MotoGP-Sprint Spielberg: Bagnaia siegt, Martin mit Strafe, Marquez mit Sturz
Francesco Bagnaia gewinnt einen spannenden Sprint am Österreich-Wochenende und ist in der WM nun punktgleich mit Jorge Martin
Francesco Bagnaia, Ducati Team
Foto: Gold and Goose / Motorsport Images
Ducati-Werkspilot Francesco "Pecco" Bagnaia hat den MotoGP-Sprint am Rennwochenende des Österreich-Grand-Prix in Spielberg für sich entschieden.
Weil der als WM-Spitzenreiter angetretene Jorge Martin (Pramac-Ducati) von der Pole gestartet nach einer Long-Lap-Penalty Zweiter wurde, sind Bagnaia und Martin an der Spitze der MotoGP-Gesamtwertung 2024 jetzt punktgleich.
14 Runden waren am Samstag auf dem Red-Bull-Ring zurückzulegen. Dabei gab es gleich zu Beginn mehrere Führungswechsel. Auch Stürze blieben nicht aus, verletzt hat sich im Gegensatz zum Freitag aber niemand.
Spannende Anfangsphase mit mehreren Führungswechseln
Jorge Martin startete dank seiner im Q2-Segment des Qualifyings gefahrenen Rekordrunde von der Pole. Francesco Bagnaia und Marc Marquez (Gresini-Ducati) starteten neben ihm aus der ersten Reihe.
In der ersten Kurve kam Bagnaia als Erster an, gefolgt von Martin und Marc Marquez. Wenige Meter später gab es den ersten Sturz: In der Schikane erwischte es Alex Marquez (Gresini-Ducati).
Derweil tobte der Kampf um die Spitze weiter. In Kurve 3 übernahm Martin von Bagnaia die Führung. In Kurve 9 holte sich Bagnaia die Spitze kurzzeitig zurück, konnte aber die Linie nicht ganz halten und musste Martin direkt wieder durchlassen.
In der Schikane der zweiten Runde kürzte Martin nach einem Verbremser ab, womit die Führung doch wieder an Bagnaia ging. In der Reihenfolge Bagnaia, Martin, Marc Marquez, Aleix Espargaro (Aprilia) und Jack Miller (KTM) wurde ein erster Rhythmus gefunden.
Long-Lap-Penalty für Jorge Martin an zweiter Stelle
Martin fuhr nach dem Abkürzen der Schikane zwar hinter Bagnaia an zweiter Stelle. Das aber genügte den Rennkommissaren nicht. Weil er in besagtem Sektor weniger als eine Sekunde verloren hatte, brummten sie dem WM-Spitzenreiter eine Long-Lap-Penalty auf.
Als Martin diese Strafrunde auf der Außenseite von Kurve 1 wenig später absolvierte, fiel er hinter Marc Marquez zurück, kam aber knapp vor Aleix Espargaro auf die Rennstrecke zurück. So ging es in der Reihenfolge Bagnaia, Marc Marquez, Martin, Aleix Espargaro und Miller in die zweite Hälfte des kurzen Samstagsrennens.
Sturz von Marc Marquez an zweiter Stelle
Der zweite Fahrer nach Alex Marquez, der einen Sturz verzeichnete, war ausgerechnet sein an zweiter Stelle fahrender Bruder und Teamkollege Marc Marquez. Ihn erwischte es in der langsamen Kurve 3. Zwar richtete Marc Marquez sein Motorrad wieder auf, fuhr aber nur noch bis an die Box, um dort aufzugeben.
Derweil gab es im Kampf um die Top 5 im Duell zwischen Enea Bastianini (Ducati) und Franco Morbidelli (Pramac-Ducati) eine Berührung in Kurve 1. Bastianini setzte sich durch und übernahm die fünfte Position. Ducati-Teamkollege Francesco Bagnaia zog indes weiterhin souverän als Spitzenreiter seine Bahnen.
Bagnaia strahlt, Martin mit P2 nicht ganz happy
Jorge Martin kam aufgrund des Sturzes von Marc Marquez kampflos wieder auf die zweite Position nach vorn. Um Bagnaia noch einzuholen, reichte es aber nicht. So brachte "Pecco" Bagnaia seinen dritten Sprint-Sieg der Saison ins Ziel.
"Unglaublich!", stahlt Bagnaia und berichtet: "Das Duell war intensiv. Als Jorge neben der Strecke war, wollte ich ruhig bleiben, denn der Vorderreifen könnte ein Problem werden. Dann ist alles perfekt gelaufen. Ich bin sehr glücklich. So müssen wir weitermachen."
Jorge Martin wurde Zweiter und ist nicht vollends glücklich: "Es war ein schwieriges Rennen. Ich glaube, ohne die Strafe wäre es eine bessere Show geworden. Die ersten beiden Runden waren unglaublich. Obwohl ich [beim Abkürzen der Schikane] viel Zeit verloren habe, haben sie mir die Long-Lap-Strafe gegeben. Danach habe ich einfach versucht, die Platzierung zu halten. Hoffentlich geht morgen mehr."
Aleix Espargaro in den Top 3, Pol Espargaro in den Punkten
Den dritten Platz belegte Aprilia-Pilot Aleix Espargaro: "Ich bin sehr glücklich, denn ich hätte das in Österreich nie erwartet. Das hier ist meine schlechteste Strecke, ich war hier fast noch nie in den Top 10. Die Rundenzeit im Qualifying und ein Top-3-Ergebnis im Sprint, das schmeckt viel süßer als einige Siege, weil diese Strecke für Aprilia und mich sehr schwierig ist. Ich bin extrem stolz."
Bruder Pol Espargaro kam als Wildcard-Starter für KTM auf dem neunten Platz ins Ziel und kassierte damit einen WM-Punkt. Die von ihm gefahrene RC16 unterscheidet sich deutlich von der Standard-Version. Mit der Standard-Version belegte Jack Miller den fünften Platz, nachdem er in der Schlussphase noch von Enea Bastianini abgefangen wurde.
Millers KTM-Teamkollege Brad Binder (ebenfalls auf der Standard-RC16) wurde Siebter hinter Franco Morbidelli (6.) und vor Marco Bezzecchi (VR46-Ducati; 8.). Bezzecchi war der einzige VR46-Pilot am Start, nachdem sich Teamkollege Fabio Di Giannantonio im Training am Freitag bei einem Sturz in Kurve 8 die linke Schulter ausgekugelt hat.
Alex Marquez fuhr im Spielberg-Sprint nach seinem frühen Sturz noch als Letzter (P20) ins Ziel. Nicht ins Ziel kamen abgesehen von Marc Marquez außerdem Augusto Fernandez (Tech3-GasGas), Alex Rins (Yamaha) und Hondas Wildcard-Starter Stefan Bradl.
Am Sonntag geht es im Grand Prix von Österreich über eine Distanz von 28 Runden. Der Rennstart erfolgt wie üblich um 14:00 Uhr.
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