MotoGP-Teamduell: Bagnaia/Bastianini 2023 wie Rossi/Lorenzo 2008?
Enea Bastianinis Wechsel ins Ducati-Werksteam wirft seinen Schatten voraus: Droht Drama statt Harmonie im Lager des potenziellen Weltmeister-Teams?
Ducati steht vor einem der wichtigsten Wochenenden der Unternehmensgeschichte. MotoGP-Werkspilot Francesco Bagnaia kann beim Saisonfinale in Valencia den zweiten WM-Titel für den Hersteller aus Borgo Panigale sicherstellen. Dazu reicht dem Italiener ein 14. Platz, sofern Titelverteidiger Fabio Quartararo das Rennen gewinnt.
Im Laufe der Saison konnte Bagnaia einen 91 Punkte großen Rückstand aufholen und in eine Führung von 23 Punkten vor dem finalen Rennen umwandeln. Eine derartige Aufholjagd gab es in der Geschichte der MotoGP noch nicht.
Andererseits hätte Bagnaia bereits Weltmeister sein können, wenn sich Ducati-Markenkollege Enea Bastianini zurückgehalten hätte. Doch eine klare und konsequente Stallorder gab es bei Ducati bisher nicht, obwohl die Italiener bereits seit 15 Jahren auf einen weiteren WM-Erfolg warten.
Francesco Bagnaia wäre bereits Weltmeister, wenn ...
Beim Rennen in Aragon führte Bagnaia 22 der 23 Runden an. In der letzten Runde überholte ihn Bastianini und kassierte die 25 Punkte für den Sieg. Hätte Ducati eine klare Ansage gemacht, dann würde Bagnaia mit 28 statt 23 Zählern zum WM-Finale reisen und wäre somit bereits der neue Champion.
Enea Bastianini blendete aus, dass Markenkollege Francesco Bagnaia um die WM kämpft Foto: Motorsport Images
Mit der Verpflichtung von Danilo Petrucci konnte wieder eine angenehmere Atmosphäre hergestellt werden. Und auch in den beiden zurückliegenden Jahren sah man viele freudige Gesichter, denn Jack Miller erwies sich als sehr guter Teamplayer.
Erinnerungen an die MotoGP-Saison 2008
Wäre es nach Bagnaia gegangen, dann hätte es keine Änderung gegeben, doch Ducati stand unter Druck, Bastianini für seine Siege zu belohnen. "Enea ist ein sehr schneller Fahrer und wir im kommenden Jahr ein klarer WM-Anwärter sein", bemerkt Ducati-Manager Davide Tardozzi und macht damit klar, dass beide Fahrer als potenzielle WM-Kandidaten angesehen werden.
Yamaha-Teamduell 2008: Jorge Lorenzo vs. Valentino Rossi Foto: LAT
Die Situation im Lager von Ducati erinnert an das, was sich 2008 bei Yamaha abspielte, als Jorge Lorenzo der neue Teamkollege von Valentino Rossi wurde und für Unruhe sorgte. "Nach all dem, was ich für Yamaha getan hatte, verdiente ich nicht einen so schnellen Teamkollegen wie Lorenzo", kommentiert Rossi rückblickend.
Mit Bildmaterial von Motorsport Images.
Diese Story teilen oder speichern
Registrieren und Motorsport.com mit Adblocker genießen!
Von Formel 1 bis MotoGP berichten wir direkt aus dem Fahrerlager, denn wir lieben unseren Sport genau wie Du. Damit wir dir unseren Fachjournalismus weiterhin bieten können, verwendet unsere Website Cookies. Dadurch wird Dein Nutzererlebnis optimiert und die Werbung auf Deine Interessen zugeschnitten. Wir wollen dir aber natürlich trotzdem die Möglichkeit geben, eine werbefreie Website zu genießen.