gerade so, um eineinhalb Runden später als Sieger des 13-Runden-Sprints ins Ziel zu kommen. Teamkollege Bastianini wurde mit nur 0,107 Sekunden Rückstand Zweiter, Marc Marquez kam mit 1,7 Sekunden Rückstand als Dritter über die Linie.
Bastianini sagt nach P2: "Ich bin happy! Die erste Runde war nicht besonders gut, denn in Kurve 1 habe ich einen Fehler gemacht. Danach wurde ich von Runde zu Runde schneller. In der letzten Runde wollte ich ‘Pecco' noch einzuholen, doch der Rückstand war zu groß. Der zweite Platz ist okay.”
Marquez ärgert sich über sich selber - Martin verpasst Punkte knapp
Der Drittplatzierte Marc Marquez ärgert sich, dass aufgrund seiner zwei Q2-Stürze mal wieder nur aus der vierten Reihe losfuhr. "Fuck, das Q2 ist momentan ein Albtraum für mich! Im Rennen fühlte ich mich immer wohler, je mehr die Reifen abbauten. In den finalen Runden zog ‘Pecco' das Tempo ein bisschen an und Enea war auch richtig schnell. Dieser dritte Platz ist nach dem Qualifying mehr als gut.”
Für VR46-Pilot Marco Bezzecchi wurde es nach seinem kolossalen Verbremser immerhin noch P4, gefolgt von Franco Morbidelli (Pramac-Ducati) auf P5. Somit waren die Top-5-Plätze komplett von Ducati-Fahrern besetzt.
Pedro Acosta (Tech3-GasGas) war als Dritter aus der ersten Reihe gestartet, fiel aber schon früh etwas zurück. Ins Ziel kam der MotoGP-Rookie als Sechster, was er auch dem Sturz von Jorge Martin zu verdanken hat.
Martin verpasste als Zehnter letztlich knapp die Punkteränge. Die wurden vervollständigt von Maverick Vinales (Aprilia; 7.), Johann Zarco (LCR-Honda; 8.) und Fabio Di Giannantonio (VR46-Ducati; 9.). Keine Punkte gab es unter anderem für den von P6 gestarteten Yamaha-Piloten Fabio Quartararo. Er belegte hinter Jack Miller (KTM; 11.) den zwölften Platz.
Zwei der diesmal nur 21 gestarteten Piloten kamen nicht ins Ziel. Neben dem früh gestürzten Honda-Werkspiloten Joan Mir war es Augusto Fernandez (Tech3-GasGas), der die Zielflagge am Samstag nicht sah.
Der Grand Prix von Indonesien über eine Distanz von 27 Runden wird am Sonntag in mitteleuropäische Zeit umgerechnet um 9:00 Uhr MESZ gestartet. In Ortszeit entspricht das einer Startzeit von 15:00 Uhr und ist somit eine Stunde später als es für die Sonntagsrennen der Königsklasse üblich ist.
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