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MotoGP-Test für 2022 in Jerez: Starker Wind und Honda-Bestzeit zum Auftakt

An seinem ersten Tag auf der 2022er-Honda fährt Takaaki Nakagami Bestzeit - Fünf Rookies und zwei neue Teams im Einsatz - Wind sorgt für schwierige Bedingungen

Das Finalrennen der MotoGP-Saison 2021 liegt gerade mal vier Tage zurück, da sind die Teams schon wieder auf der Strecke. Von Valencia im Norden Spaniens ging es direkt weiter nach Jerez de la Frontera im Süden Spaniens, wo ein wichtiger Zweitagestest den inoffiziellen Auftakt ins MotoGP-Jahr 2022 bildet.

Für 27 von 29 angereisten Teilnehmern wurden am Donnerstag, dem ersten der zwei Testtage, Rundenzeiten notiert. Die Bedingungen aber waren alles andere als optimal. Zwar schien bei einer Lufttemperatur von knapp 20 Grad Celsius den ganzen Tag über die Sonne und die Piste war absolut trocken. Ein stark böiger Wind aber machte es alles andere als einfach, konstante Zeiten zu fahren und damit aussagekräftige Daten zu sammeln. Problem: Für Freitag wird sogar noch stärkerer Wind vorhergesagt.

FOTOS: MotoGP-Test für 2022 in Jerez

Einerseits ohne den am vergangenen Sonntag zurückgetretenen Valentino Rossi und auch ohne den derzeit verletzten Marc Marquez, andererseits mit fünf Rookies geht der Jerez-Test in Vorbereitung auf die MotoGP-Saison 2022 über die Bühne. Die fünf Neueinsteiger in die Königsklasse sind: Marco Bezzecchi, Darryn Binder, Fabio Di Giannantonio, Raul Fernandez und Remy Gardner.

Abgesehen von den fünf Rookies (für drei von ihnen waren es am Donnerstag die ersten Runden überhaupt auf einem MotoGP-Bike), sind in Jerez 18 weitere Stammpiloten im Einsatz. Sie verfügen allesamt bereits über MotoGP-Erfahrung. Darüber hinaus waren am ersten der beiden Testtage noch fünf Testfahrer im Einsatz. Aufgrund der windigen Bedingungen sind die Ergebnisse aber mit noch mehr Vorsicht zu genießen als es ohnehin bei Testfahrten der Fall ist.

Honda: Bestzeit für Nakagami auf dem 2022er-Bike

Honda testet ohne Marc Marquez, aber immerhin mit Pol Espargaro, sowie den LCR-Piloten Alex Marquez und Takaaki Nakagami, und nicht zuletzt Testfahrer Stefan Bradl. Neben der 2021er-Spezifikation der RC213V steht den Piloten auch das derzeit noch unlackierte 2022er-Modell zur Verfügung.

Die Unterschiede zwischen den beiden Honda-Bikes betreffen Motor, Chassis und auch die Auspuffführung, was in einem anderen Motorsound resultiert. Erstmals war der Honda-Prototyp für 2022, der im Vergleich zum 2021er-Bike etwas kompakter ist, Mitte September beim Misano-Test zu sehen gewesen. Die LCR-Piloten hatten damals noch keine Gelegenheit, damit zu fahren. In Jerez nun aber steht auch ihnen das neue Bike zur Verfügung.

Mit dem 2022er-Prototyp markierte Takaaki Nakagami mit einer am Nachmittag gefahrenen Rundenzeit von 1:37.313 Minuten die Tagesbestzeit. Abgesehen davon hatte der Japaner schon am Vormittag direkt auf seiner vierten Runde eine 1:37.7er-Runde hingelegt.

Für Pol Espargaro, der am vergangenen Wochenende in Valencia im Samstagstraining schwer gestürzt war, bedeutete der erste Tag des Jerez-Tests die Rückkehr auf das Motorrad. Dabei ließ es der Spanier mit 45 Runden und Platz 13 in der Zeitenliste noch ruhig angehen.

Ducati testet zahlreiche Neuerungen für die GP22

Ducati testet in Jerez unter anderem einen neuen Motor. Es ist der erste Schritt seit langem in diesem Bereich. Schließlich war die technische Entwicklung der Motoren in den Jahren 2020 und 2021 vom MotoGP-Reglement her eingefroren. Grund ist die Coronavirus-Pandemie. Einzige Ausnahme dieser Regelung war Aprilia, wo man aufgrund der Konzessionsvorteile weiterhin am Motor arbeiten durfte.

Was Ducati betrifft, so werden beim Jerez-Test neben dem neuen Motor für die (noch nicht fertige) Desmosedici GP22 auch andere Neuerungen getestet. Am Donnerstag kamen eine neue Verkleidung und auch eine weiterentwickelte Version des Holeshot-Device für das Vorderrad zum Einsatz. Weitere Neuerungen dürften folgen.

Enea Bastianini

Gresini-Ducati-Pilot Enea Bastianini: Top 3 an seinem ersten Tag auf einer GP21

Foto: Motorsport Images

Pramac-Pilot Johann Zarco war mit 0,043 Sekunden Rückstand auf die Tagesbestzeit von Nakagami der schnellste Ducati-Fahrer am ersten der beiden Testtage. Vizeweltmeister Francesco "Pecco" Bagnaia reihte sich an vierter Stelle ein, Jack Miller an achter und Jorge Martin an zwölfter. "Das Problem heute war der Wind", meint Bagnaia stellvertretend für seine Kollegen und beschränkt sich damit nicht allein auf das Ducati-Lager.

Die Überraschung des Tages kommt ebenfalls aus dem Ducati-Lager. Es ist Enea Bastianini. Der Italiener, der seine Rookie-Saison 2021 im Esponsorama-Team auf einer zwei Jahre alten GP19 absolvierte und mit dieser bei beiden Misano-Rennen auf das Podium fuhr, beendete seinen ersten Tag auf einer GP21 auf dem dritten Platz. In der neuen Saison fährt Bastianini für Gresini - eines von zwei neuen Ducati-Teams im Feld.

Yamaha: Bringt neuer Motor den erhofften Fortschritt?

Yamaha hat beim Jerez-Test die 2022er-M1 dabei, die über ein neues Chassis verfügt, das schon Mitte September beim Misano-Test im Einsatz war. Knackpunkt für Yamaha aber ist der Motor. Mehr Motorleistung ist der größte Wunsch, den Weltmeister Fabio Quartararo im Hinblick auf die Saison 2022 schon mehrfach geäußert hat. Am Donnerstag belegte Quartararo den neunten Platz der Zeitenliste und klingt in seiner ersten Reaktion nicht gerade euphorisch.

Franco Morbidelli, der nach wie vor unter den Nachwirkungen seiner Knie-Operation von Ende Juni leidet und noch immer nicht hundertprozentig fit ist, gewöhnt sich weiter an die Werks-Yamaha. Trotz eines Sturzes in Kurve 13 schloss Morbidelli den Tag auf P7 und damit vor Quartararo ab.

Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso kam im neuen RNF-Team erstmals in den Genuss einer 2021er-Yamaha

Foto: Motorsport Images

Das zweite Yamaha-Team für die MotoGP-Saison 2022 ist RNF Racing, der neue Rennstall von Razlan Razali, nachdem die Ära des Petronas-Teams am vergangenen Sonntag in Valencia zu Ende gegangen ist. Andrea Dovizioso hat bei RNF-Yamaha die Zusage für eine 2022er-M1. Beim Jerez-Test aber sitzt "Dovi" dieser Tage zunächst auf einer 2021er. Das ist trotzdem ein deutlicher Fortschritt, schließlich fuhr er seine sechs Rennen seit Misano (für Petronas-Yamaha) mit dem 2019er-Bike.

Mit der 2021er-Yamaha belegte Dovizioso am Donnerstag den 18. Platz. Sein neuer Teamkollege, MotoGP-Rookie Darryn Binder, beendete seinen ersten Tag auf einem Bike der Königsklasse auf dem 27. Platz. Damit war er in Reihen der fünf Rookies beim Auftakt der langsamste.

Im Gegensatz zu seinen vier Rookie-Kollegen steigt Darryn Binder aber nicht aus der Moto2-, sondern direkt aus der Moto3- in die MotoGP-Klasse auf. In seiner ersten Reaktion am Donnerstag spricht der junge Binder von einem "frühzeitigen Weihnachtsgeschenk", das ihm bereitet wurde.

KTM will die Richtung für 2022 festlegen

Das als Weltmeisterteam entthronte Suzuki-Team nutzt den Jerez-Test, um im Hinblick auf 2022 unter anderem einen neuen Motor und auch eine neue Verkleidung zu testen. Alex Rins war mit P6 in der Tageswertung schneller als Joan Mir, der sich auf P14 einreihte. Neben den beiden Stammfahrern sind beim Jerez-Test auch die Suzuki-Testfahrer Sylvain Guintoli und Takuya Tsuda im Einsatz.

Im KTM-Lager wird der Jerez-Test zum einen genutzt, um den Weg für die finale Entwicklung der 2022er-RC16 zu bestimmen. Dafür sind die Werkspiloten Brad Binder und Miguel Oliveira sowie die Testfahrer Dani Pedrosa und Mika Kallio zuständig. Was die Stammfahrer betrifft, so hatte Binder am Nachmittag einen Sturz in Kurve 8. Nach einer Schlussattacke schloss er den Tag auf P10 ab. Oliveira reihte sich auf P17 ein.

Raul Fernandez

Moto2-Vizechamp Raul Fernandez führte am Donnerstag die fünf MotoGP-Rookies an

Foto: Motorsport Images

Zum anderen steht der Test für KTM im Zeichen der (weiteren) MotoGP-Eingewöhnung für Remy Gardner und Raul Fernandez. Die beiden Neulinge im Tech-3-Team, die mittlerweile als Weltmeister und Vizeweltmeister der Moto2-Saison 2021 feststehen, hatten bereits Mitte September beim Misano-Test erstmals Gelegenheit, die RC16 zu fahren.

In Jerez setzen Gardner und Fernandez ihren Anpassungsprozess an die Königsklasse fort. Fernandez belegte dabei mit nur 1,770 Sekunden Rückstand auf Nakagamis Bestzeit den 19. Platz der Tageswertung. Damit war er der schnellste der fünf Rookies. Gardner belegte Platz 24.

Aprilia jetzt wieder eigenständig: Vergleichstests 2021 vs. 2022

Im Lager von Aprilia arbeitet man beginnend mit dem Jerez-Test in dieser Woche auf eigene Faust, da sich das bisherige Einsatzteam Gresini Racing nun dem Ducati-Lager angeschlossen hat. Für Aprilia wird die MotoGP-Saison 2022 die erste als reinrassiges Werksteam seit der Saison 2004. Im Anschluss an diese zog man sich damals zurück und kehrte erst 2015, mit Gresini als Partnerteam, in die Königsklasse zurück.

Beim Jerez-Test stehen den Aprilia-Stammfahrern Aleix Espargaro und Maverick Vinales sowohl die 2021er-Version der RS-GP als auch eine erste 2022er-Version zur Verfügung. Das neue Bike verfügt über einen neuen Motor, auch die Auspuffführung ist anders.

Neben Espargaro und Vinales ist erstmals seit längerer Zeit auch Lorenzo Savadori wieder im Einsatz. Der Italiener ist nun wieder Testfahrer, seitdem Vinales ihn als Stammfahrer abgelöst hat. Vinales beendete den Tag als schnellster Aprilia-Pilot in den Top 5. Indes hatten sowohl Espargaro als auch Savadori einen Sturz: der Spanier in Kurve 3, der Italiener in Kurve 1.

Rossi nicht vor Ort: MotoGP-Debüt für VR46-Team

Während Aprilia nun wieder als ein echtes Werksteam ausrückt, war der Donnerstag in Jerez für das nun vormalige Aprilia-Einsatzteam Gresini der erste Tag der Zusammenarbeit mit Ducati. Für Gresini-Ducati greifen in der MotoGP-Saison 2022 Enea Bastianini und Rookie Fabio Di Giannantonio in den Lenker.

Während Bastianini seinen ersten Tag auf einer GP21 direkt in den Top 3 abschloss, gewöhnte sich Di Giannantonio (ebenfalls auf einer GP21) mit P22 an die Königsklasse. Für Di Giannantonio, der 2021 für Gresinis Moto2-Team fuhr, waren es am Donnerstag die ersten MotoGP-Runden überhaupt.

Übrigens: Die beiden Gresini-Ducati-Piloten tragen beim Jerez-Test noch nicht ihre jeweilige Startnummer (#23 für Bastianini und #49 für Di Giannantonio) auf dem Bike. Stattdessen fahren sie vorübergehend mit einem B und einem D.

Luca Marini

Luca Marini verpasste beim MotoGP-Einstand von VR46 nur knapp die Top 10

Foto: Motorsport Images

Neben dem Gresini-Team ist das VR46-Team von Valentino Rossi das zweite neue Ducati-Team im MotoGP-Feld für die Saison 2022. Der als MotoGP-Pilot zurückgetretene Rossi ist in Jerez nicht vor Ort. VR46-Teammanager Pablo Nieto und auch Alessio "Uccio" Salucci sind aber an der Strecke. Sie verfolgen die ersten zwei Tage von Luca Marini auf einer aktuellen Ducati und die ersten beiden MotoGP-Tage überhaupt für Rookie Marco Bezzecchi aus nächster Nähe.

Marini fuhr seine Rookie-Saison 2021 im Esponsorama-Team (genau wie Enea Bastianini) mit einer GP19. Beim Jerez-Test nun sitzt auch er auf einer GP21. Mit dieser verpasste Marini nur knapp die Top 10 der Tageswertung. Für die Saison 2022, die am 6. März in Katar beginnt, ist Marini sogar eine GP22 zugesichert. Marinis Teamkollege Bezzecchi schloss seinen ersten Tag als MotoGP-Pilot auf P25 ab.

Stefan Bradl und Dani Pedrosa am Donnerstag ohne Rundenzeit

Für Honda-Testfahrer Stefan Bradl und KTM-Testfahrer Dani Pedrosa wurden am Donnerstag keine Rundenzeiten notiert. Beide drehten aber drehten im Rahmen von privaten Testtagen schon zu Beginn der Woche zahlreiche Runden.

Die meisten Runden am Donnerstag drehte Mika Kallio, neben Pedrosa der zweite KTM-Testfahrer, mit deren 79. In Reihen der Stammfahrer war Pramac-Ducati-Pilot Johann Zarco mit 78 Runden derjenige, der die meisten fuhr. Über einen Zeitraum von acht Stunden sind knapp 80 Runden trotzdem vergleichsweise wenig, was allen voran an den stark windigen Bedingungen lag.

Freitag ist der zweite Tag des Jerez-Tests und gleichzeitig der letzte offizielle MotoGP-Testtag im Kalenderjahr 2021. Anschließend wird abgesehen vom einen oder anderen Privattest erst wieder beim nächsten offiziellen Test gefahren, nämlich Anfang Februar 2022 in Sepang (Malaysia).

Ergebnis MotoGP-Test in Jerez (Donnerstag):

Pos. Fahrer Team Zeit/Rückstand Runden
1 Japan Takaaki Nakagami LCR-Honda 1:37,313 Minuten 68
2 France Johann Zarco Pramac-Ducati +0,043 Sekunden 78
3 Italy Enea Bastianini Gresini-Ducati +0,089 51
4 Italy Francesco Bagnaia Ducati +0,102 68
5 Spain Maverick Vinales Aprilia +0,361 72
6 Spain Alex Rins Suzuki +0,497 76
7 Italy Franco Morbidelli Yamaha +0,571 56
8 Australia Jack Miller Ducati +0,689 61
9 France Fabio Quartararo Yamaha +0,707 73
10 South Africa Brad Binder KTM +0,773 56
11 Italy Luca Marini VR46-Ducati +0,836 58
12 Spain Jorge Martin Pramac-Ducati +0,839 61
13 Spain Pol Espargaro Honda +0,852 45
14 Spain Joan Mir Suzuki +0,881 71
15 Spain Aleix Espargaro Aprilia +0,894 45
16 Spain Alex Marquez LCR-Honda +0,975 75
17 Portugal Miguel Oliveira KTM +0,999 74
18 Italy Andrea Dovizioso RNF-Yamaha +1,285 53
19 Spain Raul Fernandez Tech-3-KTM +1,770 57
20 Finland Mika Kallio KTM +1,963 79
21 France Sylvain Guintoli Suzuki +2,183 49
22 Italy Fabio Di Giannantonio Gresini-Ducati +2,315 48
23 Italy Lorenzo Savadori Aprilia +2,414 34
24 Australia Remy Gardner Tech-3-KTM +2,857 52
25 Italy Marco Bezzecchi VR46-Ducati +3,419 53
26 Japan Takuya Tsuda Suzuki +3,623 28
27 South Africa Darryn Binder RNF-Yamaha +4,436 49
28 Germany Stefan Bradl Honda keine Zeit  
29 Spain Dani Pedrosa KTM keine Zeit  

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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